Der Alexandrinische zeus: Zur Stellung der Dichtkunst im Reich der ersten Ptolemäer

Philologus

Volumn 141, Issue 1, 1997, Pages 46-64

  Hose, Martin ^a  

^a UNIVERSITY OF GREIFSWALD   (Germany)

Author keywords

[No Author keywords available]

Indexed keywords

EID: 84868762747     PISSN: 00317985     EISSN: None     Source Type: Journal    
DOI: 10.1524/phil.1997.141.1.46     Document Type: Article

References (132)

1. Vgl. hierzu insgesamt R. Kassel, Die Abgrenzung des Hellenismus in der Literaturgeschichte, in: Kl. Schriften, Berlin/New York 1991, 154–73.
2. Vgl. hierzu B. Effe, Klassik als Provokation. Tradition und Innovation in der alexandrinischen Dichtung, in: W. Vosskamp (Hrsg.), Klassik im Vergleich. Normativität und Historizität europäischer Klassiken, Stuttgart, Weim ar 1993, 317–30, hier 320/1.
3. Im folgenden berücksichtige ich nicht den vornehmlich von und seinen Schülern vertretenen Ansatz, eines der Hauptanliegen alexandrinischer Dichtung habe darin bestanden, den Griechen in Alexandrien ein ‚pharaonisches‘ Konzept des Königtums der Ptolemäer nahezubringen (R. Merkelbach, Das Königtum der Ptolemäer und die hellenistischen Dichter, Aegyptiaca Treverensia 1, Mainz 1981, 27–35;
4. L. Koenen, Eine agonistische Inschrift aus Ägypten und frühptolemäische Königsfeste, Meisenheim 1977; ders., Die Adaptation ägyptischer Königsideologie am Ptolemäerhof, in:
5. E. Van't Dack (Hrsg.), Egypt and the Hellenistic World, Löwen 1983, 143–90;
6. M. Erler, Das Recht (Δίκη) als Segensbringerin für die Polis, SIFC N. F. 5, 1987, 5–36. Ähnlich auch P. Bing, The Well-Read Muse, Göttingen 1988, 131–9).
7. Denn G. Zanker, Current Trends in the Study of Hellenic Myth in Early Third-Century Alexandrian Poetry, A & A 25, 1989, 83–103, hier 91–103 zeigt, daß die Tendenz zum ‚Ägyptisieren‘ erst einer späteren Phase der Lagiden-Geschichte zuzurechnen ist; er weist ferner in Realism in Alexandrian Poetry, London, Sydn ey 1987, 20 auf die Ressentiments der Griechen gegenüber den einheimischen Ägyptern hin.
8. Siehe besonders Klassik (wie Anm. 2) 320. Ähnlich ders., Die Genese einer literarischen Gattung. Die Bukolik, Konstanz 1977; bzw.
9. Destruktion der Tradition. Theokrits mythologische Gedichte, RhM 121, 1978, 38–77. Es ist freilich anzumerken, daß die von Effe, Klassik 320, als Beleg für die Macht und die Forderung der Tradition angeführte Stelle Theokrit 16, 20 (‚Wer will schon einen anderen Dichter hören? Genug für alle ist Homer.‘) aus dem Zusammenhang gerissen ist. Dieser Zusammenhang ist indes folgender: Theokrit sucht einen ‚Maezen‘ für seine Dichtung, referiert dabei (V. 18–21) verschiedene hypothetische Antworten knauseriger Adressaten: ‚Homer ist allen genug‘ heißt daher in diesem Zusammenhang: ‚Ich will kein Geld für Dichtung ausgeben.‘ Fortführung einer literarischen Tradition wird damit von Theokrit nicht verlangt.
10. E.-R. Schwinge, Künstlichkeit von Kunst. Zur Geschichtlichkeit der alexandrinischen Poesie, München 1986, hier 40–47.
11. Siehe G. Zanker, The Nature and Origin of Realism in Alexandrian Poetry, A & A 29, 1983, 125–45; vgl. dens., Realism; sowie Current Trends (wie Anm. 3).
12. So scheint es mindestens für Madedonien signifikante Unterschiede im Konzept des Königtums im Vergleich mit anderen Staaten gegeben zu haben, siehe L. Mooren, The Nature of the Hellenistic Monarchy, in: Van't Dack, Egypt (wie Anm. 3) 206–40. Dagegen werden mit Blick auf die Situation der „Hofpoeten“ keine Unterschiede zwischen den hellenistischen Höfen bei A. Cameron, Callimachus und His Critics, Princeton 1995, 12–23, angenommen.
