The view on circumcision in early Christianity;Der verzicht auf die beschneidung im frühen Christentum

New Testament Studies

Volumn 42, Issue 4, 1996, Pages 479-505

  Horn, Friedrich Wilhelm ^a  

^a UNIVERSITY OF DUISBURG ESSEN   (Germany)

Author keywords

[No Author keywords available]

Indexed keywords

EID: 67649435636     PISSN: 00286885     EISSN: None     Source Type: Journal    
DOI: 10.1017/s002868850002138x     Document Type: Article

References (66)

1. Dieser Ausdruck im Anschluß an die mehrfache Verwendung in dem Werk von J. G. D. Dunn, Jesus, Paul and the Law. Studies in Mark and Galatians (London: SCM, 1990).
2. O. Betz, 'Beschneidung V, TRE 2 (1978) 718: 'In den Qumranschriften ist die Beschneidung als etwas Selbstverständliches vorausgesetzt und deshalb nur in bildlichem Sinne erwähnt.'
3. Die Vorordnung des antiochenischen Streits vor den Apostelkonvent vertritt jetzt auch O. Böcher, 'Das sogenannte Aposteldekret', Vom Urchristentum zu Jesus. FS J. Gnilka (H. Frankemölle und K. Kertelge, Hg.; Freiburg-Basel-Wien: Herder, 1989) 325-36, 331.
4. E. M. Smallwood, 'The Legislation of Hadrian and Antoninus Pius against Circumcision', Latomus 18 (1959) 334-47;
5. M. Hengel, 'Hadrians Politik gegenüber Juden und Christen', Janes 16/17 (1984/85 [Ancient Studies in Memory of E. Bickerman]) 153-82.
6. Bauer-Aland 1198: 'nichts wert, nichtig, ungültig". H. Merklein, 'Der paulinische LeibChristi-Gedanke', in ders., Studien zu Jesus und Paulus (WUNT 43; Tübingen: J. C. B. Mohr, 1987) 325 Anm. 34 betont zu Recht, daß Beschneidung und Unbeschnittenheit 'keine Rolle mehr spielen, faktisch (sarkisch) aber noch vorhanden sind'.
7. 2 4 (1930) 1029.
8. Dem ist insoweit zuzustimmen, als der Satz in seinen einzelnen Elementen den Rahmen jüdischer Theologie nicht verläßt. Allerdings ist die in ihm zum Ausdruck kommende Antithese nur unter christlichen Voraussetzungen möglich; so mit Recht P. Stuhlmacher, 'Erwägungen zum ontologischen Charakter der καινὴ κτί σις bei Paulus', EuTh 27 (1967) 1-35, 3.
9. U. Heckel, 'Das Bild der Heiden und die Identität der Christen bei Paulus', R. Feldmeier und U. Heckel, Hg., Die Heiden. Juden, Christen und das Problem des Fremden (WUNT 70; Tübingen: J. C. B. Mohr, 1994) 269-96 weist daraufhin, daß hierbei - auch wenn Juden und Griechen genannt sind - nur an Judenchristen und Heidenchristen zu denken sei (280-1). Allerdings wird so die mögliche rhetorische Disposition unterbewertet, die - wie bei den Parallelbeispielen Opposita - benennt.
10. Conzelmann, Apostelgeschichte, 97.
11. G. Theißen, 'Judentum und Christentum bei Paulus. Sozialgeschichtliche Überlegungen zu einem beginnenden Schisma', Paulus und das antike Judentum (M. Hengel und U. Heckel, Hg.; WUNT 58; Tübingen: J. C. B. Mohr, 1991) 331-56 (339 Anm. 17).
12. Die rabbinische Rechtsauffassung hat wohl Voraussetzungen vor dem 2 Jhd.; so L. H. Schiffman, 'At the Crossroads: Tannaitic Perspectives on the Jewish-Christian Schism', Jewish and Christian Self-Definition 2 (E. P. Sanders u.a, ed., Philadelphia/London: SCM, 1981), 115-56, 338-52;
