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Volumn 15, Issue 2, 1998, Pages 77-99

Urbewußtsein und reflexion bei husserl 1

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EID: 54749126112     PISSN: 01679848     EISSN: 15728501     Source Type: Journal    
DOI: 10.1023/A:1006052402811     Document Type: Article
Times cited : (11)

References (57)
  • 1
    • 54749140962 scopus 로고    scopus 로고
    • am Center for Theoretical Study at Charles University and the Academy of Sciences of the Czech Republic gehalten in Prag am 16. Mai 1997.
    • Wesentlich überarbeitete Fassung des Referats "Empfindung und Reflexion" zum "I. Workshop für phänomenologische Philosophie" am Center for Theoretical Study at Charles University and the Academy of Sciences of the Czech Republic gehalten in Prag am 16. Mai 1997.
    • Empfindung und Reflexion Zum I. Workshop für Phänomenologische Philosophie
  • 2
    • 54749119043 scopus 로고
    • Urbewußtsein" und "Reflexion" werden in I. und II. erläutert. Vorwegzunehmen ist hier nur, daß sie diejenigen Bewußtseinsarten in der Bewußtseinsanalyse Husserls darstellen, die vorher bereits in ähnlicher Form etwa von "unmittelbarer und reflexiver Erkenntnis"
    • bei R. Descartes vgl. ders., Hamburg
    • Die Begriffe "Urbewußtsein" und "Reflexion" werden in I. und II. erläutert. Vorwegzunehmen ist hier nur, daß sie diejenigen Bewußtseinsarten in der Bewußtseinsanalyse Husserls darstellen, die vorher bereits in ähnlicher Form etwa von "unmittelbarer und reflexiver Erkenntnis" bei R. Descartes (vgl. ders., Meditationes de prima philosophia, Hamburg 1965, S. 365f.)
    • (1965) Meditationes de Prima Philosophia , pp. 365
  • 3
    • 54749122138 scopus 로고
    • Innerer Wahrnehmung und innerer Beobachtung
    • bei F. Brentano I, Hamburg 3
    • oder in Form von "innerer Wahrnehmung und innerer Beobachtung" bei F. Brentano (vgl. ders., Psychologie vom empirischen Standpunkt I, Hamburg 31955, S. 41)
    • (1955) Vgl. Ders., Psychologie Vom Empirischen Standpunkt , pp. 41
  • 4
    • 54749117505 scopus 로고
    • Später werden diese Begriffe diskutiert unter Titeln wie "innere Wahrnehmung und Reflexion"
    • vgl. M. Scheler, GW Bd. II, Bern/München
    • auftreten und in Betracht gezogen werden. Später werden diese Begriffe diskutiert unter Titeln wie "innere Wahrnehmung und Reflexion" (vgl. M. Scheler, Der Formalismus in der Ethik und die materiale Wertethik, GW Bd. II, Bern/München 1966, S. 386),
    • (1966) Der Formalismus in der Ethik und Die Materiale Wertethik , pp. 386
  • 5
    • 54749134351 scopus 로고    scopus 로고
    • Selbst-Erschließung und Selbsterfassung
    • vgl. M. Heidegger, GA Bd. 24, Frankfurt a.M. 1975, S. 226
    • "Selbst-Erschließung und Selbsterfassung" (vgl. M. Heidegger, Grundprobleme der Phänomenologie, GA Bd. 24, Frankfurt a.M. 1975, S. 226),
    • Grundprobleme der Phänomenologie
  • 8
    • 53249097625 scopus 로고    scopus 로고
    • Die Zweideutigkeit der Reflexion als Wahrnehmung von Anonymität
    • "Urbewußtsein" und "Reflexion" bei Husserl werden dort allerdings als "unausdrückliche und ausdrückliche Reflexion" bezeichnet. - Auf dieses Problem und auf die Arbeit von Hoffmann werde ich im Lauf der Darstellung noch zurückkommen.
    • Die aktuellste Forschung zu diesem Begriffspaar ist der Arbeit von Hoffmann zu entnehmen (vgl. ders., "Die Zweideutigkeit der Reflexion als Wahrnehmung von Anonymität", in: Husserl Studies, Nr. 14, 1997, S. 95-121). "Urbewußtsein" und "Reflexion" bei Husserl werden dort allerdings als "unausdrückliche und ausdrückliche Reflexion" bezeichnet. - Auf dieses Problem und auf die Arbeit von Hoffmann werde ich im Lauf der Darstellung noch zurückkommen.
    • (1997) Husserl Studies , vol.14 , pp. 95-121
  • 9
    • 0346713186 scopus 로고
    • nach E. Stein bzw. M. Heidegger aus den Jahren 1905-1910 herangezogen werden.
    • Hua X, S. 126f. Der gleiche Text ist auch als ein Teil des Textes Nr. 14 in Hua XXIII enthalten (vgl. dort S. 307). Wir benutzen im folgenden die beiden Quellen zur gegenseitigen Ergänzung. - Was die Zeitangabe betrifft, sollen die hier betroffene Beil. XI und die anderen Beilagen (Beil. X ausgenommen) in Husserls Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins (1928) nach E. Stein bzw. M. Heidegger aus den Jahren 1905-1910 herangezogen werden. Doch R. Boehm, Herausgeber der Hua X, konnte bei der Edition die Manuskriptunterlagen Husserls dazu nicht auffinden und vermutete, daß diese Beilagen eher den Jahren 1910-1917 entstammen (vgl. Hua X, S. 99, Anm. 1). Diese Vermutung wird später teilweise durch die Datierung von E. Marbach, Herausgeber der Hua XXIII, "wohl 1911 oder Anfang 1912" für den Text Nr. 14, der die Beil. XI enthält, bestätigt. Wenn dies richtig ist, so kommt Husserls Eehre vom inneren Bewußtsein bzw.
