From a history of science to a history of knowledge. Historicizing the knowledge society;Von der wissenschafts- zur wissensgeschichte: Für eine historisierung der "wissensgesellschaft"

Geschichte und Gesellschaft

Volumn 30, Issue 4, 2004, Pages

  Vogel, Jakob ^a  

^a TECHNISCHE UNIVERSITÄT BERLIN   (Germany)

Author keywords

[No Author keywords available]

Indexed keywords

EID: 67749095056     PISSN: 0340613X     EISSN: None     Source Type: Journal    
DOI: None     Document Type: Review

References (155)

1. 2
2. P. Schütt, Wissensmanagement, Niederhausen 2000
3. L. Wiesenbauer, Erfolgsfaktor Wissen. Das Know-how der Mitarbeiter wirksam nutzen, Weinheim 2001. Vgl. auch die von der Bertelsmann AG betriebene Webseite www.wissen.de sowie die Zeitschrift "Wissensmanagement. Ein Magazin für Führungskräfte" mit ihrer Webseite www.wissensmanagement.net
4. Vgl. etwa die Ansprache des Bundespräsidenten Horst Köhler vor der Bundesversammlung nach seiner Wahl am 23.5.2004 (dokumentiert unter www.bundespraesident.de). Siehe bereits die kritische Würdigung von C. Geyer, Wo ist das Gelobte Land? Jürgen Rüttgers führt die CDU durch die Wüste der Wissensgesellschaft, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.5.2000, Beilage, S. 1
5. Deutlich zeigt sich dies etwa in den diversen Artikeln, die auf den Wirtschaftsseiten der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über die Bedeutung des "Wissensmanagements" für die moderne Betriebsführung berichten. Siehe z. B. H. Schulz, Ist ein Wissensmanager erfolgreich, macht er sich überflüssig, in: ebd., 29.1.2001, S. 29
6. J. Hauschildt, Aufgaben eines postindustriellen Innovationsmanagements, in: ebd., 6.8.2001, S. 21
7. P. Mertens, Information - die Ressource der Zukunft, in: ebd., 20.8.2001, S. 25
8. 2), bei der es sich um eine enzyklopädisch angelegte Geistesgeschichte des westlichen Denkens und der Naturwissenschaften, nicht aber um eine kritische, die verschiedenen Formen des Wissens berücksichtigende Darstellung handelt
9. Mit einer ähnlichen Kritik von Seiten der Wirtschaftswissenschaften siehe: K. Smith, What is die 'Knowledge Economy'? Knowledge-Intensive Industries and Distributed Knowledge Bases, Working paper, DRUID Summer Conference on we Learning Economy, 15-17.6.2000, S. 3 f. (http://www.business.auc.dk/druid/ summer2000/Gallery/ smith.pdf)
10. So etwa N. Stehr, Arbeit, Eigentum und Wissen. Zur Theorie von Wissensgesellschaften, Frankfurt 1994
11. Eine zusammenfassende Darstellung dieser Debatten liefert: N. Stehr u. R. Ericson, The Culture and Power of Knowledge in Modern Societies, in: dies. (Hg.), The Culture and Power of Knowledge. Inquiries into Contemporary Societies, Berlin 1992, S. 3-19, S. 4 f
12. P. Drucker, The Future of Industrial Man, New York 1965
13. D. Bell, Die nachindustrielle Gesellschaft (1973), Frankfurt 1985
14. ders., The Cultural Contradictions of Capitalism, New York 1976
15. Zur Auseinandersetzung mit der Theorie der Wissensgesellschaft siehe u. a. die Beträge in: U. Beck u. W. Bonß (Hg.), Die Modernisierung der Moderne, Frankfurt 2001
