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1
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85038780268
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Hr. Fr. S. schreibt keine eigentlichen Lieder und will keine schreiben, sondern freie Gesänge, manche so frei, daß man sie allenfalls Kapricen oder Phantasien nennen kann. Dieser Ansicht gemäß sind die meist neuen Gedichte, deren Wert jedoch verschieden ist, günstig gewählt und die Übertragung derselben in Töne im allgemeinen zu loben, da dem Verfasser durchaus die Anlage im ganzen und einzelnen, der Idee nach, aber bei weitem nicht so glücklich die Ausführung gelingt, die durch wenig oder gar nicht motiviertes exzentrisches, oft recht wildes Wesen und Treiben den Mangel innerer Einheit, Ordnung, und Regelmäßigkeit zu ersetzen versucht; durch welche letzten Eigenschaften allein freilich kein Werk der Kunst zum schönen Kunstwerk wird, ohne welche Eigenschaften aber auch bestimmt nur bizarre, groteske Produkte entstehen Otto Erich Deutsch, Schubert: Die Dokumente Seines Lebens, Neue Ausgabe sä
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"Hr. Fr. S. schreibt keine eigentlichen Lieder und will keine schreiben ... sondern freie Gesänge, manche so frei, daß man sie allenfalls Kapricen oder Phantasien nennen kann. Dieser Ansicht gemäß sind die meist neuen Gedichte, deren Wert jedoch verschieden ist, günstig gewählt und die Übertragung derselben in Töne im allgemeinen zu loben, da dem Verfasser durchaus die Anlage im ganzen und einzelnen, der Idee nach, aber bei weitem nicht so glücklich die Ausführung gelingt, die durch wenig oder gar nicht motiviertes exzentrisches, oft recht wildes Wesen und Treiben den Mangel innerer Einheit, Ordnung, und Regelmäßigkeit zu ersetzen versucht; durch welche letzten Eigenschaften allein freilich kein Werk der Kunst zum schönen Kunstwerk wird, ohne welche Eigenschaften aber auch bestimmt nur bizarre, groteske Produkte entstehen" (Otto Erich Deutsch, Schubert: Die Dokumente Seines Lebens, Neue Ausgabe sämtlicher Werke, ser. 8, suppl. 5 [Kassel: Bärenreiter, 1964], 243-45). Opus 23 appeared in 1824, three years after all four songs were composed. Deutsch raises the possibility that the anonymous critic was one G. W. Fink
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2
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84919707407
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ser. 4, 2a (Kassel: Bärenreiter
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The evidence for this is reviewed in Walther Dürr's commentary to the New Schubert Edition: Franz Schubert: Neue Ausgabe sämtlicher Werke, ser. 4, vol. 2a (Kassel: Bärenreiter, 1975), xvii
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(1975)
Neue Ausgabe Sämtlicher Werke
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Schubert, F.1
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3
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85038749428
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The final lines in the second stanza of Schubert's text read: Laß ab, mein Herz, zu klopfen, Du armes Herz, laß ab.
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The final lines in the second stanza of Schubert's text read: "Laß ab, mein Herz, zu klopfen, Du armes Herz, laß ab."
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4
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79956541034
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Ph.D. diss., State University of New York at Stony Brook
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Opus 59 contains "Du liebst mich nicht" together with the three Rückert songs "Dass sie hier gewesen," "Du bist die Ruh," and "Lachen und Weinen." The three Rückert poems, each contemplating different facets of love, were first published in Östliche Rosen: Drei Lesen (Leipzig: F. A. Brockhaus, 1822). There are minor divergences between Schubert's texts and the published poems, which suggest that Schubert may have worked from a different Textvorlage. Rückert and Platen were in close contact in the months before the publication of Östliche Rosen. I have explored other possible avenues of transmission in my "Schubert Song Studies" (Ph.D. diss., State University of New York at Stony Brook, 1991), 72-74
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(1991)
Schubert Song Studies
, pp. 72-74
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5
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85038715354
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Hr. Schubert sucht und künstelt, nicht in der Melodie, aber in der Harmonie, gar sehr, und besonders modulirt er so befremdlich und oft so urplötzlich nach dem Entlegensten hin, wie, wenigstens in Liedern und anderen kleinen Gesängen, kein Componist auf dem ganzen Erdboden: (so wird z.B. hier, im ersten Liede, die ganz kurze und sehr einfache Melodie ziemlich durch alle Tonarten der gesamten Leiter und mehrmals nur durch zwey Griffe beynahe von einem Aeussersten zum anderen gerissen, aber eben so wahr ist, dass er (wie hier auch) nicht vergebens sucht; dass er wirklich etwas herauskünstelt, das, wird es dann mit vollkommener Sicherheit und Zwangslosigkeit vorgetragen, der Phantasie und der Empfindung wirklich Etwas sagt, und etwas Bedeutendes. Möge man darum sich an ihnen, und sie an sich versuchen 25 April 1827; reprinted in Franz Schubert, Dokumente 1817-1830, 1, ed. Till Gerrit Waidelich, Veröffentlichungen des Internationalen