    • (1928) Vorlesungen Zur Phänomenologie des Inneren Zeitbewußtseins
  • 10
    • 54749123363 scopus 로고
    • sondern erst, wie E. Marbach in seiner "Einleitung des Herausgebers" zu Hua XXIII (S. EXVI) sagt, "deutlich ab 1911/12 zum Durchbruch"
    • Urbewußtsein nicht, wie in den Vorlesungen zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins angegeben, zwischen den Jahren 1905-1910, sondern erst, wie E. Marbach in seiner "Einleitung des Herausgebers" zu Hua XXIII (S. EXVI) sagt, "deutlich ab 1911/12 zum Durchbruch"
    • (1905) Vorlesungen Zur Phänomenologie des Inneren Zeitbewußtseins Angegeben, Zwischen Den Jahren
  • 11
    • 54749085119 scopus 로고
    • unter Titeln wie "inneres Bewußtsein" bzw. "innere Wahrnehmung" (Hua XIX/1, S. 365ff.) und in der Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen
    • . Allerdings muß man auch zugeben, daß Husserl sich mit diesem Problem bereits in den Logischen Untersuchungen (1900/01) unter Titeln wie "inneres Bewußtsein" bzw. "innere Wahrnehmung" (Hua XIX/1, S. 365ff.) und in der Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen 1906/07 unter Titeln wie "Urbewußtsein", "präphänomenales Erlebnis" bzw. "vorphänomenales Sein" beschäftigt (vgl. Hua XXIV, S. 243ff.) und dabei bereits etliche Wesensmomente erfaßt hat.
    • (1900) Logischen Untersuchungen
  • 12
    • 54749147610 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Vgl. Hua XXIV, S. 243ff., Hua X, Beil. IX u. XI, Hua XXIII, S. 118f. Hua III/2, S. 647, Hua IV, S. 318, Hua XXIII, S. 352 usw. - Neben diesen drei Bezeichnungen kann man bei Husserl noch andere Ausdrücke finden wie etwa "Urauffassung" (Hua X, S. 118f.), "präphänomenales Sein der Erlebnisse" (a.a.O., S. 129), "immanente Wahrnehmung" (Hua XXIII, S. 307ff.), "innere Reflexion" (Hua X, S. 129, u. Hua XXIII, S. 112),
  • 13
    • 54749131259 scopus 로고    scopus 로고
    • "Mitbewußtsein" (Hua VII, S. 249) usw.
    • "Mitbewußtsein" (Hua VII, S. 249) usw.
  • 14
    • 54749141237 scopus 로고    scopus 로고
    • Zu den Termini seien hier folgende Punkte bemerkt
    • Zu den Termini seien hier folgende Punkte bemerkt:
  • 15
    • 54749137072 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Der zweite, bereits in den Logischen Untersuchungen und auch später von Husserl häufig verwendete Ausdruck "innere Wahrnehmung" weist seinerseits auf eine starke Prägung von F. Brentano hin und wird hierbei nur im Notfall benutzt wegen seiner unvermeidlichen Vieldeutigkeit, etwa als "inneres Bewußtsein" (Hua XIX/1, V. Unters., §5), als "Wahrnehmung der eigenen Erlebnisse" (Hua XIX/2, Beil.) oder sogar als bloße "innere Sinnlichkeit" (a.a.O. "Selbstanzeige", S. 782) u.dgl. Ebenfalls ungeeignet in diesem Zusammenhang ist der dritte, oft von den Interpreten übernommene Ausdruck "Selbstbewußtsein", da er bei Husserl mindestens noch zwei andere Bedeutungen an sich trägt: einmal als "Selbsterkenntnis" im allgemeinen Sinn (vgl. Hua VI, S. 209, Hua VII, S. 6), das andere Mal als "Eigenbewußtsein" des individuellen Ich als Gegenbegriff zu Fremdbewußtsein bzw. Weltbewußtsein (vgl. Hua VI, S. 256, S. 261).
  • 16
    • 54749119401 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Wir bevorzugen hier das Wort "Urbewußtsein" in Kontrast zu "Reflexion": das erstere hat den Charakter von "ursprünglich" (Hua XIV, S. 244) oder "vorgegeben" (Hua I, S. 132), das letztere hingegen von "nachträglich" oder "zurückschauend". Eine einheitliche Terminologie in diesem Themenbereich kann man bei Husserl nicht finden.
  • 17
    • 54749096049 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Vgl. Hua I, S. 81, S. 132, Hua VI, S. 145. Eine sehr ausführliche, wenn auch nicht vollständige Auflistung von Husserls diesbezüglichen Überlegungen und Äußerungen findet sich in Hoffmann, "Die Zweideutigkeit der Reflexion . . .", a.a.O., S. 19ff. (107ff.)
  • 18
    • 54749137844 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Sie kommt, wie gesagt (s. Anm. 2), erst später (um 1910) bei Husserl zum deutlichen Durchbruch. Er beschäftigt sich seither, wie wir unten noch sehen werden, sowohl in den veröffentlichten Schriften als auch in den Vorlesungen mit dem Verhältnis zwischen dem unmittelbar bewußten Erlebnis und der vermittelnden Reflexion darauf. Es ist deshalb merkwürdig, daß Heidegger im Jahre 1919 das Gegenteil ("Husserl selbst hat sich bis jetzt dazu nicht geäußert") mit Unrecht bzw. Unkenntnis behauptete und Husserl gegen den Einwand P. Natorps zu verteidigen versuchte, indem er mit der Ausarbeitung einer "Ur-Wissenschaft" als "vor-theoretischer Wissenschaft" in einem der Phänomenologie des Urbewußtseins ähnlichen Sinne anfing (ders., Zur Bestimmung der Philosophie, GA Bd. 56/57, Frankfurt a.M. 1975, 3. Kapitel, bes. S. 97 u. S. 101).