16. S. Fuller, A Critical Guide to Knowledge Society Newspeak. Or, How Not to Take the Great Leap Backward, in: Current Sociology 49/4. 2001, S. 177-201
17. Vgl. mit weiteren Angaben auch: Stehr, Arbeit, S. 99-174
18. Ebd. Vgl. auch ders., Wissenspolitik. Die Überwachung des Wissens, Frankfurt 2003
19. Mit einer ähnlichen Argumentation in bezug auf die Neuartigkeit der "Wissensintegration" in den "Wissens- und Informationsgesellschaften" seit den 1950er Jahren siehe auch: K. H. Müller, Marktentfaltung und Wissensintegration. Doppelbewegungen in der Moderne, Frankfurt 1999
20. Vgl. u. a. L. Daston, Wunder, Beweise und Tatsachen. Zur Geschichte der Rationalität, Frankfurt 2001
21. S. Schaffer u. S. Shapin, Leviathan and the Air-Pump. Hobbes, Boyle, and the Experimental Life, Princeton 1985; vgl. auch Anm. 43, 46
22. Vgl. K. Knorr Cetina, Wissenskulturen. Ein Vergleich naturwissenschaftlicher Wissensformen, Frankfurt 2002
23. Vgl. P. Bourdieu, Quelques propriétés des champs, in: ders., Questions de Sociologie, Paris 1980, S. 113-120
24. Siehe auch Stehr u. Ericson, The Culture, S.5: "Modern Society was, until recently, conceived primarily in terms of property and labor. On the basis of these attributes, individuals and groups were able or constrained to define their membership in society. While these features have not disappeared, a new principle, 'knowledge', has been added that, to an extent, challenges as well as transforms property and labor as the constitutive mechanisms of society."
25. Diese Frage ist ein wichtiges Anliegen neuerer, hierzulande bislang nur wenig rezipierter Arbeiten anglo-amerikanischer Wirtschaftshistoriker, die sich mit der Entstehung des ökonomischen Wissens beschäftigen. Vgl. u. a. M. O. Fumer u. B. Suppl (Hg.), The State and Economic Knowledge: the American and British Experience, Cambridge 1990
26. A. Tooze, Statistics and the German State 1900-1945. The Making of Modern Economic Knowledge, Cambridge 2001
27. Hierzu u. a. R. Stichweh, Wissenschaft, Universität, Professionen. Soziologische Analysen, Frankfurt 1994
28. Vgl. mit einer ähnlichen Einschätzung auch P. Burke, Papier und Marktgeschrei. Die Geburt der Wissensgesellschaft, Berlin 2001, S. 18 ff
29. M. Weber, Wissenschaft als Beruf (1917/19), in: ders., Gesamtausgabe, Bd. I/17, Tübingen 1992, S. 87
30. Keinen Platz findet die Wissens- oder Wissenschaftsgeschichte in den Sammelbänden, mit denen in der jüngeren Vergangenheit eine Neupositionierung der Gesellschaftsgeschichte versucht wurde. Siehe etwa: M. Hettling u. a., Was ist Gesellschaftsgeschichte? Positionen, Themen, Analysen, München 1991
31. T. Mergel u. T. Welskopp (Hg.), Geschichte zwischen Kultur und Gesellschaft. Beiträge zur Theoriedebatte, München 1997
32. Diskutiert wurde die Bedeutung von Wissen im Rahmen der Arbeitergeschichte zumeist im Zusammenhang mit der Diskussion um die "Dequalifizierung" von ehemaligen Handwerkern beim Übergang in die Industrie. Siehe hierzu zusammenfassend: J. Kocka, Arbeiterverhältnisse und Arbeiterexistenzen. Grundlagen der Klassenbildung im 19. Jahrhundert, Bonn 1990, insb. S. 454 f.