13. Für die historischen Vorgänge sei grundsätzlich verwiesen auf H.-J. Gehrke, Geschichte des Hellenismus, München 1990;
14. für den Bereich des Hofes auf die grundlegende Arbeit von G. Weber, Dichtung und höfische Gesellschaft, Stuttgart 1993.
15. Siehe zu den hiermit verbundenen Forschungsproblemen J. Seibert, Untersuchungen zur Geschichte Ptolemaios’ I., München 1969, 1–26.
16. Vgl. dazu Seibert, Ptol. (wie Anm. 9) 27–38.
17. Hierzu immer noch wichtig F. Heichelheim, Die auswärtige Bevölkerung im Ptolemäerreich, Leipzig 1925.
18. Die Geschlossenheit dieser Gruppe gegenüber den einheimischen Ägyptern betont L. Mooren, Macht und Nationalität, in: H. Maehler, V. M. Strocka (Hrsgg.), Das Ptolemäische Ägypten, Mainz 1978, 51–57. Lediglich eine Ausnahme ist bezeugt: Manetho (Mooren 52).
19. Vgl. hierzu H.-J. Gehrke, Der siegreiche König, AKG 64, 1982, 247–77.
20. Siehe hierzu M. M. Austin, Hellenistic Kings, War and the Economy, CQ 36, 1986, 450–66, hier 462/3 zu den strukturellen Instabilitäten in diesen Relationen zwischen βασιλεύς und φίλοι.
21. Gerade diese spätere Zeit steht bei Gehrke (wie Anm. 13) im Vordergrund, vgl. besonders ebenda 266.
22. Zu diesem vgl. Seibert, Ptol. (wie Anm. 9) 39–51.
23. G. Weber, Poesie und Poeten an den Höfen vorhellenistischer Monarchen, Klio 74, 1992, 25–77, hier 64/5.
24. Weber (wie Anm. 17) 67.
25. Suda s. v. Anax. (α 1982) = Anaxandrides Test. 1 PCG Bd. 2.
26. Belege bei Weber (wie Anm. 17) 67/8.
27. So H. Berve, Das Alexanderreich auf prosopographischer Grundlage, Bd. 1, München 1926, 71.
28. Siehe hierzu insgesamt W. Fellmann, Antigonos Gonatas, König der Makedonen, und die Griechischen Staaten, Diss. Würzburg 1930, 26–30.
29. Vgl. dazu E. N. Borza, The Symposium at Alexander's Court, in: Ancient Macedonia 3, Thessaloniki 1983, 45–55, hier 51.
30. 21978, 123–6.
31. Siehe hierzu U. V. Wilamowitz-Moellendorff, Antigonos von Karystos, Berlin 1881, 264. Zu den mit Wilamowitzens Sicht verbundenen Problemen siehe
32. H. B. Gottschalk, Notes on the Wills of the Peripatetic Scholars, Hermes 100, 1972, 314–342, hier 328–335.
33. F. Wehrli in: H. Flashar, Grundriß der Geschichte der Philosophie/Die Philosophie der Antike, Bd. 3, Basel, Stut tgart 1983, 462–4, geht auf derlei nicht ein.
34. Pfeiffer (wie Anm. 24) 125.
35. Vgl. dazu H. Dohm, Mageiros, München 1964, 198.
36. Siehe die Sammlung der Fragmente bei W. Kuchenmüller, Philetae Coi reliquiae, Diss. Berlin 1928, 91–111.
37. Pfeiffer (wie Anm. 24) 120.
38. Pfeiffer (wie Anm. 24) 124/5.
39. Siehe K. Nickau, RE XA s. v. Zenodotos (3), Sp. 43; vgl. Weber (wie Anm. 8) 97 Anm. 1.
40. Siehe hierzu Th. Gelzer, Kallimachos und das Zeremoniell des Ptolemäischen Königshauses, in: J. Stangl (Hrsg.), Aspekte der Kultursoziologie, Berlin 1982, 13–30, hier 14. Zur Einbeziehung des griechischen Herrscherkultes in die ägyptische Kultpraxis siehe