  • 19
    • 54749127084 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Zur Unterscheidung von Urbewußtsein und Reflexion sei noch folgendes bemerkt: In seinem Aufsatz "Die Zweideutigkeit der Reflexion . . ." geht Hoffmann davon aus, daß "Urbewußtsein" und "Reflexion" zwei Arten von Reflexion sind und die Zweideutigkeit der Reflexion bei Husserl darstellten (vgl. a.a.O., S. 2 (95f.)). Diese Bezeichnung läßt sich zurückführen auf eine Ausdrucksweise von K. Held, die eigentlich nur in dem Kontext der Ich-Frage zur Geltung kommen kann: "Demnach macht die ausdrückliche Reflexion von einer unausdrücklichen, immer schon 'vor' der Reflexion vollzogenen Selbstgegenwärtigung des letztfungierenden Ich Gebrauch" (ders., Lebendige Gegenwart, a.a.O., S. 81 [Herv. v. Vf.] u. auch Hoffmann, "Die Zweideutigkeit der Reflexion . . ." a.a.O., Anm. 37). Wenn von dem Urbewußtsein als "Reflexion" überhaupt die Rede sein könnte, dann hätte sie sich lediglich in dem Sinne verstehen lassen, daß es sich um ein auf sich selbst bezogenes unausdrückliches Bewußtsein des Ich handelte. Aber im Grunde genommen kann man erst nach der ausdrücklichen Reflexion von einem Ich sprechen, während das Urbewußtsein bereits vor dem Vollzug der Reflexion besteht. In diesem Sinne ist für Husserl ein Bewußtseinsakt ohne ichliche Beteiligung durchaus denkbar. Wohl aus diesem Grund kann bei E. Eandgrebe die Rede von dem "Innesein vor dem entwickelten Ichbewußtsein" vorkommen (ders., "Das Problem der passiven Synthesis", in: ders., Faktizität und Individuation: Studien zu den Grundfragen der Phänomenologie, Hamburg 1982, S. 83 [Herv. v. Vf.]). Zudem sprach Husserl faktisch bereits von dem Urbewußtsein (1905/06) lange bevor er das reine Ich in seine Phänomenologie einführte (1912/13) (vgl. hierzu I. Kern, "Selbstbewußtsein und Ich bei Husserl", in: Husserl-Symposion Mainz 27.6./4.7.1988, hrsg. von G. Funke, Wiesbaden 1989, S. 54).
  • 20
    • 54749107148 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Obwohl Husserl selbst manchmal und gegen besseres Wissen "innere Reflexion" oder "Reflexion" mit Anführungszeichen als Synonym von "Urbewußtsein" bzw. "innerem Bewußtsein" benutzt (Hua X, S. 129, Hua XXIV, S. 244), was gewisse Verwirrungen mit sich bringen könnte, würde es ihm m. E. nicht in den Sinn kommen, unter "Urbewußtsein" eine "rück- und selbstbezügliche Reflexion" (Hoffmann, a.a.O., S. 18 (104)) zu verstehen, sei es eine "unvollständige" (a.a.O., 108, vgl. S. 103). Denn "inneres Bewußtsein" oder "Urbewußtsein" besagt nichts anderes, als daß das Bewußtsein immer auch innerlich bewußt ist, aber gerade nicht aufgrund der Reflexion.
  • 21
    • 54749127888 scopus 로고    scopus 로고
    • Hier bedarf die evtl. verwirrende Zweideutigkeit des Begriffs
    • 118. bei Husserl einer kurzen Erklärung: In einem weiteren Sinne schließt das
    • Hua X, S. 118. - Hier bedarf die evtl. verwirrende Zweideutigkeit des Begriffs "Urbewußtsein" bei Husserl einer kurzen Erklärung: In einem weiteren Sinne schließt das
    • Urbewußtsein"
    • Hua, X.S.1
  • 22
    • 54749088051 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • "Urbewußtsein" sowohl "Impression" (als ursprüngliche Gegenwärtigung), als auch "Retention" (als "Nochgegenwärtigung") und "Protention" (als "Vorgegenwärtigung") in sich ein (vgl. Hua XXIII, Beil. XXIII, S. 315f.). Wohl aus diesem Grund ist für Husserl "das innere Bewußtsein" (Urbewußtsein) "eben Zeitbewußtsein" (Hua XXIII, S. 316). Zugleich kann aber der Terminus "ur-" und somit "f/rbewußtsein" bei Husserl auch in einem engeren Sinn auftreten. Diesem begegnen wir hier im Zitat wie auch überall dort, wo Husserl das Urbewußtsein als "Urdatum" bzw. "Urimpression" in Abgrenzung zu "Retention" als "zurückhaltendem Noch-Bewußtsein" und "Protention" verwendet (vgl. Hua X, S. 118f. u. S. 380f.) oder von "Urbewußtsein und Retention" spricht (vgl. Hua X, S. 119 [Herv. v. Vf.]). Diese beiden Bedeutungen, die weitere und die engere, müssen sich nicht unbedingt widersprechen.
  • 23
    • 0038917445 scopus 로고    scopus 로고
    • E. Husserls, Den Haag 1969, S. 73f..
    • Oder eben auch "anonym", wie es Hoffmann zu nennen bevorzugt. Aber "anonym" charakterisiert bei Husserl nichts anderes als "unthematisch". Hingegen ist "Thema", so Husserl, "immer schon konstituiertes, für das Ich Seiendes; daher ist der Urstrom als solcher, das Strömen in seiner Weise des erlebnismäßigen 'Seins' immer außerthematisch" (Ms. C 17 IV, S. 7 [zitiert aus G. Brand, Weit, Ich und Zeit. Nach unveröffentlichten Manuskripten E. Husserls, Den Haag 1969, S. 73f.]). So gesehen ist bei Husserl, selbst wenn er einmal die völlige Anonymität des Bewußtseins betont, er es dann aber wieder seiner selbst mitbewußt nennt, noch bei weitem keine Zweideutigkeit entstanden, weder eine der Reflexion noch eine der Anonymität. In diesem Sinne ist nicht nur das Urbewußtsein, sondern z.B. auch das Weltbewußtsein Husserl zufolge anonym (vgl. Hua VI, S. 267), da die Welt zwar bewußt, aber dieses Bewußtsein der Welt in der natürlichen Einstellung nicht thematisiert wird. Ähnliches gilt für alle Bewußtseinsarten, wie etwa Zeitbewußtsein oder Seinsbewußtsein u.dgl., die in der natürlichen Einstellung noch anonym sind, in der reflexiven aber thematisch werden.
