Criminality in German Kaiser Empire, 1883-1902: A social ecological analysis;Kriminalität im Deutschen Kaiserreich, 1883-1902: Eine sozialökologische analyse

Geschichte und Gesellschaft

Volumn 28, Issue 4, 2002, Pages 519-553

  Thome, Helmut ^a  

^a MARTIN LUTHER UNIVERSITY HALLE WITTENBERG   (Germany)

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ADOLESCENT; ADULT; ARTICLE; CRIME; CULTURAL ANTHROPOLOGY; ECONOMICS; EDUCATION; ETHNOLOGY; GERMANY; HISTORY; HUMAN; JURISPRUDENCE; LEGAL ASPECT; OFFENDER; PSYCHOLOGICAL ASPECT; PUNISHMENT; SOCIAL BEHAVIOR; SOCIAL CHANGE; SOCIAL PROBLEM; SOCIAL STATUS; SOCIOECONOMICS; STATISTICS; VIOLENCE;

ADOLESCENT; ANTHROPOLOGY, CULTURAL; CRIME; CRIMINALS; GERMANY; HISTORY, 19TH CENTURY; HISTORY, 20TH CENTURY; HUMANS; JUDICIAL ROLE; PUNISHMENT; SOCIAL CHANGE; SOCIAL CONDITIONS; SOCIAL PROBLEMS; SOCIAL RESPONSIBILITY; SOCIOECONOMIC FACTORS; STATISTICS AS TOPIC; VIOLENCE; YOUNG ADULT;

EID: 60949196834     PISSN: 0340613X     EISSN: None     Source Type: Journal    
DOI: None     Document Type: Article

References (38)