41. E. Winter, Der Herrscherkult in den ägyptischen Ptolemäertempeln, in Maehler, Stro cka (wie Anm. 12) 147–60.
42. Weber (wie Anm. 8) 7.
43. Vgl. H. V. Hesberg, Zur Entwicklung der griechischen Architektur im Ptolemäischen Reich, in Maehler, Stro cka (wie Anm. 12) 137–45. Zu den neuesten Funden vgl. G. Grimm, Kleopatras Palast? Zu den jüngsten Untersuchungen im
44. Hafenbecken von Alexandria, Antike Welt 27, 1996, 509–512.
45. Siehe dazu C. Schneider, Kulturgeschichte des Hellenismus, Bd. 1, München 530–2. Zum Epigramm des Poseidippus (Nr. 11 Gow, Page ) siehe
46. F. Chamoux, L'Epigramme de Poseidippos sur le Phare d'Alexandrie, in: Festschrift C. Préaux, Brüssel 1975, 214–22.
47. Vgl. ferner das Encomium Alexandriae, P. Gron. inv. 66, publiziert von I. H. M. Hendriks, P. J. Parsons, K. A. Worp, ZPE 41, 1981, 71–83. Zum Städtelob insgesamt siehe
48. C. J. Classen, Die Stadt im Spiegel der Descriptiones und Laudes urbium, Hildesheim/New York 1980.
49. Diodor 17, 52, 4: βασίλεια κατασκευάσαι ϑαυμαστὰ κατὰ τὸ μέγεϑος καὶ βάρος τῶν ἔργων.
50. Diodor 17, 52, 4; Strabo 17, 1, 8, vgl. Schneider (wie Anm. 35) Bd. 1, 532/3.
51. Siehe dazu S. Sherwin-White, Seleucid Babylonia: a case study for the installation and development of Greek rule, in: A. Kuhrt, S. Sherwin-White, Hellenism in the East, London 1987, 1–31.
52. Schneider (wie Anm. 35) Bd. 1, 532.
53. Siehe hierzu insgesamt P. M. Fraser, Ptolemaic Alexandria, 3 Bde., Oxford 1972, hier Bd. 1, 230–33, sowie ausführlich Weber (wie Anm. 8) 165–82.
54. Siehe dazu Geizer (wie Anm. 32) 15.
55. Das dazugehörige Fest kann nicht sicher bestimmt werden, siehe E. E. Rice, The Grand Procession of Ptolemy Philadelphos, Oxford 1983, 180–92. Vgl. aber auch
56. V. Foertmeyer, The Dating of the Pompe of Ptolemy II. Philadelphus, Historia 37, 1988, 90–104 (2. Ptolemeen 275/4).
57. Vgl. F. T. Griffiths, Theocritus at Court, Leiden 1979, 120.
58. Gelzer (wie Anm. 32) 25.
59. Vgl. Weber (wie Anm. 8) 63 mit Anm. 2 und 4.
60. Siehe hierzu J. Seibert, Zur Begründung von Herrschaftsanspruch und Herrschaftslegitimierung in der frühen Diadochenzeit, in: Gedenkschrift H. Bengtson, München 1991, 87–100, hier 97 bzw. 95; Weber (wie Anm. 8) 23–30.
61. G. Weber, Herrscher, Hof und Dichter. Aspekte der Legitimierung und Repräsentation hellenistischer Könige am Beispiel der ersten drei Antigoniden, Historia 44, 1995, 283–316, hier 295–305, führt weitere Zeugnisse zu Demetrios an (Plut. Demetr. 41, 6/7; 42; 48), aus denen deutlich wird, daß dieser früh in Nachahmung des späten Alexander eine herausgehobene Stellung beanspruchte.
62. Weber (wie Anm. 8) 30.
63. Vgl. auch die Anekdote bei Plutarch, De cohib. ira 9, 458b (dazu Weber [wie Anm. 8] 79).
64. Weber (wie Anm. 8) 30 Anm. 4 führt hier § 173–86 des sog. Aristeas-Briefes (siehe dazu O. Murray, RAC Suppl. 4, 1986, 574–587) an;
65. M. Hadas, Aristeas to Philocrates, New York 1951, 46/7, gibt als Parallele zu dem hier kenntlichen Klima bei Hof P. Cairo Zenon 59075 (ed. C. C. Edgar, Zenon Papyri Bd. 1, Kairo 1925), der die Kopie eines in schlichtem Ton verfaßten Briefes eines Tobias an Philadelphos enthält. Auf eine ähnliche Urbanität des Königs deutet die bei Athenaios 11, 493c–494b referierte Anekdote über dessen gelehrten Spott auf Sosibios.