13. anders S. J. D. Cohen, 'Was Timothy Jewish (Acts 16.1-3)?', JBL 105 (1986) 251-68;
14. außerdem C. Bryan, 'A Further Look at Acts 16.1-3', JBL 107 (1988) 292-4.
15. Paulus sich von dieser Rechtsauffassung in Hinblick auf christliche Mischehen leiten läßt. Innerhalb des rabbinischen Judentums hat es jedoch auch Schwankungen zwischen patrilinearer und matrilinearer Folge gegeben; dazu Z. W. Falk, 'Mischehe', TRE 23 (1994) 3-7.
16. Sowohl das Faktum der Mischehe als auch die unterlassene Beschneidung des Timotheus könnten nahelegen, 'that Timothy, living in the Diaspora, did not grow up in a pious or strictly observant Jewish home' (J. Gillman, 'Timothy', ABD 5 [1992] 558-50).
17. Vgl. P. Borgen, 'Paul Preaches Circumcision and Pleases Men', Paul and Paulinism. FS C. K. Barrett (M. D. Hooker/S. G. Wilson, ed.; London: SPCK, 1982) 37-46;
18. and Debates on Circumcision in Philo', Die Paulinische Literatur und Theologie (S. Pedersen, Hg.; Göttingen: V & R, 1980) 85-102.
19. In dieser vorchristlichen Zeit habe Paulus 'jüdische Heidenmission nach den strengsten Grundsätzen' betrieben. M. Hengel, 'Der vorchristliche Paulus', in: ders. und U. Heckel, Paulus und das antike Judentum (177-291) 262, bezieht Gal 5.11 auf die Beschneidungspredigt des vorchristlichen Paulus vor Diasporapilgern in Jerusalem;
20. So O. Pfleiderer, Das Urchristenthum, seine Schriften und Lehren im geschichtlichen Zusammenhang (Berlin: Reimer, 2. Auflage 1902) 43. Wenn allerdings die erste Verkündigung keine beschneidungsfreie Mission impliziert hätte, wären Anlaß und Verlauf des Apostelkonvents völlig unklar.
21. Haenchen, Apostelgeschichte, 422;
22. Lüdemann, Christentum, 183.
23. vgl. G. Stemberger, Juden und Christen im Heiligen Land (München: Beck, 1987) 38-42.
24. K. H. Schelkle, Israel im Neuen Testament (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1985) 11 fragt mit Recht, 'ob nicht innerjüdische und heidnische Kritik voneinander wußten, ja sich vielleicht irgendwie gegenseitig bestärkten'.
25. Das synkretistische Diasporajudentum der nachneutestamentlichen Zeit bedürfte hier gleichfalls einer sorgfältigen Untersuchung. Die kleinasiatische Sekte der Hypsistarier (4. Jh. n.Chr.) etwa weiß sich der Beachtung des Sabbatgebotes und der Speisevorschriften verpflichtet, sie verwirft jedoch das Beschneidungsgebot; dazu G. Bornkamm, 'Die Häresie des Kolosserbriefs', in: ders., Das Ende des Gesetzes (GAufs 1; BEvTh 16; München: Kaiser, 3 Auflage 1961 [139-56]) 153-5.
26. R. Hecht, The Exegetical Contexts of Philo's Interpretation of Circumcision', Nourished with Peace. FS S. Sandmel (F. E. Greenspahn u.a., ed.; Chico: Scholars, 1984) 51-79.
27. dazu G. Mayer, ThWAT 4 (1984) 734-8.
28. So R. Meyer, ThWNT 6 (1959) 78.
29. So E. Brandenburger, 'Himmelfahrt Moses', JSHRZ 5/2 (1976) 60: '. . . ist eine Abfassung nur wenig nach 6 n.Chr höchst wahrscheinlich';
30. ebenso G. Stemberger, Geschichte der jüdischen Literatur. Eine Einführung (München: Beck, 1977) 32.