    • Weit, Ich und Zeit. Nach Unveröffentlichten Manuskripten
    • Brand, G.1
  • 24
    • 54749102816 scopus 로고
    • identifiziert Husserl "Empfindung" bzw. "Emfindungsmaterial" mit "Urbewußtsein" oder "präphänomenalem Sein" (vgl. Hua XIV, S. 247). .
    • In der Analyse des Urbewußtseins benutzt Husserl oft den Begriff "Empfindung" zur Beschreibung des Urbewußtseins. Bereits in der Einleitung in die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen 1906/07 identifiziert Husserl "Empfindung" bzw. "Emfindungsmaterial" mit "Urbewußtsein" oder "präphänomenalem Sein" (vgl. Hua XIV, S. 247). Später spricht er weiterhin davon, daß "jedes Erlebnis 'empfunden' ist", und daß "Empfindung nichts anderes als das innere Bewußtsein des Empfindungsinhalts ist" (Hua XXIII, S. 307ff.). Da Husserl unter Urbewußtsein aber auch das innere Zeitbewußtsein versteht, muß es ihm mehr bedeuten als bloße Empfindung. Wir können freilich das Urbewußtsein als Empfindung im weiteren Sinn bezeichnen oder umgekehrt die Empfindung als Urbewußtsein im weiteren Sinn, aber nicht ohne jedes Bedenken. - Die Verhältnisse zwischen beiden bedürfen weiterer Untersuchungen, auf die ich hier nicht eingehen kann. Evident ist nur, daß Empfindung und Urbewußtsein beide gemeinsam den vorgegenständlichen und reell immanenten Charakter besitzen.
    • (1906) Einleitung in Die Logik und Erkenntnistheorie. Vorlesungen
  • 25
    • 54749140179 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Viele Interpreten gehen von dieser Position Husserls in den Logischen Untersuchungen aus, wie z.B. E. Tugendhat, der die "innere Wahrnehmung" bei Husserl als ein "mögliches unmittelbares Wissen" betrachtet, dessen Gegenstände die Erlebnisse sind (vgl. ders., Selbstbewußtsein und Selbstbestimmung. Sprachanalytische Interpretationen, Frankfurt a.M. 1979, S. 13). Besonders zu bemerken ist hier, daß M. Franks Verständnis und Kritik zur Problematik des inneren Bewußtseins bei Husserl, obwohl er den späteren, von uns zitierten Text Husserls in Beilagen in Zur Phänomenologie des inneren Zeitbewußtseins (Hua X, Beil. X) gekannt hat, ebenfalls auf der früheren Auffassung Husserls basiert, indem er Husserls Bestimmung des inneren Bewußtseins als "auf Gegenstände bezogen" in den Logischen Untersuchungen zu stark interpretieren will (vgl. ders., "Fragmente einer Geschichte der Selbstbewußtseins-Theorie von Kant bis Sartre", in: ders.
  • 26
    • 0010213976 scopus 로고
    • Frankfurt a.M. S. 527f., S. 544f.. Dadurch ist er der Gefahr ausgeliefert
    • (Hrsg.), Selbstbewußtseinstheorie von Fichte bis Sartre, Frankfurt a.M. 1991, S. 527f., S. 544f.). Dadurch ist er der Gefahr ausgeliefert, "das innere Bewußtsein" (Urbewußtsein als vorgegenständliches Bewußtsein) mit "dem immanenten Bewußtsein" (Reflexion als gegenständliches Bewußtsein) bei Husserl zu vermischen (vgl. a.a.O. S. 528f.), da er den Unterschied zwischen beiden Bewußtseinsarten, dem "präreflexiven Bewußtsein" und dem "Reflexionsbewußtsein" nur als einen zeitlichen Unterschied betrachtet (vgl. a.a.O., S. 545).
    • (1991) Selbstbewußtseinstheorie von Fichte Bis Sartre
  • 27
    • 54749111971 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • In diesem Sinne stellt das Urbewußtsein den "Ur-Grund" dar. Es führt in vieler Hinsicht zu demjenigen, was E. Fink als "Ur-Einheit" beim späten Husserl versteht: Sie liegt vor dem Unterschied zwischen Objekt und Subjekt voraus, genauer gesagt nicht nur vor dem Unterschied von cogito und cogitatum, sondern auch vor dem Unterschied von ego und alter ego. Die "Ur-Einheit" läßt, so Fink, "erst den Plural aus sich hervorbrechen" (ders., "Die Spätphilosophie Husserls in der Freiburger Zeit", in: ders., Nähe und Distanz. Phänomenologische Vorträge und Aufsätze, Freiburg/München 1976, S. 223). Darauf werden wir noch zurückkommen. Vgl. hierzu auch Anm. 18 der vorliegenden Arbeit.
  • 28
    • 54749135913 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Hua XXIII, S. 307. - So meinen auch manche Interpreten: I. Kern z. B. hebt Husserl folgend hervor, daß das "Urbewußtsein" nichtsetzend ist, im Gegensatz zur Reflexion, welche die von ihr reflektierten Erlebnisse setzt (vgl. ders., "Selbstbewußtsein und Ich bei Husserl", a.a.O., S. 58). M. Frank versteht dann das "Urbewußtsein" bei Husserl als "ein nicht-setzendes Vertrautsein des Aktes mit sich" und stellt in dieser Beziehung sogar die Frage: "ist das nicht-setzende Selbstbewußtsein irgendwie ein Analogen des setzenden, d.h. des seinen Gegenstand vor sich hinstellenden und thematisierenden Bewußtseins?" Mit dieser Frage werden "die innere Artikulation" in Husserls Selbstbewußtsein bzw. die "Zweiheit von Momenten", ja die "zwei Pole" des Bewußtseins angedeutet, die schließ lich zur "bleibenden Schwierigkeit der Husserlschen Zeitbewußtseins-Theorie" fuhren soll (vgl. ders., "Fragmente einer Geschichte der Selbstbewußtseins-Theorie von Kant bis Sartre", in: a.a.O., S. 544f).