1. Vgl. J. H. Goldthorpe, The Uses of History in Sociology: Reflections on Some Recent Tendencies, in: British Journal of Sociology 42. 1991, S. 211-30;
2. H. Thome, Hilft uns die Kriminalgeschichte, Kriminalität in Gegenwartsgesellschaften zu verstehen? in: G. Albrecht u. a., Gewalt zwischen Mythos und Realität, Frankfurt 2001.
3. M. Eisner, Socio-Economic Modernization and Long-Term Developments of Crime. Theories and Empirical Evidences in Europe, in: Council of Europe (Hg.), Crime and Economy, Strassbourg 1995, S. 13-52.
4. Vgl. G. Albrecht, Anomie oder Hysterie - oder beides? Die bundesrepublikanische Gesellschaft und ihre Kriminalitätsentwicklung, in: W. Heitmeyer (Hg.), Was treibt die Gesellschaft auseinander? Frankfurt 1997, S. 506-54.
5. B. Blinkert, Kriminalität als Modernisierungsrisiko? in: Soziale Welt 39. 1988, S. 397-412.
6. Vgl. Eisner, Socio-Economic Modernization.
7. Vgl. M. Eisner, Individuelle Gewalt und Modernisierung in Europa, 1200-2000, in: G. Albrecht u. a., Gewalt zwischen Mythos und Realität. Eisner führt damit frühere Arbeiten insbesondere
8. T. R. Gurr fort, siehe T. R. Gurr, Historical Trends in Violent Crime: A Critical Review of the Evidence, in: Crime and Justice. An Annual Review of Research 3. 1981, S. 295-350.
9. Spierenburg liefert theoretische Argumente für die Annahme, daß auch die Häufigkeit aggressiver Akte ohne Todesfolge abgenommen hat (siehe P. Spierenburg, Long-Term Trends in Homicide: Theoretical Reflections and Dutch Evidence, Fifteenth and Twentieth Century, in: E. A. Johnson u. E. H. Monkkonen (Hg.), The Civilization of Crime. Violence in Town & Country Since the Middle Ages, Urbana 1996, S. 74.
10. Die Trendaussagen über die Entwicklung individueller Gewaltdelikte sind nicht dadurch entwertet, daß in ihnen die fürchterlichen Gewaltexzesse totalitärer Staaten im 20. Jh. nicht zum Ausdruck kommen. Die vom staatlichen Apparat innerhalb und außerhalb offizieller Kriege exekutierten Gewalthandlungen oder die von ihm gedeckten (verlangten, ermutigten, geduldeten) individuellen Übergriffe gehören theoretisch in eine andere Kategorie, d. h., ihre Erscheinungsformen, Funktionen und Ursachen sind andere als bei jenen Tötungshandlungen, die begangen werden, obwohl mit einer staatlich organisierten Bestrafung und gesellschaftlichen Ächtung zu rechnen ist. Dies schließt empirische Zusammenhänge in spezifischen Kontexten nicht aus (Vgl. R. Gartner, The Victims of Homicides: A Temporal and Cross-National Comparison, in: American Sociological Review 55. 1990, S. 96.).
11. E. A. Johnson, Urbanization and Crime, New York 1995.
12. H.-D. Laux, The Components of Population Growth in Prussian Cities, 1875-1905 and Their Influence on Urban Population Structure, in: R. Lawton u. R. Lee (Hg.), Urban Population Development in Western Europe from the Late-Eighteenth to the Early-Twentieth Century, Liverpool 1989, S. 120-48.
13. Vgl. Johnson, Urbanization and Crime.
14. Polizeistatistiken wurden im 19. Jahrhundert nur für wenige Gebiete und nie für das gesamte Reich zusammengestellt. Siehe die umfassende Darstellung in H. Graff, Die Deutsche Kriminalstatistik - Geschichte und Gegenwart, Stuttgart 1975.
15. Formell erst 1887; aber schon seit 1880 "[wurden] von den insgesamt zweiundzwanzig 'Kulturkampf'-Gesetzen des Reiches und Preußens die eigentlichen Repressivgesetze fast alle aufgehoben" (H.-U. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3, München 1995, S. 898).
16. Statistik des Deutschen Reiches, Bd. 370: Kriminalstatistik für das Jahr 1927, Berlin 1930, S. 31 ff.
17. H. Boldt, Geschichte der Polizei in Deutschland, in: E. Denninger u. H. Lisken (Hg.), Handbuch des Polizeirechts, München 1992, S. 1-39.
18. F. Exner, Studien über die Strafzumessungspraxis der deutschen Gerichte, Leipzig 1931.
19. Vgl. R. Jessen, Gewaltkriminalität im Ruhrgebiet zwischen bürgerlicher Panik und proletarischer Subkultur (1870-1900), in: D. Kift (Hg.), Kirmes, Kneipe, Kino: Arbeitskulturen im Ruhrgebiet zwischen Kommerz und Kontrolle (1850-1974), Paderborn 1992, S. 226-55.