31. Der Text ist abgedruckt und also leicht zugänglich bei H. G. Kippenberg und G. A. Wevers, Hg., Textbuch zur neutestamentlichen Zeitgeschichte (GNT 8; Göttingen: V & R, 1979) 153;
32. Vgl. dazu L. H. Schiffman, The Conversion of the Royal House of Adiabene in Josephus and Rabbinical Sources', Josephus, Judaism, and Christianity (L. H. Schiffman/G. Hata, ed.; Detroit/Leiden: Brill, 1987) 293-312;
33. J. Neusner, The Conversion of Adiabene to Judaism', JBL 83 (1964) 60-6.
34. Hinsichtlich des Zeremonialgesetzes hat man zunächst nur gewisse Hauptpunkte gefordert.' D. E. Garland, The Intention of Matthew 23 (NT.S 51; Leiden: Brill, 1979) 129-30: These Diaspora missionaries seemed to have been less concerned that Gentile adherents keep the cultic commandments, including circumcision, than that they should believe in the one God of Israel and live according to basic ethical requirements.'
35. N. J. McEleney, 'Conversion, Circumcision and the Law', NTS 20 (1974) 319-41, nennt die einschlägigen Texte und folgert (328): 'But there is some small evidence that the precept of circumcision was not always insisted upon if formerly Gentile adherents otherwise practised the Law fully.
36. In other words, the rabbinic insistence on fulfillment of the precept seems to have been a reaction against a tendency that was already present in Judaism apart from Christianity.' R. G. Hall, 'Circumcision', ABD 1 (1992) 1029: 'Every religious or cultural tradition has its dropouts.'
37. Grundsätzlich zur Frage der jüdischen Mission in der Diaspora: S. McKnight, A Light among the Gentiles: Jewish Missionary Activity in the Second Temple Period (Minneapolis: Fortress, 1991). In diesem Zusammenhang ist auch zu bedenken, daß selbst auf dem Apostelkonvent nach dem Bericht des Paulus und des Lukas nicht das Judenchristentum insgesamt, sondern nur die 'falschen Brüder' die beschneidungsfreie Mission thematisierten.
38. L. W. Snowman, 'Circumcision', EJ 5 (1971) 567-76.
39. L. H. Feldman, 'Proselytes and "Sympathizers" in the Light of the New Inscriptions from Aphrodisias', REJ 148 (1989) 265-305.
40. Dazu K G. Kuhn und H. Stegemann, 'Proselyten', PRE.S 9 (1962) (1248-83) 1266;
41. K. G. Kuhn, ThWNT 6 (1959) 727-45;
42. Schürer, Geschichte, 168.
43. Die frühchristliche Mission profitiert ganz analog zu der jüdischen Synagoge von der größeren Aufgeschlossenheit der Frauen; ausführlich dazu: A. v. Harnack, Die Mission und Ausbreitung des Christentums in den ersten drei Jahrhunderten (Leipzig: Hinrichs, 4. Auflage 1924) 589-611.
44. J. Becker, Paulus. Der Apostel der Völker (Tübingen: J. C. B. Mohr, 1989) 90-1;
45. Heckel, Bild der Heiden, 293.
46. G. Delling, Die Bewältigung der Diasporasituation durch das hellenistische Judentum (Göttingen: V & R, 1987) 79-83.
47. Dieser wirtschaftliche Aspekt steht aber doch nicht notwendig in einer Spannung zu einem Verständnis, demzufolge die Heidenchristen 'den traditionellen Status der Gruppe der "Gottesfürchtigen" einnehmen können'; darauf weist hin K. Berger, 'Almosen für Israel', NTS 23 (1977) 200.