66. Systematisch hierzu Weber (wie Anm. 8) 165–70. Speziell zum Symposion siehe Cameron (wie Anm. 7) 71–103.
67. Daß diese Werke sodann in Buchform einem allgemeinen, freilich gebildeten Lesepublikum zugänglich wurden, widerspricht dem nicht. Jedoch mochte für dieses Publikum bereits eine Kommentierung erforderlich werden, wie sie zuerst durch den Kommentar des Theon zu Apollonios greifbar ist (siehe dazu C. Wendel, Die Überlieferung der Scholien zu Apollonios Rhodios, Abh. Göttingen 1932.1, 105–8: in 107 Anm. 1 ist ein Hinweis auf die Scholien zu Soph. Ichn. POxy 1174, col. V, 24/5; col. VI, 5, nachzutragen, in denen Theon erwähnt wird).
68. 21970, 111–4 und 258/9 mit Nachweisen.
69. Zu den Hintergründen siehe Seibert (wie Anm. 9) 225–30.
70. Vgl. J. Seibert, Das Zeitalter der Diadochen, Darmstadt 1983, 186/7; siehe dazu grundsätzlich Habicht (wie Anm. 55) 109/10.
71. Siehe G. Grimm, Die Vergöttlichung Alexanders des Großen in Ägypten und ihre Bedeutung für den Ptolemäischen Königskult, in: Maehler, Stro cka (wie Anm. 12) 103–112, hier 109.
72. V. 3 /4: ἀλλ̕ ἐπέων εἰδὼς κόσμον καὶ πολλὰ μογήοας / μύϑων παντοίων οἶμον ἐπιστάμενος. Siehe hierzu zuletzt P. Bing, The Alder and the Poet, RhM 129, 1986, 222–6; bzw. denselben (wie Anm. 3), 31–33.
73. K. Ziegler, Kallimachos und die Frauen, Die Antike 13, 1937, 20–42, hier 38.
74. B. Effe, Held und Literatur, Poetica 12, 1980, 145–66.
75. Ed. princ. von C. Meillier, Callimaque (P. L. 76d, 78 abc, 82, 84, 111c); Stesichore (?) (P. L. 76abc), CRIPEL 4, 1976, 255–360; sodann
76. P. Parsons, Callimachus: Victoria Berenices, ZPE 25, 1977, 1–50. Siehe zu diesem Gedicht insgesamt
77. T. Fuhrer, Die Auseinandersetzung mit den Chorlyrikern in den Epinikien des Kallimachos, Basel, Kass el 1992, 55–138; sowie die prägnante Charakterisierung durch
78. P. Parsons, Identities in Diversity, in: A. Bulloch u. a. (Hrsg), Images and Ideologies. Self-definition in the Hellenistic World, Berkeley 1993, 152–70, hier 167–69.
79. Callimaque, Paris 1929, 319.
80. Vgl. hierzu Fuhrer (wie Anm. 63) 31–38.
81. Einleitung: SH 254; Mythos-Teil: SH 256, 257, 259, 260, 262–5.
82. SH 255, 258, 261. Siehe die Übersicht bei Fuhrer (wie Anm. 63) 226/7.
83. Siehe zum einzelnen Fuhrer (wie Anm. 63) 64–6; der meiner voranstehenden Übersetzung zugrunde gelegte Text ist der von Fuhrer 232–34 empfohlene.
84. Geizer (wie Anm. 32) 17/8.
85. Geizer (wie Anm. 32) 19.
86. Siehe dazu die adnotatio im SH sowie die Ausführungen von A. S. Hollis, Callimachus, Hecale, Oxford 1990, (bei ihm F 47–9) 187–202.
87. Vgl. die Stellung von SH 259 in Fuhrers Schema (wie Anm. 63) 226/7.
88. Fuhrer (wie Anm. 63) 222.
89. Gut charakterisiert wird dieser Ton durch Kallimachos Epigr. 35, (in der Interpretation
90. von A. Köhnken, Schlußpointe und Selbstdistanz bei Kallimachos, Hermes 101, 1973, 425–41, hier 441: „allzu prinzipiell und ernst wollte Kallimachos sich und seine Kunst nicht verstanden wissen.“)
91. Für die leidige Frage, in welchem Verhältnis Apollonios zu Kallimachos gestanden hat, siehe A. Rengakos, Zur Biographie des Apollonios von Rhodos, WS 105, 1992, 39–67.
