Karl Löwith, Carl Schmitt, Jacob Taubes und das "ende der Geschichte"

Zeitschrift fur Religions- und Geistesgeschichte

Volumn 48, Issue 3, 1996, Pages 231-248

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EID: 1642404205     PISSN: 00443441     EISSN: 15700739     Source Type: Journal    
DOI: 10.1163/157007396X00309     Document Type: Article

References (61)

1. Karl Löwith, Weltgeschichte und Heilsgeschehen. Die theologischen Voraussetzungen der Geschichtsphilosophie, Stuttgart 1953;
2. Relektüre aus gegebenem Anlaß jetzt W. Emmerich, Heilsgeschehen und Geschichte - nach Karl Löwith, in: Sinn und Form 46 (1994), S. 894-915;
3. eindrucksvolle Kritik Löwiths bei Ludwig Landgrebe, Das philosophische Problem des Endes der Geschichte, in: ders., Phänomenologie und Geschichte, Gütersloh o.J., S. 182-201. Herbert Schnädelbach (Zur Rehabilitierung des animal rationale, Frankfurt 1992, S. 233 ff" 424 ff.) kritisiert jetzt in eindrucksvollen Auseinandersetzungen mit Horkheimer/ Adornos "Dialektik der Aufklärung" sowie Wagners "Ring" die "Mythisierung" und "Mystifikation" der Geschichte durch narrativistische "Sozialmythen", die Geschichte totalisieren, indem sie "die Geschichte der Geschichte erzählen" wollen.
4. Karl Löwith, Jakob Burckhardt, Luzern 1936.
5. Herbert Schnädelbach, Geschichtsphilosophie nach Hegel. Die Probleme des Historismus, Freiburg 1974.
6. Hanno Kesting, Geschichtsphilosophie und Weltbürgerkrieg, Heidelberg 1959.
7. Hermann Lübbe, Aufklärung und Terror. Geschichtsmetaphysische Voraussetzungen totalitärer Demokratie, in: Volker Gerhardt (Hg.), Der Begriff der Politik. Bedingungen und Gründe politischen Handelns, Stuttgart 1990, S. 238-251;
8. ders., Geschichtsphilosophie, in: Peter Koslowski (Hg.), Orientierung durch Philosophie, Tübingen 1991, S. 48-69 u.a.
9. Reinhart Koselleck, Vergangene Zeiten. Zur Semantik geschichtlicher Zeiten, Frankfurt 1979.
10. Karl Löwith, Nietzsches Philosophie der ewigen Wiederkehr des Gleichen, Berlin 1935.
11. Karl Löwith, Gott, Mensch und Welt in der Metaphysik von Descartes bis zu Nietzsche, Göttingen 1967.
12. Dazu vgl. Verf., Carl Schmitt zur Einführung, Hamburg 1992.
13. Carl Schmitt, Der Begriff des Politischen. Text von 1932 mit einem Vorwort und drei Corollarien, Berlin 1963, S. 79-95.
14. Carl Schmitt, Staat, Bewegung, Volk. Die Dreigliederung der politischen Einheit, Hamburg 1933.
15. Zu Schmitts Rolle im Nationalsozialismus jetzt die materialreiche und gründliche Arbeit von Andreas Koenen, Der Fall Carl Schmitt. Sein Aufstieg zum 'Kronjuristen des Dritten Reiches', Darmstadt 1995.
16. Carl Schmitt, Völkerrechtliche Großraumordnung, 1939/1941, Neudruck Berlin 1991.
17. Carl Schmitt, Der Nomos der Erde im Völkerrecht des Jus Publicum Europaeum, Köln 1950.
18. Carl Schmitt, Land und Meer. Eine weltgeschichtliche Betrachtung, Leipzig 1942.
19. Carl Schmitt, Drei Stufen historischer Sinngebung, in: Universitas 5 (1950), S. 927-931.
20. Diese ihrerseits prägnante Formulierung danke ich Hector Wittwer, Transzendentale Eschatologie und kritische Geschichtsbetrachtung bei Kant, in: Politisches Denken. Jahrbuch 5 (1995/1996), S. 179-196, hier 180.
21. Carl Schmitt, Donoso Cortes in gesamteuropäischer Interpretation. Vier Aufsätze, Köln 1950, S. 80-114, hier S. 93.
22. Schmitt bezieht sich hier vor allem auf Hans Freyers "Weltgeschichte Europas" und würdigt Freyer später als letzten Vertreter der "anderen Hegel-Linie", in: Christ und Welt, vom 25. Juli 1957.
23. Carl Schmitt, Ex Captivitate Salus. Erinnerungen der Zeit 1945/47, Köln 1950, S.45, 51 f., 91;
24. dazu jetzt Wilhelm Kühlmann, Im Schatten des Leviathan. Carl Schmitt und Konrad Weiß, in: Bernd Wacker (Hg.), Die eigentliche katholische Verschärfung [...] Konfession, Theologie und Politik im Werk Carl Schmitts, München 1994, S. 89-114.
25. Vgl. Carl Schmitt, Die Einheit der Welt, in: Merkur 6 (1952), S. 1-11;
26. ders., Die geschichtliche Struktur des heutigen Weltgegensatzes von Ost und West, in: Freundschaftliche Begegnungen. Festschrift für Ernst Jünger zum 60. Geburtstag, Frankfurt/M. 1955, S. 135-167.
27. Beide Texte jetzt in: Günter Maschke (Hg.), Carl Schmitt, Staat, Großraum, Nomos. Arbeiten aus den Jahren 1916-1969, Berlin 1995.
28. Das geschichtstheoretische Anliegen Löwiths verkannte auch Hans Blumenberg, Die Legitimität der Neuzeit, Frankfurt/M. 1966, S. 22 ff.;
29. dazu vgl. Franz Josef Wetz, Hans Blumenberg zur Einführung, Hamburg 1993, S. 47 f.
30. Jacob Taubes, Ad Carl Schmitt. Gegenstrebige Fügung, Berlin 1987, S. 31 ff.;
31. wie ein Vorspiel zum Dialog mit Taubes wirkt die "Begegnung mit Joachim Schoeps: Erst durch Cramer von Laue, dann jetzt durch den (mir als erster Sonntagsmorgengruß entgegenspringender) Satz aus dem Blüherschen Streitgespräch um Israel 1933 (S. 50): Und dies (daß die jüdische Auserwähltheit das Vorbild des mittelalterlichen Reiches war) ist auch der Grund, warum ein gläubiges Judentum kaiserlich (nicht königlich) gestimmt ist!' Nein, Joachim Schoeps, das ist nicht der Grund! Der Grund liegt in Joh 19,15, und das christliche Reich der Kaiser des Mittelalters hatte eine Legitimation als ein Katechon nach 2. Tess 6/7".
32. Eberhard von Medem (Hg.), C. Schmitt, Glossarium. Aufzeichnungen der Jahre 1947-1951, Berlin 1991, Notiz v. 23. Mai 1948.
33. Jacob Taubes, Abendländische Eschatologie (1947) Neudruck München 1991.
34. So Karl Löwith, Von Hegel zu Nietzsche. Der revolutionäre Bruch im Denken des 19. Jahrhunderts, Stuttgart 1953, 3. Aufl., S. 44 ff.
35. Arthur Danto, Analytische Philosophie der Geschichte, Frankfurt/M. 1980, S. 11 ff.
36. Walter Benjamin, Über den Begriff der Geschichte, in: ders., Gesammelte Schriften Bd. I, 2, Frankfurt/M. 1974, S. 691-704.
37. Vgl. Jacob Taubes, Geschichtsphilosophie und Historik. Bemerkungen zu Kosellecks Programm einer neuen Historik, in: Geschichte. Ereignis und Erzählung, Poetik und Hermeneutik Bd. VI, München 1973, S. 490-498, hier 497.
38. Jan Assmann, Politische Theologie zwischen Ägypten und Israel. Themenheft 52 der Siemens-Stiftung, München 1992;
39. vgl. auch Aleida Assmann, Jaspers' Achsenzeit oder: Vom Glück und Elend der Zentralperspektive in der Geschichte, in: Dietrich Harth (Hg.), Karl Jaspers. Denken zwischen Wissenschaft, Politik und Philosophie, Stuttgart 1989, S. 187-205.
40. Jacob Taubes, Der dogmatische Mythos der Gnosis, in: Terror und Spiel, Poetik und Hermeneutik Bd. IV, München 1971, S. 169-186.
41. Eric Voegelin, Die Neue Wissenschaft der Politik, München 1959; Affinitäten von Schmitt, Taubes und Voegelin resultieren auch aus gemeinsamen Quellen (wie H. Grundmann, A. Dempf, H. U. v. Balthasar). Aus dem Umkreis von Taubes folgerte dies Richard Faber, Abendland. Ein politischer Kampfbegriff, Hildesheim 1979.
42. Zum Rückgang auf Paulus vgl. schon Jacob Taubes, Die Rechtfertigung des Häßlichen in urchristlicher Tradition, in: Die nicht mehr schönen Künste, Poetik und Hermeneutik Bd. III, München 1968, S. 169-185;
43. vgl. auch ders., Die Entstehung des jüdischen Paria-Volkes, in: Max Weber. Gedächtnisschrift, Berlin 1966, S. 185-194.
44. Aleida Assmann/Jan Assmann (Hg.), Jacob Taubes, Die politische Theologie des Paulus, München 1993.
45. Dazu vgl. Moses Hess, Rom und Jerusalem. Die letzte Nationalitä tenfrage (1862), Tel Aviv 1935.
46. Eine Brücke von der Moderne zur Gnosis schlägt Taubes schon in "Noten zum Surrealismus", in: Immanente Ästhetik, ästhetische Reflexion, Poetik und Hermeneutik Bd. II, München 1966, S. 139-143.
47. Dazu ders., Das stählerne Gehäuse und der Exodus daraus oder ein Streit um Marcion, einst und heute, in: ders. (Hg.), Religionstheorie und Politische Theologie Bd. II: Gnosis und Politik, München 1984, S. 9-15.
48. Dazu vgl. Jacob Taubes (Hg.), Franz Overbeck. Selbstbekenntnisse, Frankfurt/M. 1966.
49. Zu dieser Gegenstellung jetzt Matthias Eichhorn, 'Es wird regiert!' Der Staat im Denken Karl Barths und Carl Schmitts in den Jahren 1918 bis 1938, Berlin 1994.
50. Eichhorns interessante Untersuchung führt den Gegensatz von Barths protestantischer Verschärfung gegenüber Schmitts "katholischer Verschärfung" theologisch wie politikwissenschaftlich kundig aus, indem sie Schmitts Katholizität als Option für die Institution Kirche und den "Primat der juridischen Form gegenüber der Theologie" (S. 53) darstellt und den Gegensatz zwischen Barth und Schmitt auf die prinzipielle Frage zuspitzt, ob die Theologie das Dogma bestimmt oder die institutionelle Autorität der Kirche.
51. Zu diesem romantischen Motiv Manfred Frank, Der kommende Gott. Vorlesungen über die Neue Mythologie, Frankfurt/M. 1982.
52. In einem früheren Aufsatz stellt Taubes Freud noch an die Seite des Paulus. Vgl. ders., Religion und die Zukunft der Psychoanalyse, in: E. Nase (Hg.), Psychoanalyse und Religion. Wege der Forschung, Darmstadt 1977, S. 167-175.
53. Vgl. dagegen die eindrucksvollen Ausführungen Dolf Sternbergers (Heinrich Heine und die Abschaffung der Sünde, Düsseldorf 1972, S. 308 ff.) gegen die "totale Emanzipation" einer Abschaffung des paulinischen "Zirkels" von Gesetz und Sünde.
54. Jacob Taubes, Kultur und Ideologie, in: Th. W. Adorno (Hg.), Spätkapitalismus oder Industriegesellschaft?, Stuttgart 1967, S. 117-138, hier 134;
55. weitgehend eine Kurzfassung unter Verzicht auf die Marxismuskritik s. ders., Das Unbehagen an der Institution, in: Helmut Schelsky (Hg.), Zur Theorie der Institution, Düsseldorf 1970, S. 68-76.
56. Dazu die Auslegungen von Norbert Bolz, Auszug aus der entzauberten Welt, München 1989, S. 85 ff.;
57. Theorie der neuen Medien, München 1990, S. 67 ff.
58. Jacob Taubes, Zur Konjunktur des Polytheismus, in: Karl-Heinz Bohrer (Hg.), Mythos und Moderne, Frankfurt 1983, S. 457-470, hier 462;
59. vgl. auch Taubes' Besprechung: Wende zum Mythos, in: Merkur 36 (1982), S. 1122-1128.
60. Francis Fukujama, Das Ende der Geschichte. Wo stehen wir?, München 1992.
61. Zu dieser Debatte vorzüglich Martin Meyer, Ende der Geschichte?, München 1993.