  • 29
    • 54749134739 scopus 로고    scopus 로고
    • Erstes belief, notwendiges im inneren Bewußtsein
    • Erleben. Zweites belief im Erlebnis, wenn dieses etwa ein Wahrnehmen, ein Urteilen ist, sein Korrelat der Wirklichkeitscharakter im Wahrgenommenen.
    • Hua XXIII, S. 338, Anm. 2: "Erstes belief, notwendiges im inneren Bewußtsein, im Erleben. Sein Korrelat der Wirklichkeitscharakter jedes Erlebnisses. Zweites belief im Erlebnis, wenn dieses etwa ein Wahrnehmen, ein Urteilen ist, sein Korrelat der Wirklichkeitscharakter im Wahrgenommenen."
    • Sein Korrelat der Wirklichkeitscharakter Jedes Erlebnisses.
  • 30
    • 54749134350 scopus 로고    scopus 로고
    • Eine systematische Untersuchung zum Thema Reflexion hat Husserl selbst nicht gegeben. Den aktuellsten Versuch zur Rekonstruktion der diesbezüglichen Analysen Husserls kann man in der schon mehrmals erwähnten Arbeit
    • Hua III/1, S. 147 u. S. 149. Eine systematische Untersuchung zum Thema Reflexion hat Husserl selbst nicht gegeben. Den aktuellsten Versuch zur Rekonstruktion der diesbezüglichen Analysen Husserls kann man in der schon mehrmals erwähnten Arbeit "Die Zweideutigkeit der Reflexion als Wahrnehmung von Anonymität" von Hoffmann finden.
    • Die Zweideutigkeit der Reflexion Als Wahrnehmung von Anonymität" von Hoffmann Finden
  • 32
    • 54749102421 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • "Wir sind ferner überzeugt", sagt Husserl, "daß auch Reflexion auf Grund und 'in' der Wiedererinnerung uns Kunde gibt von unseren früheren Erlebnissen." (Hua III/l, S. 163. Vgl. hierzu auch Hua XXIII, S. 184f., S. 350 u. passim.) Aber im Grunde genommen besteht Husserl auf "das absolute Recht der immanent wahrnehmenden Reflexion" und "das relative Recht der immanenten Wiedererinnerung" (Hua III/l, S. 168f.), zu welcher die erinnernde Reflexion gehört. - Auf den Unterschied von Reflexion und Erinnerung werden wir unten noch zurückkommen.
  • 33
    • 54749153731 scopus 로고
    • Indem er sagt: "Das Ich kann nicht zugleich anschauen und sich anschauen als anschauend
    • Frankfurt a.M. Bd.1, S. 471 Was M. Merleau-Ponty in anderem Zusammenhang sagt
    • Dies bemerkt z. B. schon F. W. J. Schelling, indem er sagt: "Das Ich kann nicht zugleich anschauen und sich anschauen als anschauend." (ders., Ausgewählte Schriflen, Frankfurt a.M. 1985, Bd.1, S. 471) Was M. Merleau-Ponty in anderem Zusammenhang sagt, dürfte hier herangezogen werden: "Allem Anschein nach kann das Nervensystem nicht
    • (1985) Ders., Ausgewählte Schriflen
    • Bschon, D.B.1    Schelling, F.W.J.2
  • 34
    • 0008466446 scopus 로고
    • Paris deutsche Übersetzung von B. Waldenfels, Die Struktur des Verhaltens, Berlin 1976, S. 23.
    • zwei Dinge auf einmal tun." (ders., La Structure du comportement, Paris 1967, deutsche Übersetzung von B. Waldenfels, Die Struktur des Verhaltens, Berlin 1976, S. 23).
    • (1967) La Structure du Comportement
  • 35
    • 24944559400 scopus 로고
    • Den Haag S. 66. Am deutlichsten kommt es bei I. Kern zum Ausdruck, der die Reflexion ausdrücklich als eine Art von "Betrachtung" bezeichnet, "die nicht nur zufällig nach dem Tun, auf das sie 'zurückgeht', geschieht und ebensogut schon in diesem Tun selbst hätte geschehen können, also nur zufällig Reflexion, sondern die wesensmäßig Reflexion ist: überhaupt nur in der Rückkehr auf ein Tun betrachten kann, was sie betrachtet" (ders., Idee und Methode der Philosophie. Leitgedanken für eine Theorie der Vernunft, Berlin 1975, S. 22).
    • Hua VIII, S. 89. Für diese Konsequenz finden wir in der phänomenologischen Forschungsliteratur auch reichliche Belege. K. Held weist z.B. daraufhin, "Es muß [. ..] ein Abstand, eine 'Spaltung' zwischen dem gewahrenden und gewahrten Ich vorliegen, damit überhaupt ein Reflexions-Blickstrahl vom Ich-her . . . auf das Ich . . . gerichtet werden kann." (ders., Lebendige Gegenwart. Die Frage nach der Seinsweise des transzendentalen Ich bei E. Husserl, entwickelt am Leitfaden der Zeitproblematik, Den Haag 1966, S. 80) Zu dieser Konsequenz kommt auch B. Waldenfels, obwohl er paradoxerweise weiterhin von Selbslwahrnehmung spricht, die eine modifizierte Bewußtseinsweise darstellt: "Selbstwahrnehmung als Reflexion setzt ihrem Wesen nach ein unreflektiertes Bewußtsein voraus, das als solches reflektiert wird. Sie selbst ist keine ursprüngliche, sondern eine modifizierte Bewußtseinsweise" (ders., Das Zwischenreich des Dialogs. Sozialphilosophische Untersuchung in Anschluß an Edmund Husserl, Den Haag 1971, S. 66). Am deutlichsten kommt es bei I. Kern zum Ausdruck, der die Reflexion ausdrücklich als eine Art von "Betrachtung" bezeichnet, "die nicht nur zufällig nach dem Tun, auf das sie 'zurückgeht', geschieht und ebensogut schon in diesem Tun selbst hätte geschehen können, also nur zufällig Reflexion, sondern die wesensmäßig Reflexion ist: überhaupt nur in der Rückkehr auf ein Tun betrachten kann, was sie betrachtet" (ders., Idee und Methode der Philosophie. Leitgedanken für eine Theorie der Vernunft, Berlin 1975, S. 22).