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"Hr. Schubert sucht und künstelt - nicht in der Melodie, aber in der Harmonie, gar sehr, und besonders modulirt er so befremdlich und oft so urplötzlich nach dem Entlegensten hin, wie, wenigstens in Liedern und anderen kleinen Gesängen, kein Componist auf dem ganzen Erdboden: (so wird z.B. hier, im ersten Liede, die ganz kurze und sehr einfache Melodie ziemlich durch alle Tonarten der gesamten Leiter und mehrmals nur durch zwey Griffe beynahe von einem Aeussersten zum anderen gerissen); aber eben so wahr ist, dass er (wie hier auch) nicht vergebens sucht; dass er wirklich etwas herauskünstelt, das, wird es dann mit vollkommener Sicherheit und Zwangslosigkeit vorgetragen, der Phantasie und der Empfindung wirklich Etwas sagt, und etwas Bedeutendes. Möge man darum sich an ihnen, und sie an sich versuchen" (25 April 1827; reprinted in Franz Schubert, Dokumente 1817-1830, vol. 1, ed. Till Gerrit Waidelich, Veröffentlichungen des Internationalen Franz Schubert Instituts, vol. 10, no. 1 [Tutzing: Schneider, 1993], 332-33)
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6
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79956540942
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Graz and Cologne: Böhlau
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The full text of this diary passage is given in Andreas Liess, Johann Michael Vogl: Hofoperist und Schubert-Sänger (Graz and Cologne: Böhlau, 1954), 153
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(1954)
Hofoperist und Schubert-Sänger
, pp. 153
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Liess, A.1
Vogl, J.M.2
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7
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85038702808
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4 vols., ed. Paul Bornstein (Munich, 1914; reprint, Hildesheim and New York: Olms
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"Aus diesen ersten Gh[aselen] wird Schubert einige setzen, worauf ich mich sehr freue, wie hat Ihnen seine Composition Ihres Liedes gefallen?... Schelling seine Schrift über Mythologie [!] kommt nicht! Schreiben Sie mir doch etwas über Goluchowsky, ich habe ein Buch von ihm, worüber sich vieles sagen läßt. - Soeben höre ich von Schubert Ihre Ghasele: Zerrissen, du liebst mich nicht, die mich ganz bezaubert; wenn noch eine sich anreiht, u. Sie mir bis dahin etwas über ihn schreiben, erhalten Sie beyde" ("Schubert plans to set several from the first [book of] ghazals, which I look forward to. How did you like his setting of your Lied?... Schelling's work on mythology [!] hasn't appeared! Do write me something about Golochowsky; I have a book of his about which there is much to be said. - Just now I am hearing your ghazal 'Zerrissen, du liebst mich nicht' by Schubert, which completely entrances me. If another should follow, and if by then you have written me about him, you shall receive both"). August Graf von Platen, Der Briefwechsel, 4 vols., ed. Paul Bornstein (Munich, 1914; reprint, Hildesheim and New York: Olms, 1973), 2:320 [end of July/early August 1822]
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(1973)
Der Briefwechsel
, vol.2
, pp. 320
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Von Platen, G.1
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8
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79953480461
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Vienna, Prague, and Leipzig: Strache
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"'Du liebst mich nicht' macht einen merkwürdig modernen Eindruck mit der unruhigen, leidenschaftlichen Führung seiner Modulationen, die an einen ziellos Umherirrenden erinnern. Ein ungewohnt nervöser Zug beherrscht das schöne, groß und pathetisch aufzufassende Stück. Und etwas von diesem unsteten Gefühlsdrang ist auch in den Mittelsatz des anderen Platenliedes, 'Die Liebe hat gelogen,' eingedrungen, während anfangs und am Ende an die Stelle jener flackernden Unruhe hier eine stillere, aber vielleicht noch schmerzlichere Resignation tritt" (Carl Johann Sigismund Lafite, Das Schubertlied und seine Säuger [Vienna, Prague, and Leipzig: Strache, 1928], 62-63)
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(1928)
Das Schubertlied und Seine Säuger
, pp. 62-63
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Sigismund Lafite, C.J.1
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9
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85038738348
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2 vols. [Leipzig: Peters
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"Obwohl also vor einer Überschätzung des Anteils der Männlichkeit am Gesammtbestande des Schubertliedes aus rein künstlerischen Gründen gewarnt werden muß, darf doch betont werden, daß die unleugbar vorhandene starke männliche Note der schubertschen Lyrik, die allem Weichlichen [a word choice only one phoneme removed from 'Weiblichen'] feind ist, einen durch und durch gesunden Grundzug verleiht und einen hohen sittlichen Rang gewährleistet." "Der harmlose Leser muß die Verse als normales Liebeslied hinnehmen, und nichts spricht dafür, daß sich der Komponist über des Dichters wahre Gefühle im klaren gewesen wäre. Nichts freilich auch dagegen. Lafite nennt das Lied 'Du liebst mich nicht' merkwürdig modern und ungewohnt nervös, und im Mittelsatze des Liedes 'Die Liebe hat gelogen' verspürt er einen unsteten Gefühlsdrang" (Walther Vetter, Der Klassiker Schubert, 2 vols. [Leipzig: Peters, 1953], 1:334-35)
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(1953)
Der Klassiker Schubert
, vol.1
, pp. 334-335
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Vetter, W.1
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10
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79958638620
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Platen
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Letter from Bruchmann to Platen, dated 8 November 1821: "Schubert setzt nicht nur das kleine Gedicht, das Sie mir sendeten, sondern noch mehrere aus den Lyrischen Blättern, unter andern d. 2 Winterlieder" (Platen, Briefwechsel 2:275-76). See also the letter from late July/early August, quoted in note 8
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Briefwechsel
, vol.2
, pp. 275-276
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34447160882
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Schubert's Harmony Revisited: The Songs 'Du liebst mich nicht' and 'Dass Sie hier gewesen,'
