Expert council and concerted action: State, community and scientific expertise in the German economy policy;Sachverständiger rat und konzertierte aktion: Staat, gesellschaft und wissenschaftliche expertise in der bundesrepublikanischen wirtschaftspolitik

Vierteljahrschrift fur Sozial und Wirtschaftsgeschichte

Volumn 91, Issue 3, 2004, Pages 310-331

  Schanetzky, Tim ^a  

^a GOETHE UNIVERSITY   (Germany)

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EID: 60949490145     PISSN: 03408728     EISSN: 03410846     Source Type: Journal    
DOI: None     Document Type: Review

References (57)

1. Vgl. Paul Nolte: Die Ordnung der deutschen Gesellschaft. Selbstentwurf und Selbstbeschreibung im 20. Jahrhundert. München 2000
2. Auch wenn jüngst unter dem Etikett " Wirtschaftszeitgeschichte" einmal mehr und gerade für die jüngste Geschichte der Bundesrepublik eine engere Zusammenarbeit von Wirtschaftsgeschichte und Volkswirtschaftslehre angemahnt wurde, versteht sich diese Vorgehensweise doch eher als Versuch, theorieorientiert arbeitende Wirtschaftsgeschichte und zeithistorische Forschung miteinander ins Gespräch zu bringen - ein Unterfangen, das kaum weniger nötig erscheint. Vgl. Welf Werner: Wege in die Wirtschaftszeitgeschichte, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 11 (2002), S. 13-27
3. Ausführlich zur langen Vorgeschichte und Gründung jetzt Alexander Nützenadel: Wissenschaftliche Politikberatung in der Bundesrepublik. Die Gründung des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Lage, in: VSWG 89 (2002), S. 288-306
4. Otto Schlecht/Ulrich van Suntum (Hg.): 30 Jahre Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Krefeld 1995
5. Norbert Kämper: Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Aufgaben und Rechtsstellung. Berlin 1989
6. Renate Faust: Sachverständigenrat zwischen Keynesianismus und Monetarismus: Zur Konzeption der Sachverständigengutachten seit 1964. Frankfurt a. M. 1979
7. Regina Molitor (Hg.): Zehn Jahre Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Eine kritische Bestandsaufnahme. Frankfurt a. M. 1973
8. Henry C. Wallich: The American Council of Economic Advisers and the German Sachverständigenrat. A Study in the Economics of Advice, in: Quarterly Journal of Economics 82 (1968), S. 349-379
9. Vgl. Detlef J. Blesgen: Erich Preiser. Wirken und wirtschaftspolitische Wirkungen eines deutschen Nationalökonomen 1900-1967. Berlin 2000
10. Hier und im Folgenden: Jahresgutachten 1965/66, Tz. 183-205
11. Otto Schlecht: Konzertierte Aktion als Instrument der Wirtschaftspolitik. Tübingen 1968, S. 12
12. Regierungserklärung vom 13.12.1966, in: Hans Ulrich Behn (Hg.): Die Regierungserklärungen der Bundesrepublik Deutschland. München 1971, S. 185-204, hier 195
13. Kritisch zum Wachstum als "gesetzlichem Auftrag" Jürgen Bossmann: "Arrested Development"? Obsessionen im Wachstumsdenken, in: Michael Jeismann (Hg.): Obsessionen. Beherrschende Gedanken im wissenschaftlichen Zeitalter. Frankfurt a. M. 1995, S. 26-77, hier 61 ff.
14. generell zum Stabilitätsgesetz Rudolf Hickel/Jan Priewe: Aufstieg und Fall des Stabilitätsgesetzes, in: Dies./Eckhard Stratmann-Mertens (Hg.): Wachstum. Abschied von einem Dogma. Frankfurt a. M. 1991, S. 33-65
15. Otto Schlecht: 25 Jahre Stabilitätsgesetz - Erfahrungen und Perspektiven der Wirtschaftspolitik, in: Ebenda, S. 65-82
16. Egbert Osterwald: Die Entstehung des Stabilitätsgesetzes. Frankfurt a. M. 1982
17. Hermann Hollmann: Rechtsstaatliche Kontrolle der Globalsteuerung: Möglichkeiten und Grenzen einer normativen Kontrolle globalsteuemder Wirtschaftspolitik am Beispiel des Stabilitätsgesetzes. Baden-Baden 1980