    • (1971) Ders., das Zwischenreich des Dialogs. Sozialphilosophische Untersuchung in Anschluß An Edmund Husserl
  • 38
    • 54749156057 scopus 로고
    • Die Vorstellung als Vorstellung ist also nur durch einen Akt zweiten Grades beschreibbar
    • Paris 1976, deutsche Übersetzung, Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraß, Hamburg
    • "Um die besonderen Merkmale der Vorstellung als solcher zu bestimmen", sagt Sartre in dieser Hinsicht, "muß man auf einen neuen Akt des Bewußtseins zurückgreifen: man muß reflektieren. Die Vorstellung als Vorstellung ist also nur durch einen Akt zweiten Grades beschreibbar." (ders., L'Imaginaire. Psychologie phénoménologique de l'imagination, Paris 1976, deutsche Übersetzung, Das Imaginäre. Phänomenologische Psychologie der Einbildungskraß, Hamburg 1971, S. 43).
    • (1971) Ders., L'Imaginaire. Psychologie Phénoménologique de L'imagination , pp. 43
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    • Frankfurt a.M. S. 94. - Bei B. Waldenfels ist diese Spannung dann im Grunde genommen "Grundspannung von Reflexion und Leben" (vgl. ders., Das Zwischenreich des Dialogs, a.a.O., S. 66).
    • Vgl. A. Schütz, Der sinnhafte Aufbau der sozialen Welt. Eine Einleitung in die verstehende Soziologie, Frankfurt a.M. 1981, S. 94. - Bei B. Waldenfels ist diese Spannung dann im Grunde genommen "Grundspannung von Reflexion und Leben" (vgl. ders., Das Zwischenreich des Dialogs, a.a.O., S. 66).
    • (1981) Der Sinnhafte Aufbau der Sozialen Welt. Eine Einleitung in Die Verstehende Soziologie
    • Schütz, V.A.1
  • 41
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    • note
    • Hua XLX/1, All. Merkwürdigerweise hat Husserl diese Bemerkungen in der zweiten Auflage der Logischen Untersuchungen (1913) weggelassen, als ob die erwähnten "erschwerenden Umstände" nicht mehr existieren. Gleichzeitig tauchen jedoch in den Ideen 1(1913) diese Überlegungen wieder auf.
  • 43
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    • Reflexion setzt Selbstbewußtsein voraus, nicht umgekehrt
    • , a.a.O., S. 32, Anm. 49. Ein ähnliches Ergebnis kann man neulich auch in der Arbeit von M. Frank finden, als die "These", "daß Selbsterkenntnis [als Reflexion bzw. als die explizite, begriffliche und in vergegenständlichender Perspektive unternommene Thematisierung von 'ich' oder der Befunde des psychischen Lebens] kein ursprüngliches Phänomen ist, sondern Selbstbewußtsein [als die unmittelbare (nicht-gegenständliche, nicht-begriffliche und nicht-propositionale) Bekanntschaft von Subjekten mit sich] voraussetzt" (ders., Selbstbewußtsein und Selbsterkenntnis. Essays zur analytischen Philosophie der Subjektivität, Stuttgart 1991, S. 7).
    • Hua IV, S. 318. - Bei M. Heidegger kommt es noch radikaler zum Ausdruck, indem er die Ursprungswissenschaft so bestimmen will, daß sie "nicht nur keine Voraussetzungen zu machen braucht, sondern nicht einmal machen kann, weil sie nicht Theorie ist" (ders., Zur Bestimmung der Philosophie, a.a.O., S. 96f.). In diesem Zusammenhang kann man überdies noch die Feststellung von H. U. Asemissen in Betracht ziehen, die lautet, "Reflexion setzt Selbstbewußtsein voraus, nicht umgekehrt" (ders., Strukturanalytische Probleme der Wahrnehmung in der Phänomenologie Husserls, a.a.O., S. 32, Anm. 49). Ein ähnliches Ergebnis kann man neulich auch in der Arbeit von M. Frank finden, als die "These", "daß Selbsterkenntnis [als Reflexion bzw. als die explizite, begriffliche und in vergegenständlichender Perspektive unternommene Thematisierung von 'ich' oder der Befunde des psychischen Lebens] kein ursprüngliches Phänomen ist, sondern Selbstbewußtsein [als die unmittelbare (nicht-gegenständliche, nicht-begriffliche und nicht-propositionale) Bekanntschaft von Subjekten mit sich] voraussetzt" (ders., Selbstbewußtsein und Selbsterkenntnis. Essays zur analytischen Philosophie der Subjektivität, Stuttgart 1991, S. 7).
    • Ders., Strukturanalytische Probleme der Wahrnehmung in der Phänomenologie Husserls
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    • 54749142933 scopus 로고    scopus 로고
    • Oder wir können auch sagen: Das natürliche Leben bzw. Erleben ist dahin. Im Grunde genommen stimmt es überein mit dem, was der englische Empirismus als "sensation" oder was G. Funke als "Gegenstandsdenken" bezeichnet.
    • Oder wir können auch sagen: Das natürliche Leben bzw. Erleben ist dahin. Im Grunde genommen stimmt es überein mit dem, was der englische Empirismus als "sensation" oder was G. Funke als "Gegenstandsdenken" bezeichnet.
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    • 54749146846 scopus 로고    scopus 로고
    • Zu Husserls Kritik an dem cartesianischen Dualismus vgl. Hua VI, §§10ff.
    • Zu Husserls Kritik an dem cartesianischen Dualismus vgl. Hua VI, §§10ff.
