Die Parrhesia des Menschen vor Gott bei Johannes Chrysostomus

Vigiliae Christianae

Volumn 51, Issue 3, 1997, Pages 261-272

  Bartelink, G J M ^a  

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EID: 72249101151     PISSN: 00426032     EISSN: 15700720     Source Type: Journal    
DOI: 10.1163/157007297X00192     Document Type: Article

References (55)

1. Chrysostomus bedient sich bisweilen einer Anspielung auf diese ursprüngliche Bedeutung des Wortes (die Redefreiheit des freien Bürgers in einer demokratischen griechischen Stadt), indem er eine Verbindung mit der christlichen Bürgerschaft im Himmel herstellt. Sind wir auf Erden nur Fremdlinge, dort sind wir Bürger und empfangen wir als solche auch die Parrhesia. Im Gegensatz zur politischen Parrhesia erfreuen sich in der Kirche alle der Parrhesia im gleichen Masse, auch Frauen und Sklaven: De studio praesentium 2 Horn. 5 (PG 63, 487).
2. Quis rerum divin. heres 5-29;
3. vgl. W. Völker, Das Abraham-Bild bei Philo, Origenes und Ambrosius, Theol. Studien und Kritiken 103 (1931) 199-207.
4. Vgl. In cap. 2 Gen. Horn. 16 (PG 53, 131).
5. Vgl. R. Joly, Sur deux thèmes mystiques de Grégoire de Nysse, Byzantion 36 (1966; Mélanges H. Grégoire III) 127-137;
6. siehe auch In Gen. Horn. 3 (PG 54, 592). 6
7. Vgl. auch In cap. 20 Gen. Horn. 45 (PG 54, 420);
8. Ad populum Antiochenum Horn. 19, 1 (PG 49, 189).
9. Derartige sprachliche Versehen oder forcierte Anpassungen an den christlichen Sprachgebrauch finden sich bisweilen auch anderswo in der frühchristlichen Literatur. Einige Beispiele bei GJ. M. Bartelink, Le vocabulaire paléo-chrétien dans les écrits des auteurs profanes, Sacril Erudiri 23 (1978-79) 15, Anm. 29.
10. Grosse Parrhesia kann mit thaumaturgischer Kraft verbunden sein. Ein hoher Grad von Vollkommenheit ermöglicht das Erwerben von Charismata. Vgl. B. Flusin, Miracle et histoire dans l'auvre de Cyrille de Scythopolis (Etudes Augusuniennes) (Paris 1983) 163.
11. Weiter z. B. De incomprehensibili Dei natura 3 (PG 48, 722): Daniel;
12. De virginitate 84 (PG 48, 598): Noach, Job, Daniel;
13. In cap. 19 Gen. Horn. 43 (PG 54, 397): dieselben drei als Vorbilder Gerechter mit grosser Parrhesia.
14. Vgl. In illud, Saulus adhuc spirans, De mutatione nominum Horn. 1, 4 (PG 51, 119): Johannes, der geliebte Jünger Christi;
15. In illud, In faciem ei restiti Horn. 6 (PG 51, 377, anlässlich Mt. 26, 21): Petrus brauchte, urn sich an Christus zu wenden, die grosse Parrhesia des Johannes.
16. Vgl. In Matth. Horn. p52, 2-3 (PG 58, 520-521, anlässlich Mt. 15, 21 f.): Die Parrhesia der Apostel wird mit dem Durchhaltevermögen der kanaanitischen Frau verglichen. Die 72 Jünger (Luc. 10, 1) nahmen nach den Aposteln den zweiten Platz ein und ihre Parrhesia war geringer:
17. De prodilione Judae Horn. I (PG 49, 375);
18. Horn. 2 (PG 49, 395).
19. Als Lehrer der ganzen damaligen Welt darf Paulus mit Parrhesia reden: In cap. 30 Gen. Horn. 57 (PG 54, 504).
20. Die Mönche in Antiochien zeigen apostolische Parrhesia: Ad populum Antioch. Horn. 17, 2 (PG 49, 175).