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especially
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See especially V. Kofi Agawu, "Schubert's Harmony Revisited: The Songs 'Du liebst mich nicht' and 'Dass Sie hier gewesen,'" Journal of Musicological Research 9 (1989): 23-42
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(1989)
Journal of Musicological Research
, vol.9
, pp. 23-42
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Agawu, V.K.1
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12
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84928306941
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Schubert and the Poetry of Graf August von Platen-Hallermünde
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and Susan Youens, "Schubert and the Poetry of Graf August von Platen-Hallermünde," Music Review 46 (1985): 19-34
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(1985)
Music Review
, vol.46
, pp. 19-34
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Youens, S.1
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13
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85038778262
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Agawu hedges, but leans toward a negative evaluation: "But precisely because the overall effect of the song transcends what we would expect from a normative tonal-functionality, the song may be seen to aspire towards (but perhaps to miss?) a higher status, the status of a masterpiece" ("Schubert's Harmony," 32)
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Schubert's Harmony
, pp. 32
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14
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85038676760
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First published in Graf August von Platen, Ghaselen (Vienna: Carl Heyder, 1821)
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First published in Graf August von Platen, Ghaselen (Vienna: Carl Heyder, 1821)
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15
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85038710582
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Thus the two halves of the song take up exactly the same number of measures: The 4-bar introduction is balanced by a 4-bar postlude; the first three couplets each span 8 measures (4 + 4), totaling 24; couplets four and five, sung twice, are asymmetrically divided 5 + 5 (+ 2), again totaling 24. Interestingly, in the early Gmusic sharp sign-minor version, the piano postlude was five measures long, not four.
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Thus the two halves of the song take up exactly the same number of measures: The 4-bar introduction is balanced by a 4-bar postlude; the first three couplets each span 8 measures (4 + 4), totaling 24; couplets four and five, sung twice, are asymmetrically divided 5 + 5 (+ 2), again totaling 24. Interestingly, in the early Gmusic sharp sign-minor version, the piano postlude was five measures long, not four
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85038739711
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In the original version of the song in Gmusic sharp sign minor (both versions are printed in the old Breitkopf/Dover edition), this effect was somewhat weaker, for these measures were notated as a swerve to C minor. Because the song veers to so many distant key-centers, the transposition from Gmusic sharp sign minor to A minor affects the relationship between background home key and the places to which the song modulates. One might liken the relationship between the two conceptions to the relationship between a photographic negative and its print: in the Gmusic sharp sign-minor version the key of the background is the most remote, and the modulations tend in the direction of the more familiar. In the A-minor version that relationship is reversed: the modulations move in the direction of greater tonal extremity from a more normative background.
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In the original version of the song in Gmusic sharp sign minor (both versions are printed in the old Breitkopf/Dover edition), this effect was somewhat weaker, for these measures were notated as a swerve to C minor. Because the song veers to so many distant key-centers, the transposition from Gmusic sharp sign minor to A minor affects the relationship between background home key and the places to which the song modulates. One might liken the relationship between the two conceptions to the relationship between a photographic negative and its print: in the Gmusic sharp sign-minor version the key of the background is the most remote, and the modulations tend in the direction of the more familiar. In the A-minor version that relationship is reversed: the modulations move in the direction of greater tonal extremity from a more normative background. It is tempting to speculate that the original extreme choice of key, Gmusic sharp sign minor, may have held some symbolic significance for Schubert. If so, a residue of this significance is transferred in the A-minor version from the level of background key to the catastrophic measures on "vermissen" and "Narzissen."
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85038801028
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Youens, Schubert and the Poetry, 32. While I believe that Youens's observation in this case stems from a deeper wisdom, her account of the harmony in these songs is unreliable. For example, in Die Liebe hat gelogen, she identifies the crucial chord on the downbeat of measure 16 merely as the parallel major triad (p. 30) suppressing the seventh that allows it to behave as an augmented sixth (see Ex. 1). The A-minor six-four chord this moves to in the middle of the measure, and the similarly functioning incomplete chord in measures 37 and 39 of Du liebst mich nicht, are repeatedly identified as first inversion C-major triads (p. 32).