92. Schwinge (wie Anm. 5) 93–116.
93. Schwinge (wie Anm. 5) 153.
94. So B. Effe in seiner Rez. in GGA 240, 1988, 77–85, hier 84.
95. Schwinge (wie Anm. 5) 115.
96. So bereits U. V. Wilamowitz-Moellendorff, Hellenistische Dichtung in der Zeit des Kallimachos, Berlin 1924, Bd. 2, 215; ähnlich
97. H. Fränkel, Ein Don Quijote unter den Argonauten des Apollonios, MH 17, 1960, 1–20, hier 13; sowie jetzt
98. R. L. Hunter, The Argonautica of Apollonios, Cambridge 1993, 15–25.
99. Vgl. 1, 1286; 2, 410; 2, 860 (hier sind auch die Gefährten betroffen); 2, 885; 3, 422–5; 3, 491.
100. Vgl. dort z. B. V. 169–71: ἀτὰρ Ἰάσων αὐτὸς ἤδη / ὤρνυεν κάρυκας ἐόντα πλόον / φαινέμεν παντᾷ. V. 188/9: ἐς δ̕ Ἰαολκὸν ἐπεί κατέβα ναυτον άωτος / λέξατο πάντας ὲπαινήσαις Ἰάσων. Die Frage nach dem Anführer stellt sich gar nicht.
101. Siehe zu den Anm. 82 genannten Partien 2, 610–48.
102. H. Fränkel, Noten zu den Argonautika des Apollonios, München 1968, 75.
103. Schwinge (wie Anm. 5) 93 Anm. 36. Gegen die Vorstellung eines „absolutistischen“ Ptolemäer-Hofes siehe auch Cameron (wie Anm. 7) 13.
104. Vgl. z. B. Fränkels Charakterisierung (wie Anm. 81) 13: „Jason setzt sich bei seinen Leuten immer durch, nicht mit herrischer Heftigkeit, sondern in den verbindlichen Formen eines primus inter pares.“
105. Siehe W. Meincke, Untersuchungen zu den enkomiastischen Gedichten Theokrits, Diss. Kiel 1965, 88/9 mit Literatur.
106. Schwinge (wie Anm. 5) 59.
107. Schwinge (wie Anm. 5) 59–63.
108. Siehe Effe, Rez. Schwinge (wie Anm. 79) 83.
109. Siehe Suda s. v. Theokritos und das Γένος Θεοκρίτου (p. 1 Wendel), siehe auch die bei A. S. F. Gow, Theocritus Bd. 1, Cambridge 1952, p. XV/XVI zusammengestellten Zeugnisse sowie die Diskussion p. XVII-XXIX. Vgl. zu diesem Komplex insgesamt
110. R. Petroll, Die Äußerungen Theokrits über seine Person und seine Dichtung, Diss. Hamburg 1965, 6–22.
111. Zur Datierung siehe Meincke (wie Anm. 88) 31/2 mit Literatur.
112. Meincke (wie Anm. 88) 85–7 hält sogar eine weitere Einengung auf 273–71 für möglich.
113. Vgl. im Kontrast dazu die Charakterisierung des Ptolemaios, die Theokrit in Id. 14, 16–64, Thyonichos in den Mund legt; Id. 14 ist nicht präzise datierbar, immerhin wurde ein Ansatz nach 270 vorgeschlagen (siehe dazu insgesamt Gow [wie Anm. 92] Bd. 2, 246/7).
114. Siehe dazu G. Pasquali, Das Proöm des Arat, in: Festschrift F. Leo, Berlin 1911, 113–22, hier 115.
115. Siehe hierzu W. Ludwig, Aratos (Nr. 6), RE Suppl. 10, 1965, Sp. 27. Weitere ‚biographische Notizen‘ der Viten, wie z. B. die der Beauftragung durch Antigonos, sind kaum glaubwürdig, siehe dazu
116. B. Effe, Arat — ein medizinischer Lehrdichter?, Hermes 100, 1972, 500–3.
117. Vgl. jetzt hierzu insgesamt Weber (wie Anm. 48) 306–313. Noch klarer ließe sich die Differenz im Ton zwischen alexandrinischer und bei den Antigoniden entstandener Dichtung darstellen, wenn SH 958, wie von A. Barigazzi, Un frammento dell’ Inno a Pan di Arato, RhM 117, 1974, 221–46, vorgetragen, tatsächlich Arats Pan-Hymnos zugewiesen werden könnte. Siehe aber Lloyd-Jones und Parsons zu SH 958.