  • 47
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    • note
    • Hua VI, S. 74. - Auch Heideggers Stellungnahme zum Subjekt-Objekt-Problem dürfte hier herangezogen werden! In seiner Vorlesung Ontologie (1923) weist er darauf hin, daß Husserl bereits in den Logischen Untersuchungen dem Subjekt-Objekt-Scheinproblem "den Hals umdreht", und daß vorher "keine Modifikation dieses Schemas seine Unangemessenheit zu beseitigen vermag" (ders., Ontologie, GA Bd. 63, Frankfurt a.M. 1988, S. 81 f.). Diese Behauptung besteht insofern zu Recht, als daß Husserl dieses "Scheinproblem" zwar erst spät einsieht und mit der Genesisanalyse ständig zu den echten Ursprüngen vorzudringen versucht, aber in der Tat bereits mit der Intentionalitätsanalyse in den Logischen Untersuchungen das Schema Subjekt und Objekt aufzuklären angefangen hat. Dies wird auch dadurch bestätigt, daß Husserl, wie oben bereits zitiert, in seinen Manuskripten schreibt: "Die ganze Phänomenologie, die ich in den Logischen Untersuchungen im Auge hatte, war eine Phänomenologie der Erlebnisse im Sinne der Gegebenheiten des inneren Bewußtseins, und das ist jedenfalls ein geschlossenes Gebiet." (Hua XXIII, S. 309).
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    • Frankfurt a.M. S. 141f.. Besonders zu bemerken ist hierbei auch die parallele Ansicht von R. Bernet, der in Hinblick auf den Unterschied zwischen der "reflexiven und retentionalen Selbstgegenwart des absoluten Zeitflusses" in der phänomenologischen Analyse des Zeitbewußtseins auch von einem "Paradox" spricht: "Wenn die retentionale Gegebenheit des Flusses in eine wahrnehmende oder erinnernde überführt wird, so wird sie dadurch nämlich nicht deutlicher 'sichtbar', sondern man verliert sie paradoxerweise gerade aus den Augen. In der Wahrnehmung bzw.
    • Um einige Beispiele zu nennen: Bei H. U. Asemissen (1957) finden wir bereits eine Identifizierung der Reflexion mit dem intentionalen Bewußtsein im gewöhnlichen Sinne vor, und eine damit zusammenhängende Abwertung der Reflexion, da die Reflexion mehr ins Urbewußtsein (bzw. Selbstbewußtsein) stecken soll, als dieses ursprünglich war: "Zwar spielt sich die Reflexion im Rahmen des Selbstbewußtseins ab, aber sie bringt dabei eine Gliederung hinein, die vorher nicht darin war. Reflexion ist eben 'Bewußtsein von etwas' " (ders., Strukturanalytische Probleme der Wahrnehmung in der Phänomenologie Husserls, a.a.O., S. 32, Anm. 49). Bei K. K. Cho tritt diese Kritik als "Verdacht" auf, "daß Husserl in den passiven Untergrund des Bewußtseinslebens den gleichen Sinn der Subjektbezogenheit hineinträgt wie bei den höherstufigen logischen Leistungen", wobei "das dem alltäglichen Weltleben zugrunde liegende Subjekt" "identisch gesetzt werde mit dem im meditierenden Nachvollzug thematische begriffene Subjekt" (ders., "Anonymes Subjekt und phänomenologische Beschreibung", in: ders., Bewußtsein und Natursein Freiburg/München 1987, S. 225). B. Merker bezeichnet diese Schwierigkeit sogar als "theoretisches Dilemma" und stellt in Frage, "wie Empfindung intentionales 'Objekt' der Reflexion werden können, ohne gleich wieder 'objektiviert' zu werden; und grundsätzlicher noch, ob überhaupt eine bloße Wendung des Blickes zu den Empfindungen führt" (ders., Selbsttäuschung und Selbsterkenntnis. Zu Heideggers Transformation der Phänomenologie Husserls, Frankfurt a.M. 1988, S. 141f.). Besonders zu bemerken ist hierbei auch die parallele Ansicht von R. Bernet, der in Hinblick auf den Unterschied zwischen der "reflexiven und retentionalen Selbstgegenwart des absoluten Zeitflusses" in der phänomenologischen Analyse des Zeitbewußtseins auch von einem "Paradox" spricht: "Wenn die retentionale Gegebenheit des Flusses in eine wahrnehmende oder erinnernde überführt wird, so wird sie dadurch nämlich nicht deutlicher 'sichtbar', sondern man verliert sie paradoxerweise gerade aus den Augen. In der Wahrnehmung bzw. Vergegenwärtigung wird die 'unzeitliche', 'un-gegenständliche' Struktur des Flusses sowie seine différentielle Bewegung zu einem immanenten, identischen Zeitgegenstand objektiviert." In diesem Punkt, daß Husserls Zeitanalyse etwas ursprünglich Un-gegenständliches zum Gegenstand macht, liegt auch die Basis von Bernets Kritik an Husserls "metaphysischen Vorurteilen" (ders., "Die ungegenwärtige Gegenwart. Anwesenheit und Abwesenheit in Husserls Analyse des Zeitbewußtseins", in: Phänomenologische Forschungen, Nr. 14, 1983, S. 540.
    • (1988) Ders., Selbsttäuschung und Selbsterkenntnis. zu Heideggers Transformation der Phänomenologie Husserls
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    • note
    • All diese Kritik geht davon aus, daß die Reflexion konstruktiven Charakter haben muß, wenn sie das ursprünglich Ungegenständliche zum Gegenstand macht, und übersieht die Tatsache, daß die Reflexion, besonders die philosophische, eine ganz andere Vergegenständlichung bzw. Thematisierung darstellt als die objektivierende, konstruierende in der transzendenten Geradehin-Blickrichtung. Es handelt sich hier also um zwei unterschiedliche Arten von Vergegenständlichung bzw. Thematisierung. Darauf werde ich unten noch eingehen.