18. Rüdiger Zuck: Wirtschaftsverfassung und Stabilitätsgesetz. München 1975
19. Hermann Adam: Konzertierte Aktion. Konzeptionen, gesellschaftstheoretischer Hintergrund und Grenzen eines neuen Steuerungsinstruments, in: WWI-Mitteilungen 24 (1971), S. 201-208, hier 201
20. Josef Molsberger: Zwischenbilanz der Konzertierten Aktion, in: Ordo 21 (1970), S. 167-192, hier 176 ff
21. Zink: Gewerkschaftspolitik (wie Anm. 28), S. 101
22. Für 1968 waren 4,0 Prozent und für 1969 4,5 Prozent prognostiziert worden. Jahreswirtschaftsbericht 1968 der Bundesregierung, Tz. 30; Jahreswirtschaftsbericht 1969 der Bundesregierung, Tz. 42 ff
23. Siekmann: Einkommenspolitik (wie Anm. 3), S. 326 ff
24. Hansjörg Siegenthaler: Das Ende des Keynesianismus als Gegenstand keynesianischer Interpretation, in: Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte 11 (2002), S. 237-245, hier 239
25. Auch die Tatsache, dass die Konzertierte Aktion erst 1977 im Konflikt um die Mitbestimmung endgültig unterging, kann an dieser Einschätzung wenig ändern: Seit Herbst 1969 beharrten die Tarifparteien auf ihren Standpunkten, kamen der Regierung kaum noch entgegen, und die Sitzungen selbst entwickelten sich zu überbesetzten, langatmigen Veranstaltungen, in denen faktisch kein Gespräch stattfand, sondern lediglich die hinlänglich bekannten Standpunkte vorgetragen und vorbereitete Erklärungen verlesen wurden. Ausführlicher zur langen Stagnation der Konzertierten Aktion Andrea Rehling: Die Konzertierte Aktion. Stabilisierungsstrategie oder Fanal der Unregierbarkeit?, in: Jörg Calließ (Hg.): Die Reformzeit des Erfolgsmodells BRD (Loccumer Protokolle 19/03). Rehburg-Loccum 2004, S. 355-366
26. Helge Berger: Konjunkturpolitik im Wirtschaftswunder. Handlungsspielräume und Verhaltensmuster von Bundesbank und Regierung in den 1950er Jahren. Tübingen 1997
27. Björn Alecke: Deutsche Geldpolitik in der Ära Bretton Woods. Münster 1999
28. Ludwig Erhard: Formierte Gesellschaft. Rede auf dem 13. Bundesparteitag der CDU am 31.3.1965 in Düsseldorf, in: Karl Hohmann (Hg.): Ludwig Erhard. Gedanken aus fünf Jahrzehnten. Reden und Schriften. Düsseldorf 1988, S. 915-919
29. Volker Hentschel: Ludwig Erhard. Ein Politikerleben. München 1996, S. 561 f.
30. Heinzgerd Schott: Die formierte Gesellschaft und das Deutsche Gemeinschaftswerk. Zwei gesellschaftspolitische Konzepte Ludwig Erhards. Diss. Bonn 1981
31. Nicht ohne Grund suchten die Wirtschaftsverbände, besonders der BDI, in den fünfziger Jahren stets den Kontakt zu Adenauer, der in dieser Hinsicht eine weitaus pragmatischere Sicht der Dinge vertrat. Vgl. exemplarisch Heiner R. Adamsen: Investitionshilfe für die Ruhr. Wiederaufbau, Verbände und Soziale Marktwirtschaft 1948-1952. Wuppertal 1981
32. Jahresgutachten 1964/65, Tz. 248; und später: Jahresgutachten 1965/66, Tz. 185, 194; Jahresgutachten 1967/68, Tz. 246, 373; Jahresgutachten 1969/70, Tz. 70, 234 ff., 242
33. Klaus Wegner: Im Blickpunkt: Sachverständigenrat und Konjunktur- und Wachstumspolitik der Bundesregierung seit 1964. 2. Aufl., Frankfurt a. M. 1985, S. 232
34. Adam: Konzertierte Aktion (wie Anm. 46), S. 205 f.
35. FAZ, 12.1.1967, Art.: Konzertierte Vernunft
36. Karl Schiller: Konjunkturpolitik auf dem Weg zu einer Affluent Society. Kiel 1968, S. 14 f
37. Jörg Hahn: Ökonomie, Politik und Krise. Diskutiert am Beispiel der ökonomischen Konzeption Karl Schillers. Würzburg 1984, S. 117-123
38. zur Genese in den fünfziger Jahren vgl. auch die Aufsätze in Karl Schiller: Der Ökonom und die Gesellschaft. Das freiheitliche und das soziale Element in der modernen Wirtschaftspolitik. Stuttgart 1964