48. ders., 'Wandel im Geist. Zur pneumatologischen Begründung der Ethik bei Paulus', KuD 38 (1992) 149-70.
49. So J. Becker, Das Urchristentum als gegliederte Epoche (SBS 155; Stuttgart: KBW, 1993) 82.
50. U. Mell, Neue Schöpfung. Eine traditionsgeschichtliche und exegetische Studie zu einem soteriologischen Grundsatz paulinischer Theologie (BZNW 56; Berlin/New York: de Gruyter, 1989).
51. 3 1 (1986) 441-2 erwähnt diesbezügliche Diskussionen im rabbinischen Judentum;
52. P. Stuhlmacher, Biblische Theologie des Neuen Testaments 1 (Göttingen: V & R, 1992) 215, erkennt speziell in Jesu Heilstod für die Vielen das 'theologische Recht' zur beschneidungsfreien Heidenmission.
53. Maier, Auseinandersetzung, 190.
54. Dazu P. S. Alexander, '"The Parting of the Ways" from the Perspective of Rabbinic Judaism', Jews and Christians. The Parting of the Ways A.D. 70 to 135 (J. D. G. Dunn, Hg.; WUNT 66; Tübingen: J. C. B. Mohr, 1992) 1-25 (4-6).
55. Nach R. Jewett, The Agitators and the Galatian Congregation', NTS 17 (1970/1) 198-212, stehen die judaistischen Gegner das Paulus in Galatien unter einem auf sie ausgeübten zelotischen Druck (6.12-13),
56. Ob dies allerdings für die späte Redaktionsstufe, die eine Öffnung zu den Heiden impliziert, noch vorausgesetzt werden kann, ist nicht sicher (vgl. zur Literarkritik: F. W. Horn, 'Christentum und Judentum in der Logienquelle', EvTh 51 [1991] 344-64).
57. G. Strecker, Der Weg der Gerechtigkeit. Untersuchung zur Theologie des Matthäus (FRLANT 82; Göttingen: V & R, 3. Auflage 1971) 34 Anm. 3. Auch Stegemann vermutet, daß der Verzicht auf die Beschneidung in der Gemeinde des Matthäus 'Indiz einer Auffassung der Sache (ist), die bereits im hellenistischen Diaspora-Judentum verbreitet war' (273).
58. Wiederum Lüdemann, Paulus 2, 258-60.
59. Außerdem H. Lichtenberger, 'Synkretistische Züge in jüdischen und judenchristlichen Taufbewegungen', Dunn, Hg., Jews,
60. So G. Strecker, 'Judenchristentum', TRE 17 (1988) 310-25, 322;
61. vgl. dazu E. Lohse, Die Briefe an die Kolosser und an Philemon (KEK 9/2; Göttingen: V & R, 1968) 153-5.
62. D. R. Hall, 'Romans 3.1-8 Reconsidered', NTS 29 (1983) 183-97.
63. Zu diesem Motivbereich ausführlich: M. Wolter, Der Brief an die Kolosser. Der Brief an Philemon (ÖTK 12; Gütersloh/Würzburg: Gütersloher, 1993) 129.
64. Insofern kann der These von K. Haacker, 'Der Römerbrief als Friedensmemorandum', NTS 36 (1990) 25-41; 35, daß Paulus 'die jüdische Beschneidungspraxis nach 4.11-12 nicht abschaffen will, sondern nur umdeutet', nicht zugestimmt werden.
65. P. Stuhlmacher, Biblische Theologie, 353-1,
66. Die spezifische Gestalt der paulinischen Rechtfertigungstheologie, die jeglichen soteriologischen Anspruch der Tora ausschließt, ist zuerst im Briefen die galatischen Gemeinden bezeugt; vgl. dazu F. W. Horn, 'Paulusforschung'. in: ders., Hg., Bilanz und Perspektiven gegenwärtiger Auslegung des Neuen Testaments (BZNW 75; Berlin/New York: de Gruyter, 1995) 30-59.