20. Vgl. J. Reulecke, Geschichte der Urbanisierung in Deutschland, Frankfurt 1985.
21. Wehler, Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Bd. 3.
22. Vgl. Laux, Components of Population Growth.
23. Vgl. H. M. Blalock, Causal Inferences, Closed Populations, and Measures of Association, in: ders. (Hg.), Causal Models in the Social Sciences, Chicago 1971, S. 139-59. Der Pearsonsche Korrelationskoeffizient mißt außerdem nur lineare Zusammenhänge, während im Rahmen des Regressionsmodells ohne weiteres auch nicht-lineare Zusammenhänge spezifiziert werden können.
24. Ohne die Kontrollvariable "Region" wird im linearen bivariaten Modell für die Konfessionszugehörigkeit eine Varianzaufklärung von etwa 12% ausgewiesen. Es zeigt sich aber, daß der Zusammenhang zwischen Konfession und Gewaltkriminalität regionenspezifisch erheblich variiert. Wir lassen diesen Komplex in der folgenden Analyse außer acht.
25. Die damalige Situation im Deutschen Reich ist aber kaum vergleichbar mit der heutigen Situation in der Bundesrepublik Deutschland. In den Kreisen, in denen die polnisch/baltische Bevölkerungsgruppe unter den Ausländern dominierte, betrug deren Anteil im Durchschnitt 32 % und erreichte im östlichen Preußen in einigen Gebieten die 90-Prozent-Marke. Ende der 80er Jahre setzte hier eine offensive Germanisierungspolitik ein. "Ein friedliches Zusammenleben der beiden Nationalitäten erwies sich als zunehmend schwieriger ..., und die Spannungen griffen auch auf die wachsende Zahl von Polen im Ruhrgebiet über, die sich unter Wahrung ihrer kulturellen Eigenarten ein Stück weit integriert hatten" (H.-P. Ullmann, Das Deutsche Kaiserreich 1871-1918. Moderne Deutsche Geschichte, Bd. 7, Frankfurt 1995, S. 28).
26. Ausführlicher hierzu siehe H. Thome, Sozialökologische Analyse der Kriminalität in Deutschland am Ende des 19. Jahrhunderts. Forschungsberichte des Instituts für Soziologie. Der Hallesche Graureiher 1999, 99-5.
27. Vgl. L. E. Cohen u. M. Felson, Social Change and Crime Rate Trends - A Routine Activity Approach, in: American Sociological Review 44. 1979, S. 588-608.
28. Vgl. E. Durkheim, Physik der Sitten und des Rechts. Vorlesungen zur Soziologie der Moral, hg. v. H.-P. Müller, Frankfurt 1999.
29. Vgl. S. Karstedt, Die moralische Stärke schwacher Bindungen. Individualismus und Gewalt im Kulturvergleich, in: G. Albrecht u. a., Gewalt zwischen Mythos und Realität.
30. E. Durkheim, Der Selbstmord, Frankfurt 1990 (Orig. 1897).
31. F. Prinzig, Die eheliche Fruchtbarkeit in Deutschland, in: Zeitschrift für Socialwissenschaft 4/1. 1901, S. 33-38, 90-100.
32. Vgl. S. Karstedt, Was diese Welt im Innersten zusammenhält - Soziologische Krisenstimmung und Durkheims Wiederkehr, in: Soziologische Revue 21. 1998, S. 13-20.
33. Schon von Mayr hebt die Eigenständigkeit des kulturellen Faktors bei der Erklärung des Rückgangs der Geburtenrate hervor: "[I]n seinen Ursachen ist er unabhängig von einer Altersverschiebung der Gesamtbevölkerung wie des weiblichen Geschlechts, besonders des konzeptionsfähigen Alters, unabhängig weiter von einer Veränderung in der Heiratsziffer oder in der Alterszusammensetzung der Ehen, unabhängig schließlich von einer geänderten volklichen Zusammensetzung der Einwohner [was Differenzen im zeitlichen Querschnitt nicht ausschließt, H. T.], irgend welchen Einflüssen wirtschaftlicher Art oder anderen natürlichen Einwirkungen; der Rüekgang muß also hervorgerufen sein durch bewußte Hemmung natürlicher Vermehrung [Hervorhebung im Original, H. T.] seitens der Bevölkerung selbst". G. v. Mayr, Statistik und Gesellschaftslehre, Bd. 3, Tübingen 1917.
34. Vgl. M. Eisner, Das Ende der zivilisierten Stadt? Die Auswirkungen von Modernisierung und urbaner Krise auf Gewaltdelinquenz, Frankfurt 1997.
35. Vgl. H. Thome, Hilft uns die Kriminalgeschichte, Kriminalität in Gegenwartsgesellschaften zu verstehen? in: G. Albrecht u. a., Gewalt zwischen Mythos und Realität.
36. Vgl. W. Heitmeyer, Was treibt die Gesellschaft auseinander? Frankfurt 1997.
37. Vgl. M. Castells, The Power of Identity, Oxford 1997.
38. Vgl. N. Elias, Über den Prozeß der Zivilisation, Frankfurt 1980 (Orig. 1939).