39. Einige Hinweise zum Wandel der Gesellschaftskonzeptionen bei Christina von Hodenberg: Konkurrierende Konzepte von "Öffentlichkeit" in der Orientierungskrise der 60er Jahre, in: Frese/Paulus/Teppe (Hg.): Demokratisierung (wie Anm. 4), S. 205-226
40. Julia Angster: Der neue Stil. Die Amerikanisierung des Wahlkampfes und der Wandel im Politikverständnis bei CDU und SPD in den 1960er Jahren, in: Ebenda, S. 181-204
41. Christoph Nonn: Die Ruhrbergbaukrise. Entindustrialisierung und Politik 1958-1969. Göttingen 2001, S. 229-244
42. Schlecht: Konzertierte Aktion (wie Anm. 24), S. 34
43. Kurt H. Biedenkopf: Rechtsfragen der konzertierten Aktion, in: Der Betriebs-Berater 25 (1968), S. 1005-1011, hier 1009
44. Moritz Scheibe: Auf der Suche nach der demokratischen Gesellschaft, in: Herbert (Hg.): Wandlungsprozesse (wie Anm. 10), S. 245-277, hier 268 ff.
45. vgl. auch Wolther von Kieseritzky: "Mehr Demokratie wagen." Innen- und Gesellschaftspolitik 1966-1974, in: Willy Brandt: Mehr Demokratie wagen. Innen-und Gesellschaftspolitik 1966-1974. Berliner Ausgabe Band 7. Bonn 2001, S. 15-82, hier 44
46. Wilhelm Hennis (Hg.): Regierbarkeit. Studien zu ihrer Problematisierung. Stuttgart 1977
47. Fritz W. Scharpf: Die Rolle des Staates im westlichen Wirtschaftssystem. Zwischen Krise und Neuorientierung, in: Carl Christian von Weizsäcker (Hg.): Staat und Wirtschaft. Verhandlungen auf der Arbeitstagung des Vereins für Socialpolitik in Hamburg 1978. Berlin 1979, S. 15-44
48. Franz Lehner: Grenzen des Regierens. Eine Studie zur Regierungsproblematik hochindustrialisierter Demokratien. Königstein/Ts. 1979
49. Peter Weingart: Die Stunde der Wahrheit? Zum Verhältnis der Wissenschaft zu Politik, Wirtschaft und Medien in der Wissensgesellschaft. Weilerswist 2001, S. 19 f
50. Olaf Sieverat: Die Steuerbarkeit der Konjunktur durch den Staat, in: Weizsäcker (Hg.): Staat und Wirtschaft (wie Anm. 77), S. 810-846, hier 810
51. Vgl. die Aufsätze in Rudolf Hickel/Harald Mattfeld (Hg.): Millionen Arbeitslose! Streitschrift gegen den Rat der Fünf Weisen. Eine Bilanz nach zwanzig Jahren. Reinbek b. Hamburg 1983. Als empirischer Rückblick Detlev Ehrig: Keynes, die Globalsteuerung und die Stabilisierungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Frankfurt a. M. 1989
52. Weingart spricht von einer "Vergesellschaftung der Wissenschaft", die entlang der funktionalen Differenzierung verläuft (also: Politisierung, Ökonomisierung, Medialisierung der Wissenschaft) und geht von einer rekursiven Kopplung an die "Verwissenschaftlichung der Gesellschaft aus. Weingart: Stunde der Wahrheit (wie Anm. 78), S. 18 f., 150 f. Luhmann belässt es bei dem sardonischen Hinweis, dass Beratung nicht Autorität transportiert, "sondern Unstcherheit mit den Folgeproblemen, daß Experten wissenschaftlich als unseriös erscheinen und zugleich politisch inspirierte Kontroversen als unterschiedliche Einschätzung wissenschaftlichen Wissens austragen. Vgl. Luhmann: Gesellschaft der Gesellschaft (wie Anm. 14), S. 785 f
53. Wolfgang Roth: Wirtschaftspolitik ohne Sachverständigenrat, in: Hickel/Mattfeld (Hg.): Millionen Arbeitslose (wie Anm. 84), S. 85-97, hier 95
54. Weingart: Stunde der Wahrheit (wie Anm. 78), S. 130-168. Zur zeitgenössischen soziologischen Debatte zahlreiche Beiträge in Wofgang Bonß/Heinz Hartmann (Hg.): Entzauberte Wissenschaft. Zur Relativität und Geltung soziologischer Forschung. Göttingen 1985
55. Als kompakter Überblick nun Andreas Rödder: Die Bundesrepublik Deutschland 1969-1990 München 2004, S. 22-30, 191 ff
56. Nolte: Ordnung (wie Anm. 15), S. 406 ff.
57. Jürgen Zinnecker: Milieuauflösung und Generationenwandel. Zwei Deutungsmuster der Wende in den sechziger Jahren und deren Verknüpfung, in: Frese/Paulus/Teppe (Hg.): Demokratisierung (wie Anm. 4), S. 759-775, hier 760 ff