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Youens, "Schubert and the Poetry," 32. While I believe that Youens's observation in this case stems from a deeper wisdom, her account of the harmony in these songs is unreliable. For example, in "Die Liebe hat gelogen," she identifies the crucial chord on the downbeat of measure 16 merely as "the parallel major triad" (p. 30) suppressing the seventh that allows it to behave as an augmented sixth (see Ex. 1). The A-minor six-four chord this moves to in the middle of the measure, and the similarly functioning incomplete chord in measures 37 and 39 of "Du liebst mich nicht," are repeatedly identified as first inversion C-major triads (p. 32)
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84917170254
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New York and London: Garland
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My retelling of the myth has benefited from Kenneth J. Knoespel's superb book Narcissus and the Invention of Personal History, Garland Publications in Comparative Literature (New York and London: Garland, 1985)
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(1985)
Garland Publications in Comparative Literature
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20
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85038677713
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2 vols., ed. Georg von Laubmann and Ludwig von Scheffler (Stuttgart: Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1896-1900; reprint, Hildesheim and New York: Olms
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August von Platen, Die Tagebücher des Grafen August von Platen, 2 vols., ed. Georg von Laubmann and Ludwig von Scheffler (Stuttgart: Cotta'sche Buchhandlung Nachfolger, 1896-1900; reprint, Hildesheim and New York: Olms, 1969), 2:66-67
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(1969)
Die Tagebücher des Grafen August von Platen
, vol.2
, pp. 66-67
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Platen, A.V.1
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22
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0003885663
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trans. and ed. Clayton Koelb, Norton Critical Edition (New York and London: Norton
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Thomas Mann, Death in Venice, trans. and ed. Clayton Koelb, Norton Critical Edition (New York and London: Norton, 1994), 39-43 [chap. 4]. In a letter to Carl Maria Weber of 4 July 1920, Mann reveals that the story he initially intended to tell "was not homoerotic at all," but was to concern the aged Goethe and a young girl in Marienbad. This idea was abandoned after a "personal, lyric travel experience ... made me determined to carry things to the pinnacle by introducing the motif of 'forbidden' love." Earlier in the letter he recalls that "I strove for the balance of sensuality and morality that I found ideally perfected in Elective Affinities, which I read five times during my work on Death in Venice, if I remember correctly" (quoted in the Norton Critical Edition, 96-97). The considerable influence of Platen on Mann's work generally, and on Death in Venice specifically, is discussed in the epilogue to August von Platen, Lyrik, vol. 1 of Werke, ed. Kurt Wölfel and Jürgen Link (Munich: Winkler, 1982), 963-82
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(1994)
Death in Venice
, pp. 39-43
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Mann, T.1
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23
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79956446936
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Platen-Tristan-Don Quichotte" [1930]
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ed. Hermann Kurzke and Stephan Stachorski, [Frankfurt am Main: S. Fischer
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"Seine einzige Maskerade lag in der Wahl der überlieferten lyrischen Formen, in denen er sich ausströmte und die auch seiner Gefühlsart eine Überlieferung boten: Das persische Ghasel, das Renaissancesonett, die Pindarsche Ode kannten den Knabenkult und verliehen ihm literarische Legitimität; indem er sie übernahm - und mit wie unerhörtem Kunstglanz neu bildete! -, konnte auch der Gefühlsinhalt als übernommen, als archaisierende Konvenienz und als unpersönlich wirken und damit weltmöglich werden. So bin ich überzeugt, daß die Wahl der poetischen Gattungen, in denen er glänzte, vom Quellpunkte all seiner Begeisterung und seiner Leiden her bestimmt war; doch nicht allein aus Rücksicht, aus Furchtsamkeit, wie Heine meinte, sondern vor allem, weil der stark formale und formenplastische Charakter dieser Gattungen eine Kunstpsychologische Affinität zu seinem Eros besaß. 'Grad und Art der Geschlechtlichkeit eines Menschen,' sagt Nietzsche, 'reichen bis in die höchsten Gipfel seiner Geistigkeit'" (Thomas Mann, "Platen-Tristan-Don Quichotte" [1930], in Thomas Mann Essays, ed. Hermann Kurzke and Stephan Stachorski, vol. 3 [Frankfurt am Main: S. Fischer, 1994], 252). For another appreciation of the role of Platen's homosexuality in his oeuvre, see Hubert Fichte, "I can't get no satisfaction: Zur Geschichte der Empfindungen des Grafen August von Platen-Hallermünde," in Homosexualität und Literatur 2, Die Geschichte der Empfindlichkeit, Paralipomena 1 (Frankfurt am Main: S. Fischer, 1988): 183-234
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(1994)
Thomas Mann Essays
, vol.3
, pp. 252
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Mann, T.1
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85038739934
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Platen
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Bruchmann returned to Erlangen for a formal series of lectures on mythology in the late summer of 1823. Platen, Tagebücher 2:588-90 [24 August-6 September 1823]. See also the letter to Platen from the end of July/early August 1822, partially quoted in note 8
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Tagebücher
, vol.2
, pp. 588-590
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85038791668
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Deutsch notes that in 1822 Bruchmann subscribed to fifty copies of Platen's second of ghazals (Lyrische Blätter) and purchased an additional forty copies for his Viennese friends (Deutsch, Dokumente, 158 [1 July 1822, The extent to which this poetry was circulating among Schubert's friends is further suggested by the fact that Matthäus von Collin, a professor of the history of philosophy at the university (and a cousin of Joseph von Spaun as well as a friend of Bruchmann's, wrote an extensive review of Hammer-Purgstall's translations of Persian poetry together with the Persian collections of Goethe, Platen, and Rückert for the Vienna Jahrbücher der Literatur in 1822 19, pp. 142-68, Schubert's settings of Collin date from this period as well, and in 1822 and 1823, toward the end of his life, Collin hosted several Schubertiads
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Deutsch notes that in 1822 Bruchmann subscribed to fifty copies of Platen's second volume of ghazals (Lyrische Blätter) and purchased an additional forty copies for his Viennese friends (Deutsch, Dokumente, 158 [1 July 1822]). The extent to which this poetry was circulating among Schubert's friends is further suggested by the fact that Matthäus von Collin, a professor of the history of philosophy at the university (and a cousin of Joseph von Spaun as well as a friend of Bruchmann's), wrote an extensive review of Hammer-Purgstall's translations of Persian poetry together with the Persian collections of Goethe, Platen, and Rückert for the Vienna Jahrbücher der Literatur in 1822 (vol. 19, pp. 142-68). Schubert's settings of Collin date from this period as well, and in 1822 and 1823, toward the end of his life, Collin hosted several Schubertiads
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85038727844
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Platen, Tagebücher, 2: 1 April 1821 Platen anticipates publication of the Ghaselen the following week. Bruchmann will delay his departure until then, he notes.