118. Zur Hesiod-Nachahmung in dieser Partie siehe H. Schwabl, Zur Mimesis bei Arat, WS Beiheft 5, 1972 (Festschrift W. Kraus) 336–56, hier 337–45.
119. Vgl. dazu B. Effe, Προτέρη γενεή — Ein stoische Hesiod-Interpretation in Arats Phainomena, RhM 113, 1970, 167–82. Vorsichtiger — aber auch die Nähe zu Kleanthes anerkennend —
120. A. W. Bulloch, in: P. E. Easterling, B. M. W. Knox (Hrsgg.), The Cambridge History of Classical Literature, Bd. 1, Cambridge 1985, 600.
121. B. Effe, Dichtung und Lehre, München 1977, 52/3 weist zurecht darauf hin, daß Arat in seinem Referat der Kleinkindzeit des Zeus (30–35) durch die einleitende Bemerkung εἰ ἐτεὸν δή diese Begebenheit relativiert und so „den thematischen Leitgedanken des Proöms erneut in den Blick rückt.“ Mir scheint ferner, daß hier auf Kallimachos’ Zeus-Hymnos hingewiesen wird und Kallimachos gleichsam durch seine eigenen Waffen besiegt wird, wenn Arat Kallimachos’ Version geistreich in Zweifel zieht.
122. Vgl. dazu W. Ludwig, Die Phainomena Arats als hellenistische Dichtung, Hermes 91, 1963, 425–48, hier 425–9.
123. 5 1980, 82–94, hier Zitat 85.
124. Vgl. dazu auch Snell, Über das Spielerische bei Kallimachos, in: Entdeckung (wie Anm. 103) 244–56, hier 248.
125. Siehe dazu N. Hopkinson, Callimachus’ Hymn to Zeus, CQ 34, 1984, 139–48, hier 140. Vgl. H. Reinsch-Werner, Callimachus Hesiodicus, Berlin 1976, 25.
126. Κρῆτες ἀεὶ ψεῦσται (V. 8) ist dabei das grundsätzliche Urteil über die Zuverlässigkeit, das Kallimachos durch einen eklatanten Fall (jedenfalls aus der Sicht eines Hymnendichters) ‚belegt‘. Andere Beispiele für Kallimachos’ Verwendung wissenschaftlicher Prinzipien in seiner Dichtung gibt G. O. Hutchinson, Hellenistic Poetry, Oxford 1988, 26–31.
127. Snell (wie Anm. 104) 249.
128. Zur strukturierenden Funktion dieser Verweise siehe J. J. Clauss, Lies and Allusions: The Addressee and Date of Callimachus’ Hymn to Zeus, ClAnt 5, 1986, 155–70, hier 158. Mir scheint es daher verfehlt, mit Hopkinson (wie Anm. 105) 144 hier einfach von Polemik zu sprechen. Kallimachos imitiert vielmehr naive philologische Polemik und distanziert sich so von ihr! Ähnlich Reinsch-Werner (wie Anm. 105) 25, die von der ‚Pose des wahrheitsbeflissenen Gelehrten‘ spricht.
129. Siehe hierzu grundsätzlich W. Rösier, Die Entdeckung der Fiktionalität in der Antike, Poetica 12, 1980, 283–319, der 319 bzw. 319 Anm. 102 auf Horaz, Ars poetica 151/2 bzw. Aristot. Poetik 1460a 18/9 verweist, wo genaue Parallelen zu Kallimachos’ Äußerungen vorliegen.
130. Siehe dazu Zanker, Nature and Origin (wie Anm. 6) 140; Realism (wie Anm. 3) 20/1 mit Anm. 86 und 87.
131. Siehe dazu H. H. Schmitt, s. v. Hof F V. 2, in: H. H. Schmitt, E. Vogt, Kleines Wörterbuch des Hellenismus, Wiesbaden 1988, 253/4.
132. Siehe dazu Fuhrer (wie Anm. 63) 145.