33. R. Dahrendorf, Industrielle Fertigkeiten und soziale Schichtung, in: KZfSS 8. 1956, S. 540- 568
34. Zwar wurde "Bildung" stets als Ausweis der "Bü rgerlichkeit" zumindest eines Teils des Bürgertums dargestellt, doch führte dies kaum dazu, daß über die klassische Bildungsgeschichte hinaus auch nach den Inhalten des im bürgerlichen Werdegang vermittelten Wissens und seinen Rückwirkungen auf die bürgerliche Kultur gefragt wurde. Vgl. etwa W. Conze u. J. Kocka (Hg.), Bildungsbürgertum im 19. Jahrhundert, Teil 1: Bildungssystem und Professionalisierung in internationalen Vergleichen, Stuttgart 1985
35. J. Kocka, Bürger und Bürgerlichkeit im 19. Jahrhundert, Göttingen 1987
36. ders. (Hg.), Bürgertum im 19. Jahrhundert. Deutschland im europäischen Vergleich, 3 Bde., Göttingen 1995
37. P. Lundgreen, Wissen und Bürgertum. Skizze eines historischen Vergleichs zwischen Preußen/Deutschland, Frankreich, England und den USA, 18.-20. Jahrhundert, in: H. Siegrist (Hg.), Bürgerliche Berufe. Zur Sozialgeschichte der freien und akademischen Berufe im internationalen Vergleich, Göttingen 1988, S. 106-124
38. A. Assman, Arbeit am nationalen Gedächtnis. Eine kurze Geschichte der deutschen Bildungsidee, Frankfurt 1993
39. Vgl. etwa die das 19. Jahrhundert betreffenden Bände des Handbuchs für Bildungsgeschichte: K.-E. Jeismann u. P. Lundgreen (Hg.), Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 3: 1800-1870. Von der Neuordnung Deutschlands bis zur Gründung des Deutschen Reiches, München 1987
40. C. Berg (Hg.), Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 4:1870-1918. Von der Reichsgründung bis zum Ende des Ersten Weltkriegs, München 1991
41. Für eine produktive Verknüpfung von Bildungs- und Wissensgeschichte siehe etwa: H. Siegrist, Advokat, Bürger und Staat. Sozialgeschichte der Rechtsanwälte in Deutschland, Italien und der Schweiz, 2 Bde., Frankfurt 1996, hier Bd. 1, S. 171-354
42. L. Raphael, Die Verwissenschaftlichung des Sozialen als methodische und konzeptionelle Herausforderung für eine Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts, in: GG 22. 1996, S. 165-193. Ein Problem des Ansatzes von Raphael besteht in der Tendenz, daß dabei "Wissenschaft" als Grundlage des Expertentums lediglich im Sinne einer "black box" behandelt wird. Dies hat zur Folge, daß die Wechselwirkungen zwischen dem sozialen Handeln der "Experten" und den Inhalten und Praktiken ihres "Wissens" nicht angemessen berücksichtigt werden
43. W. Treue, Einleitung, in: ders. u. K. Mauel (Hg.), Naturwissenschaft, Technik und Wirtschaft im 19. Jahrhundert. Acht Gespräche der Georg-Agricola-Gesellschaft zur Förderung der Geschichte der Naturwissenschaft und Technik, Bd. 1, Göttingen 1976, S. 9- 35
44. Eine Ausnahme blieb auch der Versuch von Hermann Laer, über das Konzept des "Humankapitals" die Bildungsgeschichte in eine ökonomisch ausgerichtete Wirtschaftsgeschichte zu integrieren: H. von Laer, Industrialisierung und Qualität der Arbeit. Eine bildungsökonomische Untersuchung für das 19. Jahrhundert, New York 1977
45. Vgl. etwa M. Berg u. K. Bruland (Hg.), Technological Revolutions in Europe. Historical Perspectives, Cheltenham 1998
46. P. Hutson, The Industrial Revolution, London 1992
47. M. Jacob, Scientific Culture and the Making of die Industrial West, New York 1997
48. J. Mokyr, The Gifts of Athena. Historical Origins of the Knowledge Economy, Princeton 2002
49. Im Sinne der hier geäußerten Kritik siehe auch D. Edgerton, De l'innovation aux usages. Dix thèses éclectiques sur l'histoire des techniques, in: Annales HSS 53. 1998, S. 815-837
50. Y. Cohen u. D. Pestre, Présentation, in: ebd., S. 721-744
51. L. Hilaire-Pérez u. A.-F. Garçon (Hg.), Les chemins de la nouvauté: innover, inventer au regard de l'histoire, Paris 2003
52. Die mangelnde Berücksichtigung sozial- und kulturgeschichtlicher Fragen in der deutschen Forschung beklagte schon U. Troitzsch, Technik und Gesellschaft in Deutschland im 18. Jahrhundert. Forschungsstand und Forschungsdefizite, in: ders. (Hg.), Technologischer Wandel im 18. Jahrhundert, Wolfenbüttel 1981, S. 9-38
53. An den hier festgestellten Defiziten hat sich seither wenig geändert. Zu den Ausnahmen zählt u. a.: L. Dienel, Herrschaft über die Natur? Naturvorstellungen deutscher Ingenieure. 1871-1914, Stuttgart 1992
54. Ähnliches gilt auch für die neuere Umweltgeschichte, welche die veränderten Naturauffassungen zwar im Bereich der wissenschaftlichen Theorien konstatierte, ihre praktischen Auswirkungen allerdings kaum angemessen in den Blick genommen hat (siehe etwa die Kritik von G. Bayerl, Prolegomenon der "Großen Industrie". Der technisch-ökonomische Blick auf die Natur im 18. Jahrhundert, in: W. Abelshauser, Umweltgeschichte. Umweltverträgliches Wirtschaften in historischer Perspektive, Göttingen 1994, S. 29-56, hier S. 50 ff.)