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Platen, Tagebücher, vol. 2: 1 April 1821 (Platen anticipates publication of the Ghaselen the following week. Bruchmann will delay his departure until then, he notes
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85038729998
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He has also shown Bruchmann two earlier of his poetry, 7 April 1821 (Schelling and Bruchmann receive the first two copies, each with dedicatory sonnets. In the following days, Platen sends copies to members of his family, to Rückert, to other friends, and to Goethe, Platen, Briefwechsel, 2: 2 August 1821 (Bruchmann offers to send Platen Goethe settings by Schubert, 5 (11) September 1821 (Bruchmann announces that he is sending Platen several Goethe settings by Schubert, and Ihres erhielt Schubert noch nicht, weil er nicht hier ist, 8 November 1821 (Schubert setzt nicht nur das kleine Gedicht, das Sie mir sendeten, sondern noch mehrere aus den Lyrischen Blättern, unter andern d. 2 Winterlieder, 17 April 1822 Beyliegend finden Sie Ihr Gedicht in Musik nach Wunsch, presumably, Die Liebe hat gelogen
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He has also shown Bruchmann two earlier volumes of his poetry.); 7 April 1821 (Schelling and Bruchmann receive the first two copies, each with dedicatory sonnets. In the following days, Platen sends copies to members of his family, to Rückert, to other friends, and to Goethe.); Platen, Briefwechsel, vol. 2: 2 August 1821 (Bruchmann offers to send Platen Goethe settings by Schubert.); 5 (11) September 1821 (Bruchmann announces that he is sending Platen several Goethe settings by Schubert, and "Ihres erhielt Schubert noch nicht, weil er nicht hier ist."); 8 November 1821 ("Schubert setzt nicht nur das kleine Gedicht, das Sie mir sendeten, sondern noch mehrere aus den Lyrischen Blättern, unter andern d. 2 Winterlieder."); 17 April 1822 ("Beyliegend finden Sie Ihr Gedicht in Musik nach Wunsch" - presumably, "Die Liebe hat gelogen")
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79956555973
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Deutsch
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See also Deutsch, Dokumente, 134 [2 August 1821]
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(1821)
Dokumente
, vol.134
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85038789175
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Platen, Briefwechsel 2:320, end of July 1822 (see n. 8 above). The earliest autograph of "Du liebst mich nicht" bears the date July 1822
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Briefwechsel
, vol.2
, pp. 320
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Platen1
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30
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79956556070
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Platen 22 September-3 October
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Platen, Tagebücher 2:554-57 [22 September-3 October 1822]
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(1822)
Tagebücher
, vol.2
, pp. 554-557
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79956556080
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Deutsch 8 September
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Deutsch, Dokumente, 162 [8 September 1822]
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(1822)
Dokumente
, vol.162
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32
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79956578945
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Deutsch[30 January
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Deutsch, Dokumente, 115 [30 January 1821], 116 [Schubert's letter to his brother Ferdinand, from early 1821], and 134 [2 August 1821]
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(1821)
Dokumente
, vol.115
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85038776336
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Franz v. Bruchmann, der Freund J. Chr. Senns und des Grafen Aug. v. Platen: Eine Selbstbiographie aus dem Wiener Schubertkreise nebst Briefen
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Enzinger
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"In Erwartung des umständlichen Berichts über die Constituirung des ganz mit Recht in das Polizeyhaus verschafften Privatstudierenden Joh. Senn und der näheren Aufklärung über seine vita ante acta, seine Privat und persönlichen Verhältnisse, Gemüthsbeschaffenheit, dann moralische und politische Denkungs und Handlungsweise, wird der Pol.Ob.Dir., der anher vorgelegte Rapport des Pol.Ob.Coars [Polizeioberkommissärs] Ferstl über das unanständige Benehmen dieses Verhafteten bey der angeordneten Visitation und Beschlagnahme seiner Schriften sowie über die gegen die Regg [Regierung] von ihm ausgestossenen Beleidigungen im Anschlusse mit dem Bedeuten zurückgestellt, daß es dem Zwecke der wider ihn anhängigen Untersuchung angemessen zu seyn scheine, die Studenten Bruchmann und St[r]einsberg über ihre Bekanntschaft mit Senn, und über die Natur, Zwecke, dann Entstehungsweise, so wie über ihre etwaige Theilnahme am Commersiren, endlich über ihr bei Senns Verhaftung beobachtetes Benehmen streng zu constituiren und nach Befund gegen selbe die Amtshandlung einzuleiten, deren Erfolg die Pol.Ob.Dir. sofort hieher anzuzeigen haben wird." This is the second of two police memos reproduced by Moriz Enzinger; the first memo also names Schubert as a participant (Enzinger, "Franz v. Bruchmann, der Freund J. Chr. Senns und des Grafen Aug. v. Platen: Eine Selbstbiographie aus dem Wiener Schubertkreise nebst Briefen," Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum in Innsbruck 10 [1930]: 285-87)
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(1930)
Veröffentlichungen des Museum Ferdinandeum in Innsbruck
, vol.10
, pp. 285-287
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79956540854
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Deutsch
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See also Deutsch, Dokumente, 87-89 [March 1820]
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(1820)
Dokumente
, pp. 87-89