  • 50
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    • note
    • Hua III/1, §79. Wir können hier deutlich bemerken, daß es sich schon damals - Anfang dieses Jahrhunderts - und eigentlich auch heute immer noch um dieselbe kritische Frage nach der Selbstbeobachtung dreht, die HJ. Watt schon 1907 im Referieren über Th. Lipps' diesbezügliche Darstellungen gestellt hat: "Es handelt sich dabei auch wohl nur um Ergebnisse der Selbstbeobachtung. Wenn nun diese immer rückschauende Betrachtung, immer ein Wissen um eben gehabte Erlebnisse als Gegenstände ist, wie soll man Zustände statuieren, von denen man kein Wissen haben kann, die nur bewußt sind?" (zitiert aus Hua III/l, S. 171).
  • 52
    • 54749083128 scopus 로고    scopus 로고
    • Ms. E I 21/16b (zitiert aus R. Bernet, "Die ungegenwärtige Gegenwart. Anwesenheit und Abwesenheit in Husserls Analyse des Zeitbewußtseins", a.a.O., S. 55).
    • E. Husserl, Ms. E I 21/16b (zitiert aus R. Bernet, "Die ungegenwärtige Gegenwart. Anwesenheit und Abwesenheit in Husserls Analyse des Zeitbewußtseins", a.a.O., S. 55).
    • Husserl, E.1
  • 53
    • 54749092977 scopus 로고    scopus 로고
    • Oder wir können ebenfalls mit der Terminologie der Ideen i von
    • sprechen (vgl. Hua III/l, S. 88).
    • Hua XIX/1, V. Unters., §40. - Oder wir können ebenfalls mit der Terminologie der Ideen I von "Vergegenwärtigungsmodifikation" sprechen (vgl. Hua III/l, S. 88).
    • Vergegenwärtigungsmodifikation
  • 54
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    • note
    • Mit "vorwiegend" meine ich, daß manche Erinnerungen, etwa Erinnerungen an Erinnerungen, worauf Hoffmann mit Recht hingewiesen hat (vgl. ders., "Die Zweideutigkeit der Reflexion . . .", a.a.O., S. 100), sich durchaus auf Bewußtseinsakte (Erinnerungsakte) beziehen können, wie es die Reflexion auch tut. Die Grenze zwischen Erinnerung und Reflexion ist in dieser Hinsicht eher als fließend und unwesentlich zu bezeichnen. Bei Husserl selber wird die Erinnerung ("Ich erinnere mich, diese Melodie gehört zu haben") zu der natürlichen Reflexion gezählt (vgl. z.B. Hua I, S. 72). Man kann sogar sagen: Abgesehen von dem bewertenden und beurteilenden Charakter stellt die Reflexion, genauer gesagt, die natürliche Reflexion, lediglich die imaginative Modifikation dar. Die methodische Reflexion ist dann ein wesentlich anderer Fall, wie es sich unten gleich zeigen wird.
  • 55
    • 54749116716 scopus 로고    scopus 로고
    • note
    • Allerdings hat sich Husserl später in Beziehung auf seine genetische Phänomenologie nicht nur auf die Methode der Deskription beschränkt, sondern vielmehr die Methode der Erklärung, die das Gebiet des Reellen bzw. des Deskriptiven überschreiten kann, als "höherstufige Eeistung" bezeichnet. Diese Überschreitung aber, so Husserl, "geschieht auf Grund der 'deskriptiven' Erkenntnis, und als wissenschaftliche Methode in einem einsichtigen, in den deskriptiven Gegebenheiten sich verifizierenden Verfahren" (Hua VI, S. 227).
  • 56
    • 54749114525 scopus 로고    scopus 로고
    • Vgl. den Anfang und das Ende der vorliegenden Arbeit.
    • Vgl. den Anfang und das Ende der vorliegenden Arbeit.
  • 57
    • 54749115703 scopus 로고    scopus 로고
    • Vgl. den Titel des §6 der "Beilage" von Hua XIX/2: "Daher Verwechslung des erkenntnistheoretisch bedeutungslosen Gegensatzes von innerer und äußerer Wahrnehmung mit dem erkenntnistheoretisch fundamentalen Gegensatz von adäquater und inadäquater Wahrnehmung". - Dieser Titel steht, wie die Titel der übrigen Paragraphen der "Beilage", nicht im Haupttext, sondern nur im Inhaltsverzeichnis (im Inhaltsverzeichnis der Husserliana Bd. XIX/2 wird §6 irrtümlich als §8 angegeben). Terminologisch ist hier zu bemerken, daß Husserl einerseits das Begriffspaar innere und äußere Wahrnehmung trotz seiner erkenntnistheoretischen Irrelevanz in seiner Spätzeit immer wieder benutzt hat (vgl. z.B. Hua XI, 3ff., EU, 66f., 73ff. usw.)
    • Vgl. den Titel des §6 der "Beilage" von Hua XIX/2: "Daher Verwechslung des erkenntnistheoretisch bedeutungslosen Gegensatzes von innerer und äußerer Wahrnehmung mit dem erkenntnistheoretisch fundamentalen Gegensatz von adäquater und inadäquater Wahrnehmung". - Dieser Titel steht, wie die Titel der übrigen Paragraphen der "Beilage", nicht im Haupttext, sondern nur im Inhaltsverzeichnis (im Inhaltsverzeichnis der Husserliana Bd. XIX/2 wird §6 irrtümlich als §8 angegeben). Terminologisch ist hier zu bemerken, daß Husserl einerseits das Begriffspaar innere und äußere Wahrnehmung trotz seiner erkenntnistheoretischen Irrelevanz in seiner Spätzeit immer wieder benutzt hat (vgl. z.B. Hua XI, 3ff., EU, 66f., 73ff. usw.), andererseits den Begriff der äußeren Wahrnehmung nach den Logischen Untersuchungen mehr oder weniger durch den Terminus der Dingwahrnehmung ersetzt (vgl. z.B. Hua III/1, S. 71, S. 85, Hua XVII, S. 317 u.a.).


* 이 정보는 Elsevier사의 SCOPUS DB에서 KISTI가 분석하여 추출한 것입니다.