55. N. Paul u. T. Schlich (Hg.), Medizingeschichte. Aufgaben, Probleme, Perspektiven, Frankfurt 1998
56. T. Schnalke u. C. Wiesemann (Hg.), Die Grenzen des Anderen. Medizingeschichte aus postmoderner Perspektive, Köln 1998
57. So verweist etwa Ute Daniel in ihrem "Kompendium Kulturgeschichte" lediglich auf die "neuere Wissenschaftsgeschichte", ohne mögliche inhaltliche Ausweitungen zu diskutieren (U. Daniel, Kompendium Kulturgeschichte. Theorien, Praxis, Schlüsselwörter, Frankfurt 2001, S. 361-379)
58. Ähnlich auch: H. Böhme u. a., Orientierung Kulturwissenschaft. Was sie kann, was sie will, Reinbek 2000. Siehe dagegen aber: P. Sarasin, Subjekte, Diskurse, Körper. Überlegungen zu einer diskursanalytischen Kulturgeschichte, in: W. Hardtwig u. H.-U. Wehler (Hg.), Kulturgeschichte Heute, Göttingen 1996, S. 131-164
59. L. Raphael, Diskurse, Lebenswelten und Felder. Implizite Vorannahmen über das soziale Handeln von Kulturproduzenten im 19. und 20. Jahrhundert, in: ebd., S. 165-181
60. 2
61. 3
62. Dies kann natürlich nicht der Ort sein, um ein umfassendes Bild der die vielfältigen Entwicklungen der wissenschaftshistorischen Forschung in den letzten Jahrzehnten zu geben. Einen Überblick die internationale wissenschaftsgeschichtliche Forschung bietet u. a. J. Golinski, Making Natural Knowledge. Constructivism and the History of Science, Cambridge 1998, sowie J. Krige u. D. Pestre (Hg.), Science in the Twentieth Century, Amsterdam 1997
63. D. Pestre; Pour une historie sociale et culturelle des sciences. Nouvelles définitions, nouveaux objets, nouvelles pratiques, in: Annales HSS 50. 1995, S. 487-522
64. Vgl. etwa S. Shapin, A Social History of Truth. Civility and Science in Seventeenth-Century England, Chicago 1994
65. I. Stengers, Die Erfindung der modernen Wissenschaften, Frankfurt 1997
66. Vgl. u. a. T. Lenoir, Politik im Tempel der Wissenschaft. Forschung und Machtausübung im deutschen Kaiserreich, Frankfurt 1992
67. R. Stichweh, Zur Entstehung des modernen Systems wissenschaftlicher Disziplinen: Physik in Deutschland 1740-1890, Frankfurt 1984; ders., Wissenschaft
68. Golinski, Knowledge
69. Vgl. etwa D. Gooding u. a. (Hg.), The Uses of Experiment. Studies in the Natural Sciences, Cambridge 1989
70. B. Latour u. S. Woolgar, Laboratory Life. The Social Construction of Scientific Facts, Beverly Hills 1979
71. M. Lynch, Art and Artifact in Laboratory Science. A Study of Shop Work and Shop Talk in a Research Laboratory, London 1984
72. H.-J. Rheinberger, Experiment, Differenz, Schrift. Zur Geschichte epistemischer Dinge, Marburg 1992
73. Golinski, Knowledge. Allgemein zur Wissenschaftsforschung und ihrer engen Beziehung zur Wissenschaftsgeschichte siehe auch: U. Felt u. a. (Hg.), Wissenschaftsforschung. Eine Einführung, Frankfurt 1995
74. ders. u. M. Hagner (Hg.), Die Experimentalisierung des Lebens. Experimentalsysteme in den biologischen Wissenschaften 1850 -1950, Berlin 1993
75. E. Brian, Staatsvermessungen. Condorcet, Laplace, Turgot und das Denken der Verwaltung, Wien 2001
76. D. Gugerli u. D. Speich, Topografien der Nation. Politik, kartographische Ordnung und Landschaft im 19. Jahrhundert, Zürich 2002