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85038684311
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Lieder für den verbannten Freund: Franz Schubert und sein Freundeskreis in Opposition zum Metternich-Regime
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Kassel: Bärenreiter
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Walther Dürr, "Lieder für den verbannten Freund: Franz Schubert und sein Freundeskreis in Opposition zum Metternich-Regime," Zeichen Setzung: Aufsätze zur musikalischen Poetik (Kassel: Bärenreiter, 1992), 135-40
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(1992)
Zeichen Setzung: Aufsätze Zur Musikalischen Poetik
, pp. 135-140
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Dürr, W.1
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85038747619
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Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik
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"Die deutschen Befreiungskämpfe 1813 bis 1815 hatten auch in Österreich eine bedeutende geistige Erhebung zurückgelassen. Unter anderem hatte sich in Wien damals gleichsam instinktmäßig, ohne alle Verabredung, ein großartiger geselliger Kreis von jungen Literaten, Dichtern, Künstlern und Gebildeten zusammengefunden, der nach seiner Auflösung nach allen Richtungen Samen der Zukunft streute.... In diesem Kreise dichtete Franz Schubert seine Gesänge.... Auch meine Gedichte, von denen Schubert einige in Noten setzte, entstanden in diesem Kreise zum Teil oder stehen in Beziehung zu demselben oder sind als Nachklänge zu betrachten, wenn auch die wechselvolle Gegenwart ihr Recht behält. So wenig würdig dieselben sind, den oben angedeuteten anderen Erzeugnissen anderer an die Seite gesetzt zu werden, so verleugnen sie meist nicht ihren Ursprung im engeren und weiteren Sinne des Wortes, die sie häufig auch durch ihre Einkleidung bekennen." Cited in Harry Goldschmidt, Franz Schubert: Ein Lebensbild (Leipzig: VEB Deutscher Verlag für Musik, 1976), 142-43. Also quoted in Dürr, "Lieder für den verbannten Freund," 135
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(1976)
Franz Schubert: Ein Lebensbild
, pp. 142-143
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Goldschmidt, H.1
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79954880680
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Political Crimes and Liberty or Why Would Schubert Eat a Peacock?
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For a discussion of the close relationship between political and sexual freedom in early nineteenth-century Vienna, see my "Political Crimes and Liberty or Why Would Schubert Eat a Peacock?" 19th-Century Music 17 (1993): 47-64
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(1993)
19th-Century Music
, vol.17
, pp. 47-64
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39
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85038684919
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Franz Schubert in seiner Zeit
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In any case, Senn's name was suppressed in the first edition of Opus 23. Deutsch doubted the validity of the official explanation for the delay in publishing Opus 19 that it was necessary to obtain permission from Goethe for the dedication (Dokumente, 288 [6 June 1825]). Ernst Hilmar has discussed the suppression of Senn's name in Opus 23. He notes, too, that the documents concerning the Senn affair that one would expect to find in the police archives are all either missing or being withheld (Franz Schubert in seiner Zeit [Vienna and Cologne: Hermann Böhlaus Nachfolger, 1985], 21)
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(1985)
Vienna and Cologne: Hermann Böhlaus Nachfolger
, pp. 21
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40
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18744407539
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Musicality, Essentialism, and the Closet
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ed. Philip Brett, Elizabeth Wood, and Gary C. Thomas [New York and London: Routledge
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The communicative power of carefully placed verbal stress is humorously illustrated in a 1988 cartoon by Kate Charlesworth entitled "Benjamin Britten met Peter Pears ..." (reproduced in Philip Brett, "Musicality, Essentialism, and the Closet," in Queering the Pitch: The New Gay and Lesbian Musicology, ed. Philip Brett, Elizabeth Wood, and Gary C. Thomas [New York and London: Routledge, 1994], 20). Unusual inflections, syntactic breaks, extravagant punctuation, or ruptures in the normal rhythm of a discourse are common methods of signaling veiled meanings. Eduard von Bauernfeld's famous reference to Schubert's need for "young peacocks" (in which the quotation marks signal a metaphorical usage) is one example
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(1994)
Queering the Pitch: The New Gay and Lesbian Musicology
, pp. 20
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Brett, P.1
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0345588233
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Die Schande der heiligen Päderastie: Homosexualität und Öffentlichkeit in der deutschen Literatur 1750-1850
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Berlin: Rosa Winkel 617
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See Paul Derks, Die Schande der heiligen Päderastie: Homosexualität und Öffentlichkeit in der deutschen Literatur 1750-1850, Homosexualität und Literatur 3 (Berlin: Rosa Winkel, 1990), esp. 271, 617
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(1990)
Homosexualität und Literatur
, vol.3
, pp. 271
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Derks, P.1
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85038734013