21. Vgl. Theodoretus van Cyrus, Hist. Philothea 1, 3 (der Asket Jakobus): "Weil seine Parrhesia Tag für Tag zunahm und weil er Gott fragte, was man fragen sollte, bekam er es unverzüglich.h
22. Ecloga de adversa valetudine et medicic Horn. 13 (PG 63, 654);
23. ähnlich De sacerdotio 6, 4 (PG 48, 681).
24. Vgl. In Ep. 2 ad Cor. Horn. 2, 6 (PG 61, 401);
25. Exposs in ps. 43, 1 (PG 55, 168).
26. Die Verdienste unserer guten Werke auf Erden werden aufgespeichert, sie gehen uns voraus und öffnen uns die Türen der Parrhesia bei dem Herrn: In cap. 7 Gen. Horn. 5 (PG 53, 49);
27. vgl. In cap. 21 Gen. Horn. 46 (PG 54, 428);
28. In cap. 9 Gen. Horn. 27 (PG 53, 247);
29. In Matth. Horn. 66, 1 (PG 58, 625);
30. In dimissionem Chananaeae Horn. 4 (PG 52, 452);
31. In cap. 5 et 6 Gen. Horn. 21, 3 (PG 53, 179);
32. Expos, in ps. 146, 2 (PG 55, 478);
33. Adv. oppugnatores vitae monasticae 3, 20 (PG 47, 384);
34. De compunctione ad Stelechium 2, 7 (PG 47, 422);
35. Expos. in ps. 43, 1 (PG 55, 168).
36. Chrysostomus warnt gegen die Parrhesia, die nur äusserliche Haltung ist und nicht von Gott kommt. Es gibt Menschen, die tagsüber viele Sünden begehen und doch abends zur Kirche gehen und sich die Hände waschen, um sie dann mit vieler Parrhesia zu Gott emporzuheben: In Ep. 2 ad Timoth. 3 Horn. 7 (PG 62, 635).
37. Ein gerechtes Leben verstärkt die Parrhesia, wie Chrysostomus z. B. bei der Erklärung von Ps. 4, 1 darlegt: Mit der Gerechtigkeit meine der Psalmist die Parrhesia bei Gott:
38. Expos. in ps. 4, 1 (PG 55, 40). Bei den zwei Blinden in der Nähe von Jericho ersetzte ihr Enthusiasmus die auf Grund ihres Lebens fehlende Parrhesia:
39. In Matth. Horn. 66 (PG 58, 625);
40. anlässlich Mt. 20, 29 ff.).
41. Wenn wir in der Fastenzeit nicht nur auf Speisen, sondern auch auf die Sünde verzichten, werden wir uns hier auf Erden und im künftigen Leben vieler Parrhesia erfreuen: In cap. 1 Gen. Horn. 9 (PG 53, 81).
42. Vgl. In cap. 48 Gen. Horn. 46 (PG 54, 570):
43. Nicht hohe Würde oder Ansehen, sondern eigene Leistung öffnet die Türen zur Parrhesia. Weiter In cap. 47 Gen. Horn. 65 (PG 54, 564).
44. Wer mildtätig ist, ist Wohltäter für sich selbst. Missgönnt man jedoch den Armen die Gaben, so beraubt man sich selbst der Parrhesia: In Joh. Horn. 77, 5 (PG 59, 420).
45. Vgl. auch In cap. 11 Gen. Horn. 30 (PG 53, 276);
46. In cap. 14 Gen. Horn. 35 (PG 53, 332);
47. In illud, vidua eligatur (PG 51, 334; anlasslich Mt. 10, 13-15);
48. In Heliam et viduam Horn. c. I (PG 51, 337).
49. Vgl. auch De resurrectione mortuorum (PG 50, 422).
50. Vgl. auch In Ep. ad Rom. Horn. 16, 9 (PG 60, 561;
51. anlässlich Rom. 9, 23): das meiste kommt von Gott, doch müssen wir auch Einiges einbringen.
52. der Gedanke geht auf I Joh. 4, 17 zurück: "damit wir am Tage des Gerichtes Parrhesia besitzen"
53. Vgl. auch In cap. 17 Gen. Horn. 40 (PG 53, 374).
54. der Sünder, der seine Sünden aufrichtig bereut, soll sich nicht als verurteilt und der Parrhesia verlustig gegangen betrachten: In Ep. ad Hebr. 12 Horn. 31, 3 (PG 63, 216).
55. Indem er der Sünde Parrhesia und der Reue Scham verliehen hat, hat der Teufel die richtige Ordnung zerstört: De paenitentia 8, 2 (PG 49, 339).