77. S. Nikolow, Die Versinnlichung von Staatskräften. Statistische Karten um 1800, in: traverse. Zeitschrift für Geschichte/Revue d'Histoire 6. 1999, S. 63-82
78. dies. u. C. Brecht, Displaying the Invisible. " Volkskrankheiten" on Exhibition in Imperial Germany, in: Studies in History and Philosophy of Biological and Biomedical Sciences 31. 2000, S. 511-530
79. D. Tumbull, Maps are Territories. Science is an Atlas, Chicago 1989
80. H. O. Sibum, Les gestes de la mesure. Joule, les pratiques de la brasserie et la science, in: Annales HSS 53 (1998), S. 745-774
81. Vgl. auch M. Heymann u. U. Wengenroth, Die Bedeutung von "tacit knowledge" bei der Gestaltung von Technik, in: Beck u. Bonß (Hg.), Modernisierung, S. 106-121
82. R. G. Mazzolini (Hg.), Non-verbal Communication in Science Prior to 1900, Florenz 1993
83. Ein seltener Versuch zur Annäherung von Wissenschafts- und "allgemeiner" Geschichte: H. E. Bödeker u. a. (Hg.), Wissenschaft als kulturelle Praxis. 1750-1900, Göttingen 1999
84. Siehe in diesem Sinne z. B. etwa die kritische Haltung gegenüber der klassischen Disziplingeschichte in: J. Golinski, Science as Public Culture. Chemistry and Enlightenment, 1760-1820, Cambridge 1992
85. Stichweh, Entstehung
86. B. Latour, The Pasteurization of France, Cambridge/Mass. 1988 (erweiterte Ausgabe von: Les microbes: guerre et paix suivi de irréductions, Paris 1984). Die Gegenüberstellung von "Wissenschaft" und umgebender "Kultur" ist von Bruno Latour mit Recht als unzulässige Vereinfachung zurückgewiesen worden. Tatsächlich bedingen sich beide Ebenen wechselseitig. Durch die starke Konzentration auf das "wissenschaftliche" Geschehen, bei der weitergehende Fragen über die gesellschaftliche Ordnung, in der dieses stattfindet, ausgeblendet werden, bleibt die Gegenüberstellung allerdings de facto in vielen wissenschaftshistorischen Arbeiten weiterhin bestehen
87. D. Gugerli, Redeströme. Die Elektrifizierung der Schweiz. 1880-1914, Zürich 1996
88. Vgl. auch V. Hess, Die Normierung der Gesundheit. Messende Verfahren der Medizin als kulturelle Praxis, Husum 1997
89. J. Tanner, Fabrikmahlzeit. Ernährungswissenschaft, Industriearbeit und Volksernährung in der Schweiz. 1890-1950, Zürich 1999
90. Siehe mit weiteren Angaben: A. Daum, Wissenschaftspopularisierung im 19. Jahrhundert. Bürgerliche Kultur, naturwissenschaftliche Bildung und die deutsche Öffentlichkeit. 1848-1914, München 1998, insb. S. 25-29
91. C. Goschler (Hg.), Wissenschaft und Öffentlichkeit in Berlin. 1870-1930, Stuttgart 2000
92. Siehe hierzu allgemein P. L. Berger u. T. Luckmann, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit. Eine Theorie der Wissenssoziologie (1966), Frankfurt 1980
93. 3, S. 122-166
94. Vgl. auch Gugerli u. Speich, Topographien, S. 15-18
95. Berger u. Luckmann, Konstruktion, S. 1
96. Aufgrund des großen Gewichts wissenschaftlicher Experten in der heutigen Gesellschaft bleibt die Frage nach den Entwicklungen ihrer gesellschaftlichen Stellung ein wichtiges Feld einer Wissensgeschichte der Neuzeit. Siehe u. a. L. Raphael, Experten im Sozialstaat, in: H. G. Hockerts (Hg.), Drei Wege deutscher Sozialstaatlichkeit. NS-Diktatur, Bundesrepublik und DDR im Vergleich, München 1998, S. 231-258
97. E. Engstrom u. a. (Hg.), Figurationen des Experten 1800-1850. Ambivalenzen der wissenschaftlichen Expertise zwischen Gesellschaft, Politik und Verwaltung, Frankfurt 2004
98. Siehe hierzu ausführlicher J. Vogel, Die modernen Wissenschaften und die Konstruktion der »industriellen Gesellschaft«, in: H. Berghoff u. J. Vogel (Hg.), Wirtschaftsgeschichte als Kulturgeschichte. Dimensionen eines Perspektivenwechsels, Frankfurt 2004, S. 295-323
99. Siehe z. B. T. Pierenkemper, Umstrittene Revolutionen. Die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Frankfurt 1996
100. H. Kiesewetter, Industrielle Revolution in Deutschland 1815-1914, Frankfurt 1995
101. Vgl. etwa: H.-W. Hahn, Die industrielle Revolution in Deutschland, München 1998
102. F.-W. Henning, Die Industrialisierung in Deutschland 1800 bis 1914, Paderborn 1989
103. Kiesewetter; Revolution; Pierenkemper, Revolutionen; S. Pollard (Hg.), Region und Industrialisierung. Studien zur Rolle der Region in der Wirtschaftsgeschichte der letzten zwei Jahrhunderte, Göttingen 1980
104. Anders dagegen: R. Fremdling, Technologischer Wandel und internationaler Handel im 18. und 19. Jahrhundert. Die Eisenindustrie in Großbritannien, Belgien, Frankreich und Deutschland, Berlin 1986
105. J. Vogel, Kolonisateure im schwarzen Rock. Die Professionalisierung der Bergbeamten und das preußische und österreichische Salzwesen (1750-1850), in: T. Hellmuth u. E. Hiebl (Hg.), Kulturgeschichte des Salzes. 18. bis 20. Jahrhundert, Wien 2001, S. 155-173
106. Vgl. auch E. D. Brose, The Politics of Technological Change in Prussia. Out of the Shadow of Antiquity. 1809-1848, Princeton 1993
107. Siehe etwa: K. Tenfelde (Hg.), Sozialgeschichte des Bergbaus im 19. und 20. Jahrhundert, München 1992
108. Vgl. dagegen die Ansätze in: J. Vogel, Transfer und nationale Abgrenzung. Ansätze zu einer deutsch-französischen Beziehungsgeschichte im Bergbau des 18. und frühen 19. Jahrhunderts, in: P. Schöttler u. a. (Hg.), Plurales Deutschland - Allemagne Plurielle. Fs. E. François, Göttingen 1999, S. 225-236
109. Siehe etwa M. Gierl, Compilation and the Production of Knowledge in Early German Enlightenment, in: Bödeker u. a. (Hg.), Wissenschaft, S. 69-103
110. F. Angiolini u. D. Roche (Hg.), Cultures et formations négociantes dans l'Europe moderne, Paris 1995
111. J. Hoock u. P. Jeannin (Hg.), Ars Mercatoria. Handbücher und Traktate für den Gebrauch des Kaufmanns, 1470-1820 / Manuels et traités ä l'usage des marchands, 1470-1820. Eine analytische Bibliographie, Bd. 1-3, Paderborn 1991-2001
112. D. Julia (Hg.), Aux sources de la compétence professionnelle. Critères scolaires et classements sociaux dans les carrières intellectuelles en Europe XVIIe-XIXe siècles, Sonderheft Paedagogica Historica 30, 1994
113. sowie U. Wengenroth, Science, Technology, and Industry, in: D. Cahan (Hg.), From Natural Philosophy to the Sciences. Writing the History of Nineteenth-Century Science, Chicago 2003, S. 221-253
114. Vgl. hierzu schon die Kritik von: H. Medick,,Missionare im Ruderboot'? Ethnologische Erkenntnisweisen als Herausforderung an die Sozialgeschichte, in: GG 10. 1984, S. 295-319
115. Siehe etwa Heymann u. Wengenroth, Bedeutung. Zur Diskussion über die Bedeutung von "praktischem" und "lokalem" Wissen vgl. C. Geertz, Local Knowledge: Fact and Law in Comparative Perspective, in: ders., Local Knowledge. Further Essays in Interpretive Anthropology, New York 1983, S. 167-234
116. S. Turner, The Social Theory of Practices. Tradition, Tacit Knowledge and Presuppositions, Cambridge 1994
117. Vgl. H. Minssen, Der soziale Prozeß betrieblichen Wandels, in: K. Lauschke u. T. Welskopp (Hg.), Mikropolitik im Unternehmen. Arbeitsbeziehungen und Machtstrukturen in industriellen Großbetrieben des 20. Jahrhunderts, Essen 1994, S. 16-47, insb. S. 28 ff
118. M. Spehr, Maschinensturm. Protest und Widerstand gegen technische Neuerungen am Anfang der Industrialisierung, Münster 2000
119. Siehe auch: M. Lagrée, La Bénédiction de Promédiée. Religion et technologie, Paris 2000
120. Die Technikgeschichte hat sich dieser Frage vor allem unter dem Blickwinkel des Einflusses der Konsumenten auf die Gestaltung der Technik angenommen. Vgl. etwa K. Borg, The »Chauffeur Problem« in the Early Auto Era: Structuration Theory and the Users of Technology, in: Technology and Culture 40. 1999, S. 797-832
121. M. Hessler, Die Einführung elektrischer Haushaltsgeräte in der Zwischenkriegszeit - Der Angebotspush der Produzenten und die Reaktion der Konsumentinnen, in: Technikgeschichte 65. 1998, S. 297-312
122. R. Kline u. T. Pinch, Users as Agents of Technological Change: The Social Construction of the Automobile in the Rural United States, in: Technology and Culture 37. 1996, S. 763-795
123. P. Sarasin, Reizbare Maschinen. Eine Geschichte des Körpers 1765-1914, Frankfurt 2001
124. ders. u. J. Tanner (Hg.), Physiologie und industrielle Gesellschaft. Studien zur Verwissenschaftlichung des Körpers im 19. Jahrhundert, Frankfurt 1998
125. M. Osietzki, Körpermaschinen und Dampfmaschinen. Vom Wandel der Physiologie und des Körpers unter dem Einfluß der Industrialisierung und der Thermodynamik, in: ebd., S. 313-346, insb. S. 342-346
126. H.-J. Teuteberg, Die Rolle des Fleischextrakts für die Ernährungswissenschaften und der Aufstieg der Suppenindustrie, Stuttgart 1990
127. Ders., Gewürze, in: T. Hengartner u. C. M. Merki (Hg.), Genußmittel. Ein kulturgeschichtliches Handbuch, Frankfurt 1999, S. 286
128. W. Böhm, Die Stickstoffrage in der Landbauwissenschaft im 19. Jahrhundert, in: ZAA 34. 1986, S. 31-54
129. N. Jas, Au carrefour de la chimie et de l'agriculture. Les sciences agronomiques en France et en Allemagne 1840-1914, Paris 2001
130. Siehe u. a. J. Schlumbohm, "Die edelste und nützlichste unter den Wissenschaften": Praxis der Geburtshilfe als Grundlegung der Wissenschaften. Ca. 1750-1820, in: Bödeker u. a. (Hg.), Wissenschaft, S. 275-297
131. ders. u. a. (Hg.), Rituale der Geburt. Eine Kulturgeschichte, München 1998. Aus frühneuzeitlicher Perspektive siehe auch: A. Kinzelbach, Konstruktion und konkretes Handeln: Heilkundige Frauen im oberdeutschen Raum, 1450-1700, in: Historische Anthropologie 7. 1999, S. 165-190
132. Zum Aufstieg der akademisch gebildeten Ärzte und seiner Auswirkungen auf die medizinische Wissensordnung vgl. u. a. D. Groß, Die Aufhebung des Wundarztberufs. Ursachen, Begleitumstände und Auswirkungen am Beispiel des Königsreichs Württemberg (1806-1918), Stuttgart 1999
133. C. Hudemann-Simon, Die Eroberung der Gesundheit. 1750-1900, Frankfurt 2000
134. C. Huerkamp, Der Aufstieg der Ärzte im 19. Jahrhundert. Vom gelehrten Stand zum professionellen Experten: Das Beispiel Preußens, Göttingen 1985
135. S. Sander, Handwerkschirurgen. Sozialgeschichte einer verdrängten Berufsgruppe, Göttingen 1989
136. Vgl. M. G. Ash (Hg.), Psychology in Twentieth Century Thought and Society, Cambridge 1987
137. ders. u. W. R. Woodward (Hg.), The Problematic Science. Psychology in Nineteenth Century Thought, New York 1982
138. Raphael, Verwissenschaftlichung, S. 182 f
139. Vgl. R. Jessen u. J. Vogel (Hg.), Wissenschaft und Nation in der europäischen Geschichte, Frankfurt 2002
140. Siehe z. B. zur Rolle des Mymos vom "deutschen Bergmann" für die Rechtsordnung im Bergbau des 19. Jahrhunderts: J. Vogel, Moderner Traditionalismus. Mythos und Realität des Bergwerkseigentums im preußisch-deutschen Bergrecht des 19. Jahrhunderts, in: H. Siegrist u. D. Sugarman (Hg.), Eigentum im internationalen Vergleich (18. - 20. Jahrhundert), Göttingen 1999, S. 185-205. insb. 193-197
141. Zur Bedeutung der Wissenschaften für die Definition der "Zivilisation" siehe u. a. J. Fisch, Zivilisation, Kultur, in: O. Brunner u. a. (Hg.), Geschichtliche Grundbegriffe, Bd. 7, Stuttgart 1992, S. 692-774
142. Vgl. dazu u. a. S. Conrad, Schlägt das Empire zurück? Postkoloniale Ansätze in der deutschen Geschichtsschreibung, in: WerkstattGeschichte 30. 2001, S. 73-83
143. Vgl. etwa D. Arnold, Colonizing the Body. State Medicine and Epidemic Disease in Nineteenth-Century India, Berkeley 1993
144. Z. Baber, The Science of Empire. Scientific Knowledge, Civilization and Colonial Rule in India, Albany 1996
145. A. Kumar, Medicine and the Raj: British Medical Policy in India 1835-1911, Neu Delhi 1998
146. G. Prakash, Science and the Imagination of Modern India, Princeton 1999
147. M. Vaughan, Curing the Ills. Colonial Power and African Illness, Stanford 1994
148. R. Drayton, Nature's Government, Science, Imperial Britain, and the ,Improvement' of the World, New Haven 2000
149. P. Grosse, Kolonialismus, Eugenik und bürgerliche Gesellschaft in Deutschland 1850-1918, Frankfurt 2000
150. Vgl. S. Randeria, Jenseits von Soziologie und soziokultureller Anthropologie. Zur Ortsbestimmung der nichtwestlichen Welt in einer künftigen Sozialtheorie, in: Soziale Welt 50.1999, S. 373 - 382
151. sowie S. Conrad u. S. Randeria (Hg.), Jenseits des Eurozentrismus. Geteilte Geschichten in einer (post)kolonialen Welt, Frankfurt 2002
152. J. Osterhammel, Sozialgeschichte im Zivilisationsvergleich. Zu künftigen Möglichkeiten komparativer Geschichtswissenschaft, in: GG 22. 1996, S. 143-164
153. A.-M. Lecoq (Hg.), La Querelle des Anciens et des Modernes. XVIIe-XVIIIe siècles, Paris 2001
154. M. J. A. N. Condorcet, Entwurf einer historischen Darstellung der Fortschritte des menschlichen Geistes (1794), hg. v. W Alff, Frankfurt 1963
155. M. Hildermeier u. a. (Hg.), Europäische Zivilgesellschaft in Ost und West. Begriff, Geschichte, Chancen, Frankfurt 2000