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Bis hierher, wie es einer redlichen Kritik geziemt, schritt sie ruhig an der Hand des Dichters fort: streng zwar, doch seinen Gedanken und Gefühlen so wohlwollend und so unpersönlich als möglich sich hingebend. So z.B. nahm sie die Gaselen, welche den schönen Schenken besingen, als blosse Fictionen, als Nachbildungen des Orientalischen Lebens. Nun aber, bei den Freundschaftsgedichten an F.v.B. und C.T.G. wird sie gewaltsam aus dieser Hingebung herausgerissen. Erschreckt lässt sie die Hand des jungen Dichters fahren, und redet ihn ernst an und entrüstet, das ihr auferlegte Amt einer Richterin verwaltend, die auch selbst den Anschein nur der öffenlich verletzten Sitte zu rügen hat. Sicherlich sind diese Freundschaften, da sie sich der Welt so offenkundig, so unbefangen zeigen, sicherlich sind sie heilig und rein; aber die fieberische Art, mit welcher sich dieses Freundschaftsgefühl ausdrückt, erhebt das Herz nicht, e
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"Bis hierher - wie es einer redlichen Kritik geziemt - schritt sie ruhig an der Hand des Dichters fort: streng zwar, doch seinen Gedanken und Gefühlen so wohlwollend und so unpersönlich als möglich sich hingebend. So z.B. nahm sie die Gaselen, welche den schönen Schenken besingen, als blosse Fictionen, als Nachbildungen des Orientalischen Lebens. Nun aber, bei den Freundschaftsgedichten an F.v.B. und C.T.G. wird sie gewaltsam aus dieser Hingebung herausgerissen. Erschreckt lässt sie die Hand des jungen Dichters fahren, und redet ihn ernst an und entrüstet, das ihr auferlegte Amt einer Richterin verwaltend, die auch selbst den Anschein nur der öffenlich verletzten Sitte zu rügen hat. Sicherlich sind diese Freundschaften, da sie sich der Welt so offenkundig, so unbefangen zeigen, sicherlich sind sie heilig und rein; aber die fieberische Art, mit welcher sich dieses Freundschaftsgefühl ausdrückt, erhebt das Herz nicht, empört es. Der Anblick der eckelhaftesten Missgeburt kann nicht widerlicher seyn, als, in diesen schönen Versen, das glühende Körperlob der Jünglinge, dieses für sie kraftlose Schmachten, diese Eifersüchtelei, dieses jammervolle Verschmähtseyn, diese unweibliche Weibheit im Gefühle der Freundschaft!" Quoted in Derks, Die Schande der heiligen Päderastie, 505
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85038801208
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Platen
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Robert's calculated expression of his moral outrage through the feminine voice of "Die Kritik" resists translation into English. The only poem of Platen explicitly addressed to Franz von Bruchmann is the dedicatory sonnet the poet inscribed in Bruchmann's copy of the Ghaselen, made public in 1828 (see Platen, Lyrik, 371). It is not one of Platen's more effusive expressions of friendship, which may lead one to wonder if Robert was basing his judgment on other information. The "schöne Schencke" is a recurring theme in these Persian imitations
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Lyrik
, pp. 371
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79959004029
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In and Against Nature: Goethe on Homosexuality and Heterotextuality
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ed. Alice A. Kuzniar (Stanford: Stanford University Press
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On the double meaning of the word "Schenke" ("cupbearer" and "inn") in Goethe's "Schenkenbuch, " the part of the West-östlicher Divan most explicitly concerned with homoerotic motifs, see Robert D. Tobin, "In and Against Nature: Goethe on Homosexuality and Heterotextuality," in Outing Goethe and His Age, ed. Alice A. Kuzniar (Stanford: Stanford University Press, 1996), 99
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(1996)
Outing Goethe and His Age
, pp. 99
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Tobin, R.D.1
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4544335951
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Stuttgart: Cottaische Buchhandlung, 1819; reprint, Frankfurt: Insel
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In his critical notes to the West-östlicher Divan (1819) Goethe discussed two ways in which hidden meanings are constructed in oriental poetry. The first involves the language of flowers. It is not that specific flowers have fixed meanings and are used as a coded language, he argues, but that devising and solving puzzles is a part of the "oriental national character." The recipient of a love poem cast in flower language must try out various rhymes until he or she is able to divine the intended message. A second way of enciphering meaning in oriental poetry is based on the fact that in the East everyone learns the Koran by heart, so that just the hint of an allusion will speak to a reader practiced in this art. A similar effect can be achieved in the West through the use of biblical or classical allusion: "Gleicherweise bedient man sich klassischer Worte, wodurch wir Gefühl und Ereignis als ewig wiederkehrend bezeichnen und aussprechen" ("In the same way one may draw upon classical expressions, whereby feelings and events are characterized and expressed as eternally recurring"). Johann Wolfgang Goethe, West-östlicher Divan (Stuttgart: Cottaische Buchhandlung, 1819; reprint, Frankfurt: Insel, 1981), 193-98
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(1981)
West-östlicher Divan
, pp. 193-198
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Goethe, J.W.1
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85038749725
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This was directly acknowledged by the most important Viennese orientalist, Josef von Hammer, with whom Franz von Bruchmann was in close contact upon his return to Vienna from Erlangen (Platen, Lyrik, 794, It should go without saying that Hammer's attention to the matter has no necessary bearing on his own erotic propensities, only on his worldly and generally open-minded spirit. In recollections of his youth Hammer good-naturedly recounts how, in fending off the unwelcome advances of his close colleague, the historian Johannes von Müller, he informed the latter of his own ganz antigriechischen Geschmackes. It seems the verbal protest did not suffice and a permanent understanding between the two was reached only after Hammer struck his colleague's wandering hand with a metal ruler Derks, Die Schande der heiligen Päderastie, 106, Hammer's attitude stands in sharp contrast to Schelling who, though admittedly moved by Platen's diaries, shamefully oppo
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This was directly acknowledged by the most important Viennese orientalist, Josef von Hammer, with whom Franz von Bruchmann was in close contact upon his return to Vienna from Erlangen (Platen, Lyrik, 794). It should go without saying that Hammer's attention to the matter has no necessary bearing on his own erotic propensities, only on his worldly and generally open-minded spirit. In recollections of his youth Hammer good-naturedly recounts how, in fending off the unwelcome advances of his close colleague, the historian Johannes von Müller, he informed the latter of his own "ganz antigriechischen Geschmackes." It seems the verbal protest did not suffice and a permanent understanding between the two was reached only after Hammer struck his colleague's wandering hand with a metal ruler (Derks, Die Schande der heiligen Päderastie, 106). Hammer's attitude stands in sharp contrast to Schelling who, though admittedly moved by Platen's diaries, shamefully opposed their publication out of concern for his own reputation. The Schelling story is recounted in Laubmann and Scheffler's preface to Platen, Tagebücher 1:viii
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85038727323
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Mann
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"Denn was ist 'das Schöne'? Was ist uns Heutigen dieser Begriff aus Alabaster, dieser zugleich süße und schulmeisterliche Begriff von Ebenmäßigkeit, Regelrechtigkeit und Goldenem Schnitt, und was war er schon jener Zeit, einer Zeit des heraufkommenden Realismus und des Frührots einer sozialen Modernität? Das Schöne - ist es das Jünglingsknie, auf dem Pindar im Theater zu den Göttern entschlief? Ja, so meinte es Platen, so lag es ihm im Sinn, und so berauschte es ihn: Seine Schönheitsidee war klassizistisch-plastischer erotisch-platonischer Herkunft, das Produkt einer absoluten Ästhetik, zu deren Priester er sich schicksalsmäßig geweiht fühlte, ein nacktes Idol der Vollkommenheit von griechisch-orientalischem Augenschnitt, vor dem er in Zerknirschung und unendlichem Sehnssuchtsschmerz kniete" (Mann, "Platen," 249-50)
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Platen
, pp. 249-250
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49
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61049232388
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Berkeley and Los Angeles: University of California Press
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In her introduction to the recent collection of essays Outing Goethe and His Age, Alice Kuzniar discusses the influential concept of beauty elaborated in the works of Winckelmann and later Hölderlin (especially in his poem "Sokrates und Alcibiades"), concluding dryly that "beauty and grace are not invariably associated with the feminine, as scholarship is wont to claim" (p. 15). Categorical assumptions of just this sort pervade Lawrence Kramer's analyses of Goethe's "Ganymed." In his discussion of Hugo Wolf's setting, for example, he asserts: "Nature, Beauty, the Earth - all [are] terms gendered feminine in Western culture" ("Musical Form and Fin-de-Siècle Sexuality," in Music as Cultural Practice, 1800-1900 [Berkeley and Los Angeles: University of California Press, 1990], 167). The same assumptions underlie Kramer's earlier discussion of Schubert's setting of the poem; see "The Schubert Lied: Romantic Form and Romantic Consciousness," in Schubert: Critical and Analytical Studies, ed. Walter Frisch (Lincoln and London: University of Nebraska Press, 1986), 224-33
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(1990)
Music As Cultural Practice, 1800-1900
, pp. 167
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85038721719
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Derks
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Derks, Die Schande der heiligen Päderastie, 86-110. The definition comes from the anonymous Briefe über die Galanterien von Berlin of 1782 (Derks, 92)
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Die Schande der Heiligen Päderastie
, pp. 86-110
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84877995723
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Platen
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Platen, Briefwechsel, vol. 2, following p. 320
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Briefwechsel
, pp. 2
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79956580282
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Paper Studies and the Future of Schubert Research
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ed. E. Badura-Skoda and Paul Branscombe (Cambridge: Cambridge University Press
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On the basis of its rare paper-type and watermark, Robert Winter places MH 1862/c in 1826, the same year all three songs were published in separate collections. See Robert Winter, "Paper Studies and the Future of Schubert Research," in Schubert Studies: Problems of Style and Chronology, ed. E. Badura-Skoda and Paul Branscombe (Cambridge: Cambridge University Press, 1986), 226
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(1986)
Schubert Studies: Problems of Style and Chronology
, pp. 226
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Winter, R.1
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85038794626
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Verzeichnis der Schubert-Handschriften in der Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek
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Kassel: Bärenreiter
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Ernst Hilmar had earlier argued for a date of 1822, based on handwriting considerations; see his Verzeichnis der Schubert-Handschriften in der Musiksammlung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, Catalogus Musicus 8 (Kassel: Bärenreiter, 1978), 70. In either case the decision to transpose the song appears to have been made independently of plans for its publication
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(1978)
Catalogus Musicus
, vol.8
